21.07.2021

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

Die Nachfrage nach Anteilen von noch nicht börsennotierten Firmen ist hoch. Am Gemeinschaftsunternehmen beteiligen sich Citi, Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Silicon Valley Bank.
/artikel/nasdaq-private-market-joint-venture
Nasdaq
Die Nasdaq ist die führende US-Börse für Tech-Aktien. | Foto: © Roland Magnusson - stock.adobe.com

Die US-Börse Nasdaq ist vor allem für Tech-Aktien bekannt – immerhin notieren Apple, Microsoft, Facebook, Alphabet oder Amazon einiger der größten Namen der Branche an dem Handelsplatz. Allerdings bietet sie auch Raum für Unternehmen, die noch noch nicht ganz so weit sind wie die genannten: Konkret am Handelsplatz Nasdaq Private Market, auf dem Anteile von Unternehmen gehandelt werden können, die noch nicht börsennotiert sind. Die Plattform wurde bereits 2014 gestartet – nun wird sie aber ausgegliedert und in ein Joint Venture mit mehreren US-Großbanken eingebracht. Beteiligt am Gemeinschaftsunternehmen sind neben der Nasdaq selbst die Großbanken Citi, Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Silicon Valley Bank.

Wie viel Geld die einzelnen Anteilseigner in das Joint Venture steckten, wurde nicht kommuniziert. Mit der neuen Struktur soll die Plattform aber jedenfalls weiter wachsen: “Dieses Joint Venture wird unsere Möglichkeiten im Sekundärmarkt für nicht-börsennotierte Unternehmen beschleunigen”, wird Nasdaq-Präsident Nelson Griggs in einer Aussendung zitiert. Die Nachfrage nach Aktien von Unternehmen, deren Aktien noch nicht an regulären Börsen gehandelt werden, ist in den vergangenen Jahren jedenfalls deutlich gestiegen.

Einen der Hauptgründe erläutert Greg Becker, CEO der SVB Financial Group, dem Mutterkonzern der Silicon Valley Bank: Innovative Unternehmen würden mittlerweile länger warten, bis sie an die Börse gehen. “Sie brauchen die Möglichkeit, ihren Angestellten einen sichereren und einfachen Weg anzubieten, Liquidität zu generieren, während sie ihre Unternehmen aufbauen”, führt Becker aus.

Einfacherer Verkauf von Unternehmensanteilen

Mit anderen Worten: Gerade in den USA ist es üblich, dass Startups ihre Angestellten am Unternehmen beteiligen, was bis zu einem gewissen Grad auch eine Kompensation für im Vergleich zu Konzernen niedrigeren Gehältern sein kann. Allerdings müssen diese Angestellten dann irgendwann auch die Möglichkeit haben, ihre Anteile teilweise oder vollständig zu verkaufen, um sie zu Geld machen zu können.

Wenn Unternehmen aber später an die Börse gehen als früher üblich, verzögert sich auch der Zeitpunkt, an dem diese Angestellten ihre Anteile unkompliziert verkaufen können. Sie müssten ihre Aktien direkt an interessierte Investoren verkaufen, was mit vergleichsweise hohem Aufwand verbunden ist.

Hier kommen Handelsplätze wie der Nasdaq Private Market ins Spiel. Diese sind in den USA zwar nur für akkredierte Investoren zugänglich – und bieten damit bei weitem nicht die Liquidität wie herkömmliche Börsen. Gleichzeitig ermöglichen sie aber überhaupt erst den Verkauf über einen Handelsplatz, was verglichen mit den Alternativen im Normalfall weniger kompliziert ist. Für Investoren wiederum bieten Sekundärmärkte wie der Nasdaq Private Market eine einfachere Möglichkeit, in Firmen zu investieren, die noch nicht an der Börse ging. Die Zahl der Unicorns – also von nicht-börsennotierten Wachstumsunternehmen mit einer Bewertung von über 1 Mrd. US-Dollar – ist in diesem Jahr noch einmal stark gestiegen.

Nasdaq Private Market mit 4,6 Mrd. Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2021

Einem Bericht der Financial Times zufolge hat die Nasdaq über ihren Private-Market-Handelsplatz im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 57 Transaktionen von nicht börsennotierten Unternehmen abgewickelt. Das gesamte Transaktionsvolumen soll sich dabei auf 4,6 Mrd. US-Dollar belaufen haben. Eines der Unternehmen, das den Handelsplatz in diesem Jahr nutzte, war die Kryptobörse Coinbase. Im April dieses Jahres ging sie dann in weiterer Folge über eine Direktplatzierung an die Börse – ebenfalls an der Nasdaq.

Nicht beteiligt am Joint Venture hat sich JPMorgan. Die Großbank hat bereits im Februar in das Fintech Zanbato investiert. Dieses betreibt ebenfalls einen Handelsplatz für noch nicht börsennotierte Unternehmen betreibt und steht somit in direkter Konkurrenz zur Private-Market-Plattform der Nasdaq und ihrer Partner.

Untenrehmen, die nicht börsennotiert sind, werden in den USA als “private companies” bezeichnet – in Abgrenzung zu den börsennotierten “public companies”, deren Aktien an regulären Handelsplätzen auch von Privatanlegern gekauft und verkauft werden können.

Deine ungelesenen Artikel:
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Nasdaq startet Joint Venture mit US-Großbanken für Pre-IPO-Handelsplattform