03.08.2021

myReha: Wiener Startup hilft mit AI nach einem Schlaganfall

MyReha ist eine App, die mit Machine Learning neues Terrain betreten will, um Schlaganfall-Patienten zu helfen.
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Das Team von myReha © myReha
Das Team von myReha © myReha

Nach einem Schlaganfall müssen in der Regel Teile des Gehirns gezielt trainiert werden, damit zum Beispiel das Sprechen wieder vollständig klappt. Das Wiener Startup myReha unterstützt diese Rehabilitation mit einer App. Dabei handelt es sich nicht um eine Spielerei – die App, die nur auf Tablets läuft, ist als Medizinprodukt zugelassen und kommt auch klinisch zum Einsatz.

Es gab nur Übungszettel

Die Idee zu myReha hatte Philipp Schöllauf bei seiner Tätigkeit als Arzt im Neurologischen Zentrum der Wiener Klinik Penzing. Dort hat er unter anderem mit Schlaganfall-Patienten gearbeitet und stand immer wieder vor dem Problem, Patienten abseits der Therapiestunden nur wenig Übungsmaterial anbieten zu können: “Es gibt da kaum etwas, meistens arbeitet man mit Übungszetteln”, sagt Schöllauf – ein Problem, das Patienten und Angehörige daheim betrifft, aber auch Patienten in Kliniken selbst.

Gemeinsam mit seinem Bruder Moritz (Jurist, ua. im Europäischen Parlament und bei einer der größten europäischen Banken) und dem Machine-Learning-Experten Mario Zusag (zuvor Google AI und IBM Research) kam er so auf die Idee zum myReha. Da von Anfang an geplant war, die App auch in Kliniken einzusetzen, führte kein Weg um die Zertifizierung als Medizinprodukt, die gemeinsam mit den Kliniken Penzing und Floridsdorf und dem AIT gelungen ist.

Training für Sprache und Gedächtnis

Je nachdem, welche Areale im Gehirn betroffen sind, können die Symptome nach einem Schlaganfall ganz unterschiedlich ausfallen. Meistens sind laut Philipp Schöllauf aber vor allem die Sprachproduktion und die Kognition betroffen – Patienten können nicht mehr fehlerfrei reden und haben vielleicht Probleme mit dem Gedächtnis oder der Aufmerksamkeit. In der myReha-App können sich Patienten selbst anmelden und beantworten zunächst Fragen zu ihren Symptomen und machen kleinere Tests zu Sprache und Kognition.

Auf dieser Basis erstellt die App dann einen Wochenplan mit individuellen Übungen, die sich im Laufe der Zeit anhand des Lernfortschritts anpassen. “Ein Beispiel für solche Übungen wäre das Nachsprechen von Sätzen und Üben von Lauten”, erklärt Mario Zusag. Aber auch Spiele sind Teil des Programms. In einem müssen auf dem Bildschirm Glühwürmchen gefangen werden, während in der Mitte des Bildschirms Krabbeltiere die Aufmerksamkeit des Patienten auf sich ziehen. “Das hilft dabei, das Sehfeld zu erweitern”, so Zusag.

Die App von myReha hilft Schlaganfall-Patienten mit Übungen zu Sprache und Kognition © myReha
Die App von myReha hilft Schlaganfall-Patienten mit Übungen zu Sprache und Kognition © myReha

Eine Challenge für Machine Learning

myReha wird derzeit in Kliniken im Testbetrieb für eine klinische Studie eingesetzt. Im Herbst soll die App dann im App Store für iPads freigeschaltet werden und im Abo-Modell ab 20 Euro pro Monat kosten. Parallel entwickelt das Team myReha weiter und hat sich dafür eine FFG-Förderung im hohen sechsstelligen Bereich gesichert. Mit dem Geld hofft Zusag “Multimodal Learning” in diesem Bereich erstmals quasi automatisieren zu können. “In der Praxis zeigen Therapeuten Patienten Bilder und lassen sie den Inhalt beschreiben, um Rückschlüsse auf Sprache und Kognition ziehen zu können”, erklärt Zusag. Für eine Maschine ist das schwierig, denn “es gibt in diesem Fall nicht eine richtige Antwort, die wir in einer Datenbank hinterlegen könnten”. Auch diese Herausforderung will das Startup mit Machine Learning lösen.

