28.07.2022

Mjam Market: Online-Supermarkt als neue Chance für Food-Startups

Online-Supermärkte sind eine neue Chance für Food-Startups – die logistischen Anforderungen sind aber auch hier eine Herausforderung.
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Mjam betreibt seit 2021 einen Online-Supermarkt © mjam
Mjam betreibt seit 2021 einen Online-Supermarkt © mjam

Der Sprung in den Einzelhandel ist für Food- und Getränke-Startups oft der Punkt, an dem sie so richtig durchstarten können. Lange Zeit war das kein einfaches Kunststück, mittlerweile haben aber fast alle Ketten die Anziehungskraft junger, innovativer Brands für sich entdeckt und präsentieren sie gelegentlich sogar in eigenen Regalen. Seit der Pandemie gibt es mit Online-Supermärkten nun eine neue Chance für Food-Startups – dort treffen sie oft auf viel Verständnis, da die Supermarkt-Lieferdienste häufig selbst in der Startup-Szene verwurzelt sind.

Startup-Gründer leitet Mjam Market

Das gilt auch für Mjam Market. Der Essenslieferdienst Mjam hat in Österreich Anfang 2021 mit einem eigenen Online-Supermarkt gestartet. Dazu hatte das Unternehmen mit Dominik Neuwirth einen Geschäftsführer geholt, der selbst einst ein Startup gegründet hat, dann unter anderem bei Storebox, Uber und Huawei gearbeitet hat und Mentor für Startups ist – er hat bei dem Projekt market einiges angestoßen und mittlerweile die Leitung an Nikolas Jonas übergeben. Mjam bezeichnet sein Angabot als “virtuellen Supermarkt”, tatsächlich gibt es aber Filialen, die in Wien sogar gut sichtbar in meist aufgelassenen Filialen anderer Einzelhandelsketten unterkamen. Betreten kann man diese Markets als Kund:in jedoch nicht. Dort wird lediglich verpackt, was Nutzer:innen über die Mjam-App bestellen und dann per Bote geliefert – binnen 15 Minuten, so das Versprechen.

Diese Challenger Brands listet Mjam

Das Sortiment ist am Angebot klassischer Supermärkte angelehnt und auch die Preise weichen davon kaum ab. Punkten wollen Online-Supermärkte oft zusätzlich mit Spezial-Sortiment. Bei Mjam Market soll das auch mit Startups und “Challenger Brands” gelingen. Das Angebot umfasst beispielsweise die bekannten deutschen Startups everdrop, Reishunger und Löwenanteil, aber auch österreichische Food-Startups wie Cutz, Rebel Meat und das vegane Kimchi von Krut. Rund 20 junge Brands zählt Mjam auf Nachfrage des brutkastens auf.

Logistische Herausforderungen

Damit Startups bei Mjam Market gelistet werden können, sollen sie nicht nur Neuigkeitswert haben, sondern auch eine gewisse Breitenwirkung, erklärt Nikolas Jonas, der seit November 2021 als Director Growth & Product für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder bei mjam zuständig ist, dem brutkasten: “Die Produkte sollen einen Mehrwert zu ‘klassischen alteingesessenen’ Produkten in der jeweiligen Warengruppe bieten, idealerweise mit ansprechendem und zeitgemäßen Design und Verpackung, zu einem fairen Preis – wir wollen eine gewisse Anzahl an potenziellen Kund:innen zum einen ansprechen und zum zweiten dem Wunsch gerecht werden, hier Produktneuheiten anzubieten”.

Gleichzeitig müssen Challenger Brands aber auch die logistischen Herausforderungen eines Supermarkts erfüllen können – oft eine Hürde für sehr junge Unternehmen beim Einstieg in den Einzelhandel: Es müsse die direkte Belieferung aller Stores mit kleinen Mengen und in hoher Frequenz möglich sein, so Mjam.

