11.05.2021

Nur 2 Prozent der österreichischen Startups melden Patente an

Startups, die (frühzeitig) ein Patent anmelden, haben bessere Überlebenschancen als Firma, wie eine aktuelle Studie zeigt.
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Patentamtspräsidentin Mariana Karepova © Österreichisches Patentamt/APA/F.-Roßboth
Patentamtspräsidentin Mariana Karepova © Österreichisches Patentamt/APA/F.-Roßboth

Österreichische Startups setzen nur sehr selten auf geschützte Patente. Nur 2 Prozent haben derzeit ein Patent angemeldet und nur 6 Prozent eine Marke schützen lassen. “Das ist schockierend wenig”, schreibt das österreichische Patentamt, das dafür 7.000 Startups aus Österreich untersuchen ließ. Allerdings: Im Vergleich zu mittelständischen Unternehmen in der EU melden heimische Startups sogar recht oft ein Patent an: Die Nutzungsintensität von Patenten liegt bei KMU in der EU laut Europäischem Patentamt bei 0,9 Prozent – bei Großunternehmen sind es 17,8 Prozent.

Patente führen zu langlebigeren Startups

Das österreichische Patentamt mahnt, dass ein fehlender Schutz von Marke und Technologie Folgen haben kann. Startups können so schnell vom “Firstmover zum Follower” werden, wenn andere Firmen Technologie oder Marke verwenden oder gar einen ähnlichen Namen schützen lassen. Zudem zeige die Studie einen Zusammenhang zwischen Patentschutz und Überlebenschance als junge Firma: “Die Überlebenschance ist deutlich höher bei Firmen, die sich ordentlich und rechtzeitig um ihre Patente und Marken kümmern”, sagt Patentamtspräsidentin Mariana Karepova. Die Studie habe gezeigt, dass von jenen Startups, die ihre Ideen mit Marken und Patenten geschützt haben, 78 % die ersten fünf Jahre überleben. Bei Startups ohne IP-Rechte sind es nur 65 %. Die Studie habe außerdem gezeigt, dass eine möglichst frühe Anmeldung bei der Gründung oder im ersten Jahr ebenfalls zu höheren Überlebensraten führen.

2020 wurden mehr Patente angemeldet

Trotz Coronakrise sind die Patentanmeldungen im Vorjahr in Österreich gestiegen. 2.737 Erfindungen wurden 2020 angemeldet, aus denen mehr als 1.000 Patente wurden: “„Aus jeder zweiten Anmeldung, sagt die Statistik, wird auch tatsächlich ein Patent”, so Karepova im Rahmen der Jaresbilanz-Präsentation. Im Bundesländer-Ranking führt wiederholt Oberösterreich mit 638 Anmeldungen, gefolgt von der Steiermark (522) und Wien (436). Das Unternehmen mit den meisten Anmeldungen ist wieder AVL List (180), gefolgt von Julius Blum und Zumtobel Lightning. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sieht bei den Anmeldungen einen klaren Trend zum Klimaschutz: “Bei Gebäudetechnologien, klimaschonenden Verkehrstechnologien und Abwasserklärung und -recycling liegt Österreichweit über dem EU-Schnitt”.

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Karlheinz Kopf und Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna (c) WKÖ/Tatic
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Die wirtschaftliche Lage in Österreich hat sich merklich eingetrübt. Nach der Winterprognose der Europäischen Kommission ist die Wirtschaft im Jahr 2023 um 0,7 Prozent geschrumpft. Auch der erhoffte Aufschwung bleibt nach bisherigen Prognosen erst einmal aus. Vor diesem Hintergrund hat EcoAustria im Auftrag der WKÖ eine Studie über die möglichen Effekte einer Lohnnebenkostensenkung durchgeführt.

