08.01.2019

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

Interview: Eric Schmidt machte Google zu einem Weltkonzern. Ende letzten Jahres war er in Wien bei einem “Digitalisierunggipfel” zu Gast. Wir haben mit Antonella Mei-Pochtler, Leiterin von Think Austria, darüber gesprochen, warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung in Sachen Digitalisierung berät.
/artikel/mei-pochtler-interview-eric-schmidt
Think Austria
© BKA/Wenzel: Antonella Mei-Pochtler leitet als Sonderbeauftragte von Bundeskanzler Sebastian Kurz den Think Tank Think Austria.

Mit Think Austria wurde im Bundeskanzleramt eine neue Stabstelle ins Leben gerufen, die sich langfristigen Themen und globalen Trends widmen soll. Einer dieser Trends ist die rasch fortschreitende Digitalisierung, die den Wirtschaftsstandort Österreich einerseits große Chancen bietet, andererseits auch vor große Herausforderungen stellt – sei es aufgrund des viel zitierten Fachkräftemangels oder des verschärften internationalen Wettbewerbs.

+++ Schramböck lud Deeptech-Startups zu Q&A mit Ex-Google CEO Schmidt +++

Damit Österreich in diesem Wettbewerb die richtigen strategischen Maßnahmen trifft, hat Think Austria gemeinsam mit der WU Wien und Google Austria Ende letztes Jahres einen Digitalisierungsgipfel veranstaltet. Zu diesen Gipfel war als Impulsgeber Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google, geladen. Der brutkasten hat mit Antonella Mei-Pochtler, Leiterin von Think Austria, über die Hintergründe der Einladung gesprochen und welche Handlungsempfehlungen Eric Schmidt der österreichischen Bundesregierung gegeben hat, um im digitalen Wettbewerb künftig als “Leader” hervorzugehen.

Wie gliedert sich Think Austria in die operative Arbeit der Ministerien ein?

Think Austria versteht sich als eine Koordinationsstelle im Bundeskanzleramt, die sich mit langfristigen Zukunftsthemen auseinandersetzt. Wir greifen jedoch nicht in die operative Arbeit der Ministerien ein, indem wir beispielsweise Projektmanagement betreiben. Ministerien geben uns auch keine Themen vor, da wir sie eigenständig auf unsere Agenda setzen.

Was macht Think Austria, wenn sich Ministerien melden und um Expertise anfragen?

Ja, wir reagieren natürlich auf die Anfragen der Ministerien und gehen auch aktiv auf die Stakeholder zu. Ich möchte jedoch vermeiden, dass der Eindruck entsteht, dass wir eine zentrale Projektmanagement-Organisation sind. Dafür haben wir gar nicht die Kapazitäten. Wir verstehen uns vielmehr als “Orchestratoren”, da wir inhaltliche Standpunkte von externen Stakeholdern, den Ministerien und unseren eigenen Standpunkten zusammenführen.

Ich nehme an, dass eines dieser großen Themen die Blockchain ist?

Insgesamt behandeln wir sieben große Überthemen und innerhalb dieser gibt es wiederum Unterthemen. Ein solches Unterthema ist die Blockchain. Wichtig ist, dass wir dafür auch Perspektiven erarbeiten. Wie können wir beispielsweise die Blockchain einsetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu verbessern?

Beim Digitalisierungsgipfel von Think Austria an der WU Wien gingen Bundeskanzler Sebastian Kurz und der ehemalige CEO von Google, Eric Schmidt, mit Studierenden der Frage nach, was es braucht, damit Europa in Zukunft als Innovationsstandort erfolgreich sein kann. Warum wurde Eric Schmidt eingeladen?

Eric Schmidt ist ein globaler Gestalter und spielt eine sehr wichtige Rolle in der Technologiewelt. Wir haben mit ihm angefangen, da er so wichtig ist für die Digitalisierung, die unsere Gegenwart bzw. Zukunft verändert. Wir wollten sicherstellen, dass wir mit ihm das Thema Innovation diskutieren und einen Mehrwert für Österreich ableiten.

Wollte sich Think Austria bzw. die Bundesregierung bei den Gesprächen mit Eric Schmidt konkrete Handlungsempfehlungen abholen oder handelte es sich eher um “Inspirationsgespräche”?

