15.07.2021

Konzern-Klimaschutz-Versprechen sind oft wertlos – wer hätte das gedacht?

Kommentar. Eine US-Studie zeigt, dass viele Konzerne zwar mit Klimaschutz werben, aber sich politisch dagegen einsetzen. Soviel zur "Authentizität" im Marketing.
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Kommentar: Konzern-Klimaschutz-Versprechen und Authentizität im Marketing
brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki | Hintergrund: (c) Adobe Stock - tanaonte
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In Manager-Kreisen konnte man noch vor einigen Jahren Dinge hören wie: “Klimschutz ist nicht das einzige wichtige Marketing-Thema”. Nach Fridays for Future und eine recht markanten Meinungsumschwung in der Öffentlichkeit ist heute meist klar: Der Klimaschutz ist inzwischen das wichtigste Marketing-Thema.

Moment… Marketing-Thema? Geht es beim Klimaschutz nicht darum, die Erde als lebenswerten Planeten zu erhalten? Nicht nur für die vielzitierten “zukünftigen Generationen” sondern – mit Blick auf die Häufung an Extremwetter-Ereignissen und die noch schlimmeren Prognosen – für uns alle?

Die auf wissenschaftlicher Seite hinreichend beschriebene Drastik der Situation ist auch 2021 nicht zu allen durchgedrungen. Vor allem scheinbar nicht in die Chefetagen vieler großer Konzerne. Zumindest wird jedenfalls die eigene Verantwortlichkeit negiert. Das zeigt einmal mehr eine aktuelle US-Studie der Non-Profit-Organisation Ceres. Für diese wurden sie 100 größten US-Unternehmen (Stand 2019) durchleuchtet.

Konzerne pfeifen auf klimafreundliche Politik

Das leider wenig überraschende Fazit: Zwar haben stolze 92 Prozent davon öffentlich Klimaschutz-Versprechen gemacht. Nur 40 Prozent haben dann aber tatsächlich politische Ansätze gegen die Klimakrise unterstützt. 21 Prozent haben sogar aktiv gegen diese gearbeitet. Immerhin: Einzelne Unternehmen wie etwa Ford sind in den vergangenen Jahren von aktiv klimafeindlichem zu klimafreundlichem Lobbyismus übergegangen.

Auf Österreich, wo Lobbyismus wegen größeren Hürden bei Parteispenden oft deutlich subtiler bzw. – wie auch der Ibiza-Skandal zeigte – mitunter illegal passiert, ließe sich das Studien-Design nicht direkt umsetzen. Die Tendenz scheint, wenn man öffentliche Äußerungen der Top-Manager verfolgt, aber dieselbe zu sein: Man tut ja eh so viel für das Klima, aber neue Gesetze sind ganz sicher der falsche Weg. Bloß keine Regulierung, sonst ist das heilige Wachstum in Gefahr. Den Degrowth-Ansatz hat überhaupt der Teufel erfunden und er führt in den sicheren Untergang. Soviel zur vielfach besungenen “Authentizität” im Marketing.

Innovation als großer Lichtblick? Ein Meer an Pseudo-Lösungen

Ist der Fortbestand des aktuellen Systems also wichtiger als der Fortbestand der Menschheit? Während manche wohl einfach nicht soweit denken, liegt für andere eine Lösung auf der Hand, die aus der bestehenden Wirtschaftsordnung heraus die große Rettung bringen soll: Innovation. Zwei Beispiele: Ölkonzerne arbeiten am “CO2-Recycling”, um weiterhin fossile Brennstoffe in die Luft blasen zu können. Und Nahrungsmittelkonzerne arbeiten an “nachhaltigem Palmöl”, um bloß nicht Rohstoffe nutzen zu müssen, die es auch regional in den Zielmärkten (und damit teuer) gäbe.

Nimmt man die Klima- und Umweltschutz-Innovationen in den meisten Konzernen genauer unter die Lupe, bewegen sie sich nur allzu oft auf der “Einweg-Papier-Sackerl- statt Einweg-Plastik-Sackerl-Ebene”. Wir sind umgeben von Pseudo-Lösungen mit geringem Impact, die – ganz genau – in erster Linie dem Marketing dienen. Greenwashing boomt weiterhin. Kunden wird eingeredet, sich neue, angeblich klimafreundlichere Produkte zu kaufen und die noch nicht wirklich alten dafür zu entsorgen. Ein Blick ins Wörterbuch zur Definition des Begriffs “Nachhaltigkeit” würde hier lohnen.

Werden die Klimaschutz-Innovationen eh billiger?

Die versprochenen wirklich großen Klimaschutz-Innovationen, die uns alle retten, lassen hingegen auf sich warten. Und wenn sie dann da sind, müssen sie erst einmal beweisen, dass sie zu größeren Gewinnen und damit Renditen führen, als die bestehende Lösung. Denn sonst wäre ja wieder das heilige Wachstum in Gefahr. Und Gesetze, die besagen, dass die rettenden Innovationen genutzt werden müssen, sind natürlich abzulehnen.

Und was jetzt? Für den Anfang ein persönlicher Wunsch: wirklich authentisches Marketing. Ok, Spaß beiseite.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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