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Es war Ende der 1990er-Jahre: Mit der Ausbreitung des Internets als Massenphänomen und dem damals neuen mp3-Format für Musik kam auch Napster. Es war der erste Musik-Download-Dienst, der sich weltweit wirklich etablierte. Brauchbares Geschäftsmodell gab es zunächst aber keines. Stattdessen eröffnete der Online-Dienst eine neue Welt der Musik-Piraterie, die über viele Jahre anhalten sollte. Massive Kosten für daraus resultierende Rechtsstreitigkeiten trieben das Unternehmen schließlich schon 2002 in den Bankrott.
Napster: Zwei Jahrzehnte, vier Übernahmen
Doch die Marke Napster war damals viel wert. Das damals blutjunge Software-Unternehmen Roxio kaufte die Firma aus der Pleite heraus und nutze nur die Marke, um sie einem an deren Service, Pressplay, das man von Sony und Universal gekauft hatte, überzustülpen. Das daraus entstandene neue Napster wurde 2008 von der US-Elektronik-Handelskette Best Buy gekauft, die es 2011 an den Konkurrenten Rhapsody weiterverkaufte. Das wiederum wurde von RealNetworks aufgekauft, aus dem es ursprünglich als Spin-off hervorgegangen war.
Diese Chronologie der Übernahmen ist nun um ein weiteres Kapitel reicher. RealNetworks trennte sich nun von der Tochter Rhapsody (und damit von der Marke Napster) und verkaufte diese an das UK-Startup MelodyVR für 70 Millionen US-Dollar – wohlgemerkt deutlich weniger, als die Marke bei vorangegangenen Übernahmen eingebracht hatte.
Das hat MelodyVR vor
MelodyVR hat sich auf “immersive Musik-Erlebnisse” spezialisert. Seine User können sich etwa Konzerte sehr plastisch mit VR-Brillen ansehen. Damit will man gerade jetzt in den durch Corona geänderten Bedingungen punkten. Man wolle dies nun mit der Musik-Streaming-Technologie von Napster kombinieren, um das Service auch streamen zu können, heißt es vom Startup. Inwiefern dabei die nicht mehr so bekannte Marke genutzt wird, ist noch nicht bekannt.