Die Gespräche mit Eric Schmidt wurden auf zwei Ebenen geführt: Einerseits gab es mit Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck im Beisein von Deeptech- und AI-Startups eine Q&A-Session, andererseits erfolgten Follow-up-Gespräche, die schon im Vorfeld des Digitalisierungsgipfels stattgefunden haben. Bei diesem haben sich Bundeskanzler Sebastian Kurz und Eric Schmidt darüber ausgetauscht, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um Europa wieder zum Innovations-Leader zu machen. Zudem wurde darüber gesprochen, welche konkreten Maßnahmen die Politik treffen müsste, um Innovation in Österreich zu fördern.

Um welche Maßnahmen ging es dabei konkret?

Eric Schmidt meinte, dass er mit uns Erfahrungen teilen möchte, die er bereits in anderen Ländern gemacht hat – beispielsweise Israel. Wir haben dieses Angebot aufgegriffen, und in einem kleineren Rahmen gemeinsam mit heimischen Unternehmern über konkrete Maßnahmen diskutiert. So müsste beispielsweise Software-Engineering Teil jedes Curriculums werden.

War bei diesem Gespräch im kleineren Rahmen auch Florian Gschwandtner dabei?

Ja, Florian Gschwandtner war bei diesem Gespräch anwesend. Wir wollten diese Gespräche jedoch nicht nur in einem kleinen Rahmen führen, sondern auch eine größere Zielgruppe miteinschließen. Daher haben wir auch den Digitalisierungsgipfel an der WU Wien veranstaltet. Studierende der WU und TU Wien sollten bei einer Diskussionsveranstaltung aus erster Hand von Eric Schmidts Expertise erfahren, wie man Innovationen vorantreiben könnte

Wien bzw. Österreich steht als Startup-Hub einer sehr starken Konkurrenz, wie London, Berlin oder Tel Aviv, gegenüber. Welche Maßnahmen nannte Eric Schmidt, damit wir kluge Köpfe und Fachkräfte nach Österreich holen können?

Österreich müsse laut Eric Schmidt ein Gesamtpaket an Maßnahmen schaffen. Wien ist zwar sehr attraktiv, um hier zu studieren, da die Ausbildung beinahe kostenlos ist. Allerdings reiche dieser Standortvorteil nicht aus. Die Politik müsste verstärkt Anreize schaffen, damit die talentierten Leute nach dem Studium in Österreich bleiben. Hier könnte die Politik verstärkt mit besseren Rahmenbedingungen für IT-Fachkräfte entgegenwirken.

Google baut gerade in Zürich eine Einheit mit 2.000 hochqualifizierten Entwicklern auf. Zürich positioniert außerhalb der USA als größter Entwicklungsstandort. Welche Antwort gab Eric Schmidt auf die Frage, warum diese Zusammenarbeit so gut funktioniere?

Google hätte laut Schmidt eine extrem gute Kooperation mit der ETH Zürich. Das müsste auch Wien bzw. Österreich auf den Weg bringen. Dem kann ich hinzufügen, dass es einer stärkeren Uni-übergreifenden Kooperation bräuchte. Wien ist ja eigentlich eine größere Studentenstadt als Zürich. Zudem müsste man verstärkt auch Kompetenzbereiche fördern, wie die Entwicklung von “Self-Driving-Cars”.

Ungarn investiert derzeit 200 Millionen Euro in eine Teststrecke für selbstfahrende Autos. Hinkt Österreich in Bezug auf derartige Investitionen hinterher?

Ich glaube nicht, dass Österreich bei Investitionen hinterherhinkt. Allerdings müsste vielmehr hinsichtlich Regulatorik von Autonomen Fahren gemacht werden. Wir müssten weitere Teststrecken definieren und Sandbox-Modelle anbieten, in denen Unternehmen ohne viel bürokratischer Hürden neue Konzepte ausprobieren könnten. In anderen Bereichen haben wir bereits die Voraussetzungen dafür geschaffen – beispielsweise im Life-Science-Bereich und bei der Entwicklung von Medikamenten. Hier haben wir bessere Rahmenbedingungen als in Deutschland und sind dadurch auch wettbewerbsfähiger.

Österreich belegt hinsichtlich der Investitionen in Forschung und Entwicklung nach Schweden Platz 2. Trotz der hohen Investitionen schaffen wir es allerdings nicht, ausreichend Produkte auf den Markt zu bringen. Woran liegt dies und gab es von Eric Schmidt dahingehend Handlungsempfehlungen?