Maßnahmenvolumen von 7,5 Mrd. Euro

Für die Modellanalyse wurde von einer Lohnnebenkostensenkung mit einem Maßnahmenvolumen von 7,5 Mrd. Euro (1,4 Prozent des BIP ab 2025) ausgegangen. Dies entspricht der Höhe des Familienlastenausgleichsfons (FLAF). Die Direktorin von EcoAustria, Monika Köppl-Turyna, unterstreicht die positiven Entwicklungen durch die Entlastungen der Unternehmen: „Diese Maßnahme stärkt die Arbeitsnachfrage und das Arbeitsangebot, wodurch etwa ein Prozent mehr Beschäftigung geschaffen wird. Konkret hätte dies rund 40.000 zusätzliche Arbeitsplätze zur Folge.“

Zudem steige der reale private Konsum um rund 1,5 Prozent, die realen Investitionen würden um 1,8 Prozent stärker ausfallen. Insgesamt rechnet die Studie mit einer gesteigerten Wirtschaftsleistung aufgrund der Senkung von Lohnnebenkosten in einer Höhe von 5 Mrd. Euro.

Die Lohnkostenentwicklung in Österreich ist laut der EcoAustria im internationalem Vergleich ein deutlicher Wettbewerbsnachteil für hiesige Unternehmen. So stehe man im europäischen Vergleich unter den Ländern mit den höchsten Kosten bei Löhnen. Laut der Studie könne eine Senkung der Lohnnebenkosten nach der Modellanalyse der EcoAustria die preisliche Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zu einem Anstieg der Exporte um 1,4 Prozent führen.

„Der Standort Österreich kracht an allen Ecken und Enden unter einer Belastungslawine – und das gilt nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denen von 1 Euro an Arbeitskosten netto gerade einmal 53 Cent übrig bleiben. Die positive Wirkung einer Lohnnebenkostensenkung zeigt die Studie schwarz auf weiß“, so Karlheinz Kopf, Generalsekretär der WKÖ.

Effizienzsteigerungen im öffentlichen Sektor könnte laut EcoAustria die Kosten tragen

Monika Köppl-Turyna rechnet damit, dass sich zumindest die Hälfte der Kosten selbst refinanzieren. Bleibt die Frage nach der anderen Hälfte der 7,5 Mrd. Euro.

Die Studie selbst sieht in Österreich Effizienzpotenziale, weil vergleichsweise hohe öffentliche Ausgaben mit mittleren Ergebnissen einhergehen. Insbesondere in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Schulwesen, Gesundheitssystem und Pensionssystem sieht der Bericht Effizienzmöglichkeiten, welche finanzielle Mittel freischaufeln würden. Leistungen sollen dabei selbstverständlich nicht gekürzt werden.

Auch ein generelles Umdenken von Finanzierungswegen ist laut Karlheinz Kopf denkbar: „Lohnnebenkosten, die nicht unmittelbar mit Löhnen und Gehältern zu tun haben, sollten nicht mehr durch Arbeitgeberbeiträge, sondern aus dem allgemeinen Budget finanziert werden. Die FLAF-Finanzierung auf neue Beine zu stellen, wäre diesbezüglich natürlich ein wirklich großer Wurf – das ist uns auch bewusst.“

Kritik von Arbeitnehmer:innenseite

„Das Leben ist kein Wunschkonzert der Unternehmen“, sagt die Direktorin der Arbeiterkammer (AK) Silvia Hruška-Frank zur heute wiederholten Forderung der Wirtschaftskammer, die Lohnnebenkosten für die Unternehmen zu kürzen. Von einer solchen Kürzung profitieren aus Sicht der Arbeiterkammer nur die Unternehmen. “Den Arbeitnehmer:innen bleibt kein Cent mehr im Börserl”, meint man bei der AK. Allerdings verursachen die Kürzungen aus AK-Sicht Finanzierungs-Löcher im Sozialstaat und damit Probleme.

Auch der österreichische Thinktank Momentum übt Kritik an der heute vorgelegten Studie: “Die oft aufgestellte Behauptung, dass durch eine Senkung der Unternehmensbeiträge die Unternehmen höhere Löhne auszahlen, hält einer empirischen Überprüfung nicht stand. Der überwiegende Anteil fließt in die Gewinne der Unternehmen“, so Momentum in einer ersten Stellungnahme.

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