✨ AI Kontextualisierung
Jeder Autofahrer kennt es. Mit dem Auto zum Restaurant, ein paar Gläser Wein und schon ist die Grenze von 0,5 Promille überschritten. Verantwortungsvolle Menschen lassen das Auto entweder stehen oder sich von einer anderen Person in der Runde nach Hause führen. Doch was machen, wenn sich keine passende Person findet?
Um dieses Problem zu lösen, werden mittlerweile auch hierzulande Services angeboten, die einen Fahrer bereitstellen, um sich im eigenen Auto wieder nach Hause chauffieren zu lassen. Die Services müssen in der Regel über einen Anruf oder online über einen Web-Browser bestellt werden. Eine App-gestützte Variante, die Fahrten intelligent à la Uber & Co bündelt, gibt es in Österreich bislang noch nicht. Geht es nach den Plänen von Jacob Kapsch – er entstammt der gleichnamigen österreichischen Unternehmerdynastie – soll sich dies aber bald ändern
App-gestützte Fahrervermittlung
Noch Ende Juni möchte Kapsch im Großraum Wien mit einem App-gestützten Fahrervermittlungsservice namens “MyRide” an den Start gehen. “Zuvor gab es nur einen losen Zusammenschluss von Taxlern, die diesen Service anbieten. Wir sind mit MyRide angetreten die Vermittlung von Fahrern zu optimieren und smarter zu gestalten”, so Kapsch gegenüber dem brutkasten.
Doch Bestellungen werden nicht nur per App entgegengenommen. Das MyRide Team bearbeitet Anfragen ebenfalls per WhatsApp, SMS und Instagram Nachrichten um Usern bereits bei der Bestellung des Services ein größeres Maß an Flexibilität und Komfort zu bieten.
MyRide möchte Uber-Alternative sein
Kapsch erläutert weiters, dass MyRide nicht nur bestehenden Services in diesem Segment Paroli bieten, sondern auch eine Alternative zu Uber & Co sein soll. “MyRide soll in erster Linie Personen ansprechen, die auf die Vorzüge des eigenen Autos nicht verzichten wollen”, so Kapsch. Als USP nennt er, dass Kunden im eigenen Auto sicher davon ausgehen können, das sie keinen unangenehmen Gerüchen oder Schmutz ausgesetzt sind. Dass die Kunden für die Sauberkeit ihres eigenen Autos selbstverantwortlich sind, versteht sich von selbst.
So funktioniert der Service
Das Prinzip hinter dem Service ist eigentlich sehr simpel: Die Fahrer werden von einem Partnerunternehmen von MyRide zum jeweiligen Fahrzeug der Kunden gebracht. Nach der abgeschossenen Fahrt werden sie wiederum abgeholt und zum nächsten Kunden gebracht.
Das Geschäftsgebiet von MyRide wird in Wien in zwei Zonen unterteilt, um die Wartezeiten der Kunden besser managen zu können. In der Zone 1 sollen die Fahrer anfangs voraussichtlich innerhalb von 30 Minuten eintreffen, in der zweiten Zone hingegen voraussichtlich innerhalb von 45 Minuten.
Die Preisgestaltung
Der Preis wird vor der Fahrt berechnet und anschließend festgelegt. Er basiert aus einer Kombination aus gefahrenen Kilometern und Minuten. Eine Fahrt von einem Lokal in der Wiener Innenstadt bis nach Gersthof in den 18. Bezirk soll beispielsweise 20 bis 30 Euro betragen. Neben Fahrten in der Innenstadt, werden zudem auch Langstreckenfahrten angeboten.
MyRide-Zielgruppe und Preis
Als Kern-Zielgruppe von MyRide nennt Kapsch Personen zwischen Ende 20 bis Ende 50, da diese meist über ein eigenes Auto verfügen und technologieaffin sind. MyRide soll aber nicht nur Partybesucher ansprechen, die zugleich Alkohol trinken und nicht auf die Vorzüge des eigenen PKWs verzichten wollen. “Wir sprechen mit unserem Service auch Geschäftsleute an, die ihre Zeit effizient nutzen wollen”, so Kapsch.
Start Ende Juni
Ende des Monats soll der Myride-Service im Großraum Wien samt App live gehen. “Unsere Fahrer und das Marketing stehen bereit”, so Kapsch. Für das Bewerben von MyRide setzt das Startup auf Social-Media-Kampagnen und Influencer-Marketing. Zudem sind Werbemaßnahmen in Restaurants und Bars geplant.
Die Fahrer und rechtliche Absicherung
Der Start Ende Juni soll mit zehn Fahrern erfolgen. Für dieses Jahr plant Kapsch mit seinem Team auf bis zu 30 Fahrer aufzustocken. Dabei setzt MyRide auf die Kooperation mit Partnerunternehmen. Kapsch über die Auswahl der Fahrer: “Wir suchen persönlich die besten Fahrer aus. Sie müssen über fortgeschrittene Fahrkenntnisse und strenge Kriterien erfüllen.” Für MyRide-Fahrer ist ein Strafregisterauszug verpflichtend. Nachdem sie ausgewählt wurden, durchlaufen sie zudem ein eigenes Ausbildungsseminar.
Rechtlich gesehen fällt der MyRide-Service laut Kapsch nicht unter das Mietwagengesetz. Zudem ist das Auto der Kunden während der gesamten Fahrt versichert.
Finanzierung und Proof of Concept
Wie Kapsch abschließend erläutert, besteht sein Management-Team aus derzeit vier Leuten, die über das nötige wirtschaftliche aber auch technologische Know-How verfügen. Wie viel Geld in die Entwicklung geflossen ist, möchte er allerdings nicht verraten. Zudem agiert sein Startup unabhängig des global agierenden Kapsch-Konzerns, der sich auf das Kompetenzfeld “Digitalisierung & Mobilität” spezialisiert hat.
Eine Ausweitung des Service auf andere Städte ist geplant. In diesem Zusammenhang nennt Kapsch unter anderem London. Zunächst soll aber am österreichischen Markt das Proof of Concept erarbeitet werden.