Der heilige Gral von allen Ländern ist, wie man mehr Output mit dem gleichen Input schafft. Hier hat niemand die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Wichtig sei es laut Eric Schmidt, die Kooperation mit forschenden Unternehmen zu intensivieren. Dahingehend bräuchten wir in Österreich mehr Spin-Offs – unter anderem in Kooperation mit Universitäten.

Der Tiroler Startup-Investor Hermann Hauser hat für die britische Universität Cambridge eine Spin-Off-Strategie geschrieben. Auch US-amerikanische Universitäten, wie Harvard und Stanford, haben solche Strategien entwickelt, die auch erfolgreich umgesetzt werden. Gibt es dahingehend Bestrebungen, derartige Best-Practice-Modelle auch in Österreich anzuwenden?

Science-to-Business und Innovation-to-Business sind unsere Top-Themen. Hier geht es darum, dass wir derartige Strategien, die beispielsweise in Stanford oder Israel entwickelt worden sind, auch auf Österreich übertragen.

Um auf das Gespräch mit Eric Schmidt zurückzukommen: Hat Think Austria und die Bundesregierung direkte Call-to-Actions aus diesem Gespräch mitgenommen?

Er hat mehrmals betont, dass es wichtig sei, Software-Entwickler nach Österreich zu bringen und junge Menschen im Bereich des Software-Engineerings auszubilden. Entwickler würden nämlich nicht nur in der IT-Branche, sondern in allen Wirtschaftsbereichen gebraucht werden – sei es in der Industrie, dem Tourismus oder im Gesundheitsbereich. In diesem Zusammenhang möchte ich ergänzen, dass die Strategie “Wir wollen zu einer Software-Engineering-Nation” werden, bis dato in Österreich noch nicht formuliert worden ist.

Eric Schmidt ist weltweit sehr gefragt. Was ist seine Motivation Österreich mit seiner Expertise zu helfen?

Eric Schmidt ist ein Philanthrop und Weltverbesserer. Er will wirklich die positive Kraft der Technologie einbringen, um gesellschaftliche Probleme zu lösen. In der Kooperation mit Sebastian Kurz sieht er großes Potential. Die beiden verstehen sich sehr gut und es herrscht eine große gegenseitige Wertschätzung vor. Zudem ist Eric Schmidt der Überzeugung, dass ein weltoffener Leader wie Sebastian Kurz, die Fähigkeit hat, die Themen frischer anzugehen.

Sieht sich Eric Schmidt als ein Mentor eines jungen und aufstrebenden Politikers oder als ein Regierungsberater?

Ich denke nicht, dass er sich als Mentor oder Berater sieht, sondern dass er Sebastian Kurz als jemanden schätzt, der durch Offenheit und Mut bereit ist, neue Wege zu gehen und Veränderungen umzusetzen.

Verrechnet Eric Schmidt dafür Honorare oder macht er das umsonst?

Er verrechnet dafür keine Honorare, sondern macht es aus eigener Überzeugung. Die Honorare könnten wir uns vermutlich gar nicht leisten.

Wie erfolgt nun die konkrete Umsetzung der Handlungsanweisungen?

Aus diesem Konvolut an Handlungsanweisungen und vielen weiteren Input von Expertinnen und Experten erarbeiten wir derzeit eine Science-to-Business-Strategie, die in weiterer Folge in Masterpläne einfließen wird.

Wird es künftig weitere “Innovationsgespräche” wie mit Eric Schmidt geben?

Ja natürlich, das war erst der Anfang einer Serie an Gesprächen. Es ist ganz wichtig, dass wir Inputs von externen Stakeholdern bekommen, die noch nie oder sehr selten in Österreich waren. Zudem können wir so auch unseren Standort weltweit promoten.


=> zur Page des Think Tanks

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
16.12.2024

“Die Zeit des Zuwartens ist vorbei”

Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
/artikel/no-hype-ki-folge-1-nachlese
16.12.2024

“Die Zeit des Zuwartens ist vorbei”

Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
/artikel/no-hype-ki-folge-1-nachlese
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

Du willst bei "No Hype KI" am Laufenden bleiben?

Trag dich hier ein und du bekommst jede Folge direkt in die Inbox!

„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


Die Serie wird von brutkasten in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung unserer Partner:innen produziert.

Die Partner von No Hype KI
Die Partner von No Hype KI
Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Warum der Ex-Google-Chef Eric Schmidt die Regierung berät