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Zero+ Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer
(c) Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer

Süß, aber ohne Zucker – das Prinzip kennt man bei Softdrinks seit geraumer Zeit. Das damit einhergehende Problem auch: Cola Light schmeckt nicht wie Cola. Denn Süßungsmittel haben mitunter einen starken Eigengeschmack. Es dürfte auch daran liegen, dass sich Zuckerersatz in vielen anderen Bereichen bislang nicht im selben Ausmaß durchgesetzt hat. Einen dieser Bereiche beackert seit einigen Jahren das Wiener Startup Neoh erfolgreich: Süßigkeiten. Das Geschmacks-Problem löst das Unternehmen mit seiner selbst entwickelten Zuckerersatzformel ENSO überzeugend. Und nun hat es damit noch viel größere Pläne. Unter dem Namen Zero+ soll der Zuckerersatz direkt den B2C- und den B2B-Markt erobern.

“Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1”

Bereits jetzt, vor dem offiziellen Launch, kann Zero+ auf der Seite des Startups von Endkund:innen bestellt werden. Mit sechs Euro für 250 Gramm ist der Zuckerersatz signifikant teurer als handelsüblicher Rüben- oder auch Rohrzucker. Punkten soll er nicht nur mit dem bekannten Gesundheits-Argument, sondern vor allem auch mit der Usability. “Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1, ermöglicht einen beinahe identen Geschmack wie Zucker und hat dabei geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve. Man kann seine liebsten Rezepte also unverändert backen bzw. kochen, indem man die angegebene Menge Zucker einfach durch Zero+ ersetzt”, heißt es in einem Statement des Startups auf brutkasten-Anfrage.

Besonders betont wird der hohe Anteil an Pflanzenballaststoffen in der Rezeptur. Dieser komme unter anderem von der Agave, der Chicorée-Wurzel und Mais. “Die Pflanzenfasern enthalten Präbiotika und unterstützen somit eine ausgewogene Darmgesundheit. Zudem hat Zero+ weniger als die Hälfte an Kalorien von Zucker, ist vegan, glutenfrei und zahnfreundlich”, heißt es vom Startup. Eine klinische Studie der Medizinischen Universität Wien belege die geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve.

Neoh sieht “enormes Marktpotenzial” – “klarer Fokus” auf B2B

Neoh ortet mit dem neuen Produkt ein “enormes Marktpotenzial”, vor allem, weil dieses den marktführenden Produkten überlegen sei. Der Markt von bereits etablierten Zuckerersatzstoffen wie Maltit werde auf etwa drei Milliarden Euro weltweit geschätzt. “Zero+ hat gegen den aktuellen Markführer Maltit ausschließlich Vorteile”, meint man bei Neoh. Zudem könne ein genereller Trend zu deutlich weniger Zucker sowie zu mehr Ballaststoffen beobachtet werden.

Nach dem offiziellen Launch in den kommenden Wochen soll Zero+ in der 250 Gramm-Packung bereits auch im Lebensmitteleinzelhandel gelistet sein – aktuell kann man Neoh-Produkte in Österreich unter anderem bei Spar und Billa kaufen. Zudem sollen bereits Produkte anderer Unternehmen mit dem Zuckerersatz verkauft werden – wie zuletzt bereits ein Donut bei Anker, wie brutkasten berichtete. Im Firmenkundesegment sieht Neoh-Gründer und -CEO Manuel Zeller auch das größte Potenzial. “Der Fokus liegt ganz klar auf B2B. Die ersten Produkte mit Zero+ kommen auch bereits in den nächsten Wochen auf den Markt”, sagt er gegenüber brutkasten.

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