24.09.2019

Digitalisierung von KMU im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen

Das Digitalisierungsniveau der österreichischen KMU ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die zum dritten Mal vom Fachverband UBIT sowie der Wirtschaftskammer Wien und Niederösterreich in Auftrag gegeben wurde.
/artikel/kmu-digitalisierung-studie-wko-2019
(v.l.n.r.): Alfred Harl, Obmann Fachverband UBIT der WKO, Sonja Zwazl, Präsidentin Wirtschaftskammer Niederösterreich, und Martin Heimhilcher, Wirtschaftskammer Wien

KMU und deren Digitalisierung ist in der österreichischen Wirtschaft ein Dauerbrenner. Zahlreiche Studien der letzten Jahre sehen hierzulande großen Aufholbedarf.

+++Klein- und Mittelbetriebe: Daten und Fakten +++

Nach Jahren der Stagnation ist nun jedoch Optimismus angebracht – das geht zumindest aus der aktuellen Digitalisierungsstudie 2019 des Fachverbands UBIT sowie der Wirtschaftskammer Wien und Niederösterreich hervor. Zentrales Ergebnis: “Die Digitalisierung ist unter den befragten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen”.

Trotz der positiven Entwicklung gibt es allerdings auch einen Wermutstropfen. Österreich hat im EU-Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) einen Platz verloren und belegt hinter Deutschland nur mehr Rang 13.

KMU fühlen sich besser informiert

Die Studie wurde bereits zum dritten Mal nach 2017 und 2018  unter der Leitung vom Beratungsunternehmen Arthur D. Little Austria gemeinsam mit Hutchison Drei Austria und dem Institut für KMU-Management der WU-Wien durchgeführt. Hiefür wurden 837 Unternehmen aus sieben Sparten der Wirtschaftskammer Österreich befragt.

60 Prozent der KMU fühlen sich zum Thema Digitalisierung besser informiert als im Vorjahr. Hier zeigen sich aber branchenspezifische Unterschiede. In den Branchen “Handel” und “Information & Consulting” gaben mehr KMU an, in diesem Jahr einen besseren Überblick zu haben. In “Gewerbe & Handwerk” sowie “Tourismus & Freizeit” fühlt sich die Hälfte aller Befragen nicht besser informiert.

Beschäftigungsanstieg erwartet

In der Selbsteinschätzung der Unternehmen zeigt sich weiters, dass KMU die Digitalisierung zunehmend als Chance statt als Bedrohung sehen. Nur mehr neun Prozent gehen von einem Beschäftigungsrückgang aus. Im Vorjahren waren dies noch 75 Prozent.

Ein weiteres Detail, das bereits im letzