11.05.2021

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

Laut einer aktuellen AMA-Studie kann Österreich heuer zum ersten Mal in der Geschichte der Statistik eine positive Außenhandelsbilanz bei Agrarwaren und Lebensmitteln vorweisen. Das bedeutet: Erstmals wurden mehr Lebensmittel exportiert als importiert.
/artikel/lebensmittel-made-in-austria-im-ausland-gefragt
AMA Produktportfolio
Käse und Speck sind bedeutende Exportschlager der Agrarwirtschaft. © AMA

Im Zuge der Corona-Krise wurde die Bedeutung heimischer Produkte noch einmal klar untermauert – und zwar sowohl im In- als auch im Ausland. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen einer AMA-Studie deutlich, denn die agrarischen Exporte haben im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent (+ 474 Mio. Euro) auf 12,8 Milliarden Euro zugelegt, die Importe blieben fast gleich. Damit verzeichnete der Agrarbereich erstmals eine leicht positive Außenhandelsbilanz in Höhe von 11 Millionen Euro. Dieses Ergebnis ist beachtlich, da Lebensmittel-Exporteure wegen der Coronakrise doch mit großen Herausforderungen auf internationalen Märkten konfrontiert waren (z. B. Lieferverzögerungen durch Grenzkontrollen, Ein- und Ausreisebedingungen, Turbulenzen bei Rohstoffen, Verpackungen, Transport, Logistik). Auch der Brexit, die weiterhin aktuellen Importrestriktionen Russlands gegenüber der EU sowie die US-Strafzölle im WTO-Streitfall “Airbus” verschärften die Situation. Die Agrarexporte hatten im vergangenen Jahr einen Anteil an Österreichs gesamten Waren- und Dienstleistungsexporten von neun Prozent, so viel wie noch nie. „Wer hätte es für möglich gehalten, dass ausgerechnet im Krisenjahr 2020 solche Zuwächse erwirtschaftet werden? Die Landwirtschaft und die nachgelagerten Stufen haben hier Hand in Hand eine Meisterleistung vollbracht und ihre Krisenfestigkeit bewiesen“, freut sich Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Deutschland wichtigster Exportmarkt, landwirtschaftsnahe Kategorien überzeugen

Im Handel mit Deutschland fiel die Differenz noch größer aus. Hier stiegen die Ausfuhren um 6,2 Prozent, während die Einfuhren um 3,5 Prozent zurückgegangen sind. Das ergibt eine positive Handelsbilanz von 270 Millionen Euro. Deutschland kann sich im Exportländer-Ranking mit 2,7 Mrd. Euro (+4,4 %) den ersten Platz sichern, weitere Top-Exportländer sind die USA (1,1 Mrd. Euro; + 5,1 %), Italien (502 Mio. Euro; + 0,8 %) und die Schweiz (313 Mio. Euro; + 9,1 %). Generell bleibt aber die EU mit rund 67 Prozent aller Lebensmittel-Exporte der wichtigste Markt (5,3 Mrd. Euro; + 4,7 % gegenüber 2019). Rund 33 Prozent gehen in Drittstaaten (2,6 Mrd. Euro; + 1,1 %). 

Exportschlager sind heimische Getränke (Energy Drinks, Eistee und Limonaden), Milchprodukte wie Käse, Süß- und Backwaren sowie eine Vielzahl an Lebensmittelzubereitungen. Von den landwirtschaftsnahen Kategorien am häufigsten exportiert werden Milchprodukte, gefolgt von veredeltem Obst und Gemüse, Wurst-, Schinken- und Speckwaren. Das sind auch jene Kategorien die sich über kräftige Zuwachsraten freuen können. Wirft man wieder einen Blick nach Deutschland, zeigt sich, dass diese landwirtschaftsnahen Produktgruppen dort besonders gefragt sind. Milchprodukte führen die Statistik mit 661 Millionen Euro an, dahinter folgen
Fleischwaren mit 378 Millionen Euro. Im Übrigen werden weit mehr Milchprodukte und Käse nach Deutschland verkauft als umgekehrt. Bei Fleischzubereitungen sind es sogar dreimal so viele.

Ruf nach funktionierendem EU-Binnenmarkt

Die vorläufige Bilanz der Lebensmittelindustrie für 2020 fällt jedenfalls durchwachsen aus. Durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie blieb am Heimmarkt phasenweise nur der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel, was den Marktdruck für viele Lieferanten erhöhte. Die drei größten Handelshäuser haben in Österreich einen Marktanteil von fast 90 %. Voraussichtlich wird man das Jahr mit einem Minus von 1,7 % abschließen. Die guten Zahlen im Export können die Einbrüche in der Produktion jedoch etwas abfedern. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, fordert, die heimische Lebensmittelindustrie mit ihren 27.000 direkt Beschäftigten als starke Säule des Landes weiter zu entlasten, den Export zu fördern und den Standort fit für morgen zu machen. “Für ein nachhaltiges Comeback im eigenen Land brauchen wir auch einen funktionierenden EU-Binnenmarkt. Nur ein solcher kann den heimischen Lebensmittelherstellern die Türen zu anderen Mitgliedstaaten reibungslos öffnen und den Warenverkehr sicherstellen. Das zeigen eindrucksvoll die Erfahrungen aus 25 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs. Die heimische Politik ist daher im Interesse der Lebensmittelhersteller gefordert, den EU-Binnenmarkt zum Wohle des heimischen Wirtschaftsstandortes zu stärken und Tendenzen zur Re-Nationalisierung zu widerstehen. Neben gleichen Spielregeln für alle Marktteilnehmer brauchen wir offene Grenzen und eine faire internationale Handelspolitik.”

Anuga als Export-Ankurbler

Von 9. bis 13. Oktober 2021 soll in Köln (Dtl.) wieder die weltweit größte Lebensmittelmesse Anuga über die Bühne gehen. Auch wenn derzeit noch nichts in Stein gemeißelt ist, wollen die heimischen Lebensmittelhersteller und die AMA dort wieder Präsenz zeigen, um die Exporte weiter anzukurbeln. „Wir hoffen sehr, dass wir im Oktober wieder direkte Kontakte mit den Einkäufern aus aller Welt pflegen können. Das `Land der Berge`- wie der Exportslogan der AMA lautet – hat so viele Geschichten zu erzählen und das funktioniert im persönlichen Gespräch genauso gut wie medial“, so Blass.

Deine ungelesenen Artikel:
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lebensmittel made in Austria im Ausland gefragt