28.09.2022

Livin Farms holt sich 6 Millionen Euro in Series-A-Finanzierungsrunde

Das Wiener Startup Livin Farms hat sich auf die Zucht von Insekten als alternative Proteinquelle spezialisiert. Für das weitere Wachstum konnte das Unternehmen nun eine Finanzierungsrunde in Höhe von sechs Millionen Euro abschließen.
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Katharina Unger übernimmt für Vlad Gozman im AustrianStartups-Vorstand
(c) Livin Farms: Katharina Unger

Livin Farms rund um Gründerin Katharina Unger hat ein industrielles Verfahren für die Zucht von Insekten entwickelt, um Alternativen für eine nachhaltige Eiweißversorgung zu bieten. Für die Aufzucht werden Abfälle aus Lebensmittel- und Futtermittelfabriken verwendet. Bereits in der Vergangenheit konnte das Startup für die Skalierung der Produktion eine 2,5 Millionen Euro hohe Förderung aus dem European Innovation Council (EIC) an Land ziehen. Nun erhält das Startup zusätzliches Kapital.

Livin-Farms holt sich Werfteigner als Investor an Bord

Wie Livin Farms via LinkedIn bekannt gab, konnte das Unternehmen eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von sechs Millionen Euro abschließen. Die Runde wird vom bekannten deutschen Investor und Werfteigner Peter Lürßen angeführt. Zudem beteiligt sich auch der Hardware Accelerator HAX an der Finanzierungsrunde. Mit Hilfe des frischen Kapitals sollen “neue Fabrikprojekte in ganz Europa” in Angriff genommen werden. Zudem plant das Startup sein Team zu vergrößern.

(c) Livin Farms

Neuer Produktionsstandort in Simmering

Ursprünglich war Livin Farms in einer Pilotfabrik im 23. Bezirk unterbracht. Für die Skalierung der Produktion übersiedelte das Startup nach Simmering und errichtete dort auf 1300 Quadratmetern eine Produktionsanlage. Mittlerweile hat das Startup sein industrielles Zuchtverfahren patentieren lassen. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes System, das Roboterarme einsetzt, um die Larven mit Lebensmittelabfällen zu füttern.

Livin Farms möchte mit seiner Technologie einen wachsenden Markt ansprechen. Laut der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen wird der weltweite Bedarf an tierischen Produkten sich bis 2030 verdoppeln. Um die klimaschädlichen Folgen abzumindern, eignen sich Insekten im Gegensatz zu konventionellen Nutztieren aufgrund ihrer geringen Emissionen. Zudem benötigen sie weniger Platz und können mit Nährstoffen gefüttert werden, die sonst am Kompost landen würden.


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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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