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Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | (c) WSF/Sabrina Perauer-Wallinger
Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | Foto: WSF/Sabrina Perauer-Wallinger

Für Fahrrad-Startups war das vergangene Jahr nicht einfach: Beispielsweise rutschten die beiden Wiener E-Bike-Unternehmen Gleam Bikes und Bike Gorillaz jeweils in die Zahlungsunfähigkeit und meldeten Konkurs an. WSF Bicycle Technology aus dem oberösterreichischen Regau dagegen meldete erst vor zwei Monaten weiteres Wachstum für das Jahr 2023. So sei die Zahl der Mitarbeiter:innen am Standort Regau innerhalb von sechs Monaten von 40 auf über 50 gestiegen. Weitere Einstellungen seien geplant (brutkasten berichtete).

Das Startup rund um die beiden Gründer Roland Wallmannsberger und Alexander Schnöll kümmert sich um Sourcing, Beschaffung und Import der Fahrradkomponenten in die EU und übernimmt anschließend die Montage und Lackierung der Fahrräder sowie den Versand zum Endverbraucher, Händler oder Hersteller. Ebenfalls im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, sein Produktionsvolumen bis 2026 von circa 25.000 auf 100.000 (E-)Bikes pro Jahr steigern zu wollen. Nur wenige Monate zuvor hatte WSF über eine Crowdinvesting-Kampagne auf Conda 433.000 Euro aufgenommen.

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet

Nun ist das Unternehmen aber doch in Schwierigkeiten geraten: Wie der Alpenländische Kreditorenverabnd (AKV) meldet, ist auf Eigenantrag des Unternehmens vom zuständigen Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden.

Im Eröffnungsantrag verweist das Unternehmen laut AKV auf den Umschwung in der Branche: Nach dem starken Wachstum zwischen 2020 und 2022 sei es mit Ende 2023 zu einem starken Rückgang des Marktvolumens gekommen. Die Folge: WSF konnte “kaum neue Kunden” gewinnen. Auch Bestandskunden hätten das Unternehmen deutlich weniger beauftragt.

Dazu kamen noch Lieferverzögerungen bei Teilen, die für die Fertigung benötigt werden. Dies wirkte sich direkt aus: Einige bestehende Aufträge hätten nicht zeitgerecht abgeschlossen werden können – und mit einem Großauftrag konnte das Startup nicht einmal noch starten.

Auslastung von 1.500 Fahrrädern auf 300 Fahrräder monatlich gesunken

Das schlug sich dann schnell in der Auslastung nieder: Im ersten Quartal 2023 produzierte das Unternehmen im Monat noch 1.500 Fahrräder. Zuletzt waren es unter 300. WSF erhöhte dann die Preise – laut Eröffnungsantrag reichte dies aber nicht mehr, um den Mengenverlust umsatzseitig zu kompensieren. Das Unternehmen schlitterte in die Zahlungsunfähigkeit.

Anders als noch im Februar geplant, hat WSF Bicycle Technology keine weiteren Mitarbeiter:innen eingestellt – sondern im Gegenteil das Personal drastisch reduziert. Von der Insolvenz sind laut Antrag 15 Dienstnehmer:innen betroffen. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Jobbabu 49 Mitarbeiter:innen.

Im Februar hatte das Unternehmen, wie eingangs erwähnt, gemeldet, dass die Teamgröße auf über 50 Personen angestiegen sei. Im Insolvenzantrag werden nun 15 betroffene Dienstnehmer:innen genannt. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Abbau 49 Mitarbeiter:innen.

Verbindlichkeiten von 2 Mio. Euro

Laut AKV hat das Unternehmen Verbindlichkeiten in der Höhe von zwei Millionen Euro. Demgegenüber stehen Vermögenswerte in der Höhe von 175.000 Euro. Dabei handelt es sich um das vorhandene Anlage- und Umlaufvermögen. Den größten Wert stellen laut dem Verband Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie die vorhandenen Produktionsmittel dar. Die Betriebsstätte dagegen ist gemietet und nicht im Eigentum des Unternehmens.

WSF Bicycle Technology soll jetzt jedenfalls fortgeführt werden. Im Eröffnungsantrag gibt das Unternehmen laut AKV an, dass sich der Markt für Fahrräder langsam wieder erhole. Die Aufträge würden wieder steigen, sodass eine Finanzierung des weiteren Betriebs aus der laufenden operativen Tätigkeit möglich sei. Gleichzeitig laufen nach Unternehmensangaben Gespräche mit möglichen Investor:innen.


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