15.02.2023

Lieferdienste – Einstige Krisengewinner schlittern in die Krise

Die einstigen Krisengewinner stecken nun selbst in der Krise. Der Boom der Lieferdienst-Branche ist nun endgültig vorbei.
/lieferdienste-einstige-krisengewinner-schlittern-in-die-krise/
Lieferdienste geraten immer mehr in die Krise.
Lieferdienste geraten immer mehr in die Krise.
Der Summary Modus bietet einen raschen
Überblick und regt zum Lesen mehrerer
Artikel an. Der Artikeltext wird AI-basiert
zusammengefasst mit der Unterstützung
des Linzer-Startups Apollo AI.

Die Pandemie hat einen Boom ausgelöst. Durch Lockdowns geschlossene Restaurants haben dazu geführt, dass gleich mehrere Essenzustelldienste aus dem Boden sprossen. Nun, wo das Leben wie vor der Corona-Krise wieder die Oberhand gewonnen hat, Lockdowns der Vergangenheit angehören und Gastrobesuche ohne Einschränkungen möglich sind, bekommt die Schnelllieferdienst-Branche ein Problem.

Erste Anbieter ziehen sich zurück

Während der Hochphase der Pandemie schnellte die Nachfrage an zugeliefertem Essen nach oben. So stieg das Geschäft der Lieferanten während der Gesundheitskrise um 50 Prozent an. Doch der Hype nimmt nun wieder ab. Anbieter, wie Jokr und zuletzt Flink haben sich wieder aus dem österreichischen Markt zurückgezogen.

Der einstige Riese am Markt „Gorrilas“, der noch vor kurzem mit einem mit einer Bewertung von drei Mrd. Euro als Star der Startup-Szene gefeiert wurde, ist nun vom türkischen Konkurrenten Getir übernommen worden. Zuvor hatte das Berliner Startup bereits wenige Monate nach seiner Gründung einen Wert von mehr als einer Milliarde Euro.

Teuerung und Zinspolitik setzen Lieferdiensten zu

Nils Wlömert von der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) führt den Niedergang der zuvor boomenden Branche unter anderem auf das Ende der Niedringzinsphase zurück. „Viele Startups sind aufgrund ihres typischerweise hohen Fremdkapitalanteils mit deutlich gestiegenen Kapitalkosten konfrontiert. Auch viele Investoren bevorzugen durch die gestiegenen Zinsen alternative Anlagen, was die Finanzierungsproblematik weiter verstärkt“, so Wlömert.

Hinzu kommen die Krisen der Gegenwart, die auch die Lieferdienste zu spüren bekommen. Aufgrund der Teuerungswelle würden immer weniger Bürger:innen beim Lieferdienst bestellen. Eine jüngst von Integral – im Auftrag von Iglo – veröffentlichte Umfrage zeigt, dass jede/r Vierte in Österreich sich weniger oft Lebensmittel nach Hause liefern lässt und stattdessen mehr selbst kocht.

Auch große Lieferdienste bekommen den abflauendem Boom mittlerweile zu spüren. Die Aktie von „Just Take Away“ hat seit ihrem Gang an die Börse, Ende 2020, 74 Prozent an Wert verloren. Das Berliner Food-Delivery Startup Yababa musste zudem aufgrund der hohen Inflation und einem geplatzten 10-Millionen Euro-Investment nach nur zwei Jahren Insolvenz anmelden.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 11 Stunden

Mahrer fordert „tabulose“ Arbeitszeit-Debatte aber sieht Vier-Tage-Woche als „Todesurteil“

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer will in Sachen Arbeitskräftemangel eine "tabulose Debatte" - die Vier-Tage-Woche ist für ihn aber offenbar tabu.
/mahrer-vier-tage-woche-todesurteil/
Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich - Vier-Tage-Woche
Harald Mahrer, Präsident Wirtschaftskammer Österreich | (c) Marek Knopp

Eine aktuelle Prognose zur Entwicklung des Arbeitskräftemangels von Synthesis Forschung und WIFO sei ein „Weckruf an die Republik“, meint Wirtschaftskammer (WKÖ)-Präsident Harald Mahrer bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Demnach soll sich die Anzahl der offenen Stellen von heute 206.500 bis 2040 um 363.000 auf mehr als eine halbe Million erhöhen. Obwohl laut Studie einzelne Bundesländer und Branchen stärker betroffen sind, ist für Mahrer klar: „Es fehlt an allen Ecken und Enden. Es geht nicht um Super-Spezialisten, sondern um Arbeitskräfte quer durch alle Branchen, Ausbildungsgrade und Bundesländer“.

Höheres Lohnniveau im Osten führt zu Rückwanderung

Durch den Arbeitskräftemangel würde sich auch das Steueraufkommen in diesem Zeitraum laut Prognose um 150 Milliarden Euro reduzieren. Das aktuelle Gesundheitssystem lasse sich so nicht aufrechterhalten, die Energiewende nicht umsetzen. Schuld daran seien die Überalterung der Bevölkerung und die Abwanderung ausländischer Arbeitskräfte in ihre Heimatländer, da sich etwa das Lohnniveau in Osteuropa zuletzt stärker an das heimische angeglichen habe.

„Tabulose Debatte“: Vier-Tage-Woche für Mahrer tabu

Zur Lösung fordert der WKO-Präsident eine „systemische“ und „tabulose Debatte“, die über Einzelmaßnahmen wie qualifizierte Arbeitsmigration hinausgehen müsse. In der aktuell breit geführten Arbeitszeitdebatte gibt es für Mahrer dann aber offensichtlich doch ein klares Tabu: „Es ist ein Märchen, dass es dem Land besser geht, wenn alle nur 32 statt 40 Stunden arbeiten. Das wäre ein volkswirtschaftliches Todesurteil. Diskutieren müssen wir über eine flexiblere Gestaltung von Arbeit“, sagt er zur Vier-Tage-Woche und schlägt damit in die selbe Kerbe wie zuletzt sein Parteikollege Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger.

„Mehr Netto- vom Bruttogehalt“ bei Umstieg auf Vollzeit

Mahrer will stattdessen „eine echte Wahlfreiheit“ bei Arbeitszeitmodellen, mehr Kinderbetreuungsplätze und mehr Netto- vom Bruttogehalt, wenn Teilzeitkräfte sich für Vollzeitarbeit entscheiden. Sprich, die Tabulosigkeit bezieht sich für den WKÖ-Präsidenten auf Optionen, die Arbeitszeit zu verlängern.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

Summary Modus

Lieferdienste – Einstige Krisengewinner schlittern in die Krise

Es gibt neue Nachrichten

Auch interessant