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Der ORF befindet sich mitten im größten Wandel der eigenen Geschichte. Das Ziel: Ein digitales, multimediales Angebot, das internationalen Anbietern die Stirn bieten kann. “Das Plattform-Zeitalter ist angebrochen: In den USA werden Streaming-Anbieter erstmals stärker genutzt als traditionelle Broadcaster. In diese Richtung wird es in Österreich vermutlich auch gehen”, sagt Kathrin Zierhut-Kunz, Leiterin der ORF-Personalabteilung. Gleichzeitig wächst der ORF durch seinen zukünftigen Multimedialen News Room organisatorisch weiter zusammen: “Diese Trennung in Fernsehen, Radio und Online löst sich zunehmend auf”.
“Einzigartiger Zeitpunkt mitzugestalten”
Diese digitale Transformation des größten Medienhauses Österreichs soll von einer jungen Generation an Talenten getrieben werden. “Die digitale Transformation, die der ORF gerade durchmacht, ist ein einzigartiger Zeitpunkt, um mitgestalten zu können”, sagt Kathrin Zierhut-Kunz. Den Nachwuchs will das Unternehmen zunächst über Traineeships ins Haus holen. Ein Jahr lang können junge Talente alle Bereiche des ORF kennenlernen und an der spannenden Schnittstelle zwischen Digitalisierung und multimedialer Produktion mit anpacken. “An dem einen Tag wird man vielleicht eine Produktion von Starmania begleiten in all ihren Facetten und am nächsten Tag ist man vielleicht in der Staatsoper”.
“ORF Player” als Plattform der digitalen ORF-Zukunft
Im Wachstumsfeld der Streaming-Services dominieren derzeit US-Anbieter. Der ORF als Österreichs größtes Medienhaus sieht vor allem die Regionalität als eine seiner wichtigsten Kompetenzen. “Österreich-Bezug und hohe Qualität sind sicher Schlüssel-Themen mit denen wir punkten”, erklärt Zierhut-Kunz. Im Zentrum der Strategie steht der “ORF Player”, mit dem zum einen die erfolgreichen linearen Programme des ORF in Radio, Fernsehen und Online für die Streaming-Nutzung gebündelt werden und dem Publikum zum anderen ein umfangreiches öffentlich-rechtliches Zusatzangebot für die Streaming- und On-Demand-Nutzung zugänglich gemacht wird.
“Man sieht ganz klar, dass der Medienkonsum bei jungen Menschen vielfach nicht mehr linear stattfindet, sondern dann, wenn es gewünscht ist. Daher müssen wir uns zur multimedialen Plattform weiterentwickeln. Auf diesem Weg stehen in Zukunft folgende technologische Themen im Mittelpunkt, um die es in den Nachwuchs-Traineeships gehen soll: Business Applications, Broadcast & Production IT, Streaming Plattform Backend, Data Management und Network Technologies sind einige der Schwerpunkte, die die nächste Generation an Talenten beim ORF vorantreiben soll.
Digital-affine Nachwuchskräfte sollen Wandel treiben
“Wir können nicht eine Plattform planen, ohne das nötige Personal dazu aufzubauen”, sagt die Personalchefin. Beim ORF ergebe sich gerade eine historische Chance, da in den kommenden vier Jahren ein Fünftel der Mitarbeiter/innen in Pension geht. “Das ist die große Chance für den ORF, multimedial ausgebildete und digital-affine Nachwuchskräfte ins Unternehmen zu holen”. Idealerweise haben die Bewerber/innen einen starken Background im IT-Bereich, weshalb der ORF derzeit vor allem unter Absolventen oder jungen Menschen am Ende des TU, FH-Studiums oder der HTL-Ausbildung sucht. “In Summe ist es das Ziel des ORF, über die kommenden Traineeships in den Bereichen Journalismus, Technologie und Medienmanagement die benötigten Job-Profile ins Haus zu holen. Wir wollen auch einen Fokus auf Frauen und Diversität legen, einfach gesagt: auch bei unseren Mitarbeiter/innen die Gesellschaft abbilden. Wir haben zwar in vielen Bereichen eine tolle Frauenquote, aber im technischen Bereich bedarf es da noch einiger Anstrengungen”.
Nach einem Jahr Training “on the job”, begleitet von einem Schulungsprogramm, hofft das Medienhaus, viele der jungen Talente fix an Bord holen zu können. Dank des personellen Umbruchs, in dem sich der ORF gerade befindet, sollte das laut Zierhut-Kunz kein Problem sein: “Wir wollen diesen Change-Prozess mit jungem Nachwuchs vorantreiben. Deshalb denke ich, dass es gelingen wird, die Trainees nach dem Jahr in Projektanstellung in einem fixen Position weiterzubeschäftigen”.