04.03.2019

Österreich liegt bei VC-Deals im DACH-Raum weit zurück

Im vom US-Analysten PitchBook erstellten "Venture Ecosystem FactBook: DACH" für 2018 spielt Österreich eine untergeordnete Rolle. Denn in den beiden Nachbarländern kam man im vergangenen Jahr (auch relativ zur Bevölkerung) auf ein Vielfaches an Risikokapital-Investment-Volumen.
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Österreich bei VC-Deal-Volumen im DACH-Raum weit zurück
(c) fotolia.com - pingpao

95,5 Millionen Euro. Auf diese Zahl kommt der US-Analyst PitchBook in seinem “Venture Ecosystem FactBook: DACH” beim Gesamtvolumen von Risikokapital-Deals für Österreich im Jahr 2018*. Mit satten 901,4 Mio. Euro kommt das Nachbarland Schweiz bei einer knapp kleineren Bevölkerungszahl fast auf das Zehnfache. Und Deutschland schafft mit rund 3,4 Milliarden Euro VC-Deal-Volumen bei ungefähr zehnfacher Bevölkerung mehr als die 30-fache Summe.

+++ Die größten Investments in österreichische Startups im Jahr 2018 +++

Keine Ö-Unternehmen bei den Top 10 Deals

Entsprechend spielt Österreich im “FactBook” eine untergeordnete Rolle. Unter den zehn größten Deals des Jahres ist kein heimischer. Hier hat die deutsche Auto1 Group mit einem 460 Mio. Euro-Investment Anfang des Jahres 2018 durch die japanische SoftBank klar die Nase vorne. Die Challenger-Bank N26 schafft es mit ihrem 160 Mio. US-Dollar-Deal durch Allianz X und Tencent (u.a.) auf Platz 5 (2019 gelang ein noch größerer Deal – der brutkasten berichtete). Mit SEBA Crypto und Dfinity schafften es übrigens zwei Schweizer Krypto-Startups in die Top 10.

Weniger Deals, mehr Volumen

Bei einer sinkenden Gesamtzahl an Deals im DACH-Raum (mehr als 600 im Jahr 2017 zu rund 550 im Jahr 2018 – Ausnahme: Schweiz) stieg das gesamte VC-Deal-Volumen zuletzt um rund eine halbe Milliarde Euro auf 4,4 Mrd. Euro an. Während es bei der Deal-Zahl eine Steigerung im Later-Stage-Bereich gab, erfolgten zuletzt weniger Angel- und Early Stage VC-Runden. Der Median des Deal-Volumens stieg dafür im Early Stage-VC-Bereich von 4,6 Mio. (2017) auf 5,8 Mio. Euro (2018) an. Im Later Stage-VC-Bereich sank er dagegen von 14 Mio. auf 11,9 Mio. Euro.

Starke Beteiligung aus dem Ausland

Ein Befund, der für Österreich bei höheren Kapitalrunden immer wieder zutrifft, lässt sich dabei auf den gesamte DACH-Raum umsetzen. Ein großer Teil des investierten Geldes kommt aus dem Ausland. An 337 der in der Studie berücksichtigten Runden, die ein Gesamtvolumen von knapp mehr als vier Mrd. Euro hatten, waren ausländische VCs beteiligt. Besonders stark schneiden hier US-VCs ab, die an Deals mit dem Volumen von 2,15 Mrd. Euro im DACH-Raum beteiligt waren. Hier gab es auch eine Steigerung der Deal-Zahl von 101 (2017) auf 120 (2018).

Schweiz: CVCs spielen große Rolle

Die enorme Stärke der Schweiz (auch im Verhältnis zu Deutschland) wird im Bericht unter anderem auf die Stärke der eidgenössischen Corporate VCs (CVCs) zurückgeführt. Während das Prinzip hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt (vergangenes Jahr starteten etwa Uniqa und Raiffeisen Bank International eigene Investmentgesellschaften) ist es in der Schweiz bereits seit längerem etabliert. Alleine der aktivste CVC, Swisscom Ventures, investierte 2018 in insgesamt sieben Deals rund 45 Millionen Euro. Insgesamt ging 2018 in der Schweiz fast die Hälfte des gesamten Deal-Volumens auf das Konto von CVCs.

⇒ Zur Page von PitchBook


* Eingerechnet werden nur Millionen-Investments in Unternehmen, die ihren Hauptsitz im jeweiligen Land haben. Während also etwa das 50 Mio. US-Dollar-Investment für TourRadar in die Summe inkludiert ist, wird das 30 Mio. US-Dollar-Investment für Bitmovin (Sitz in San Francisco) nicht hereingerechnet. Zudem fehlen damit die zahlreichen Business Angel- bzw. Seed-Investments unter einer Million Euro in der Statistik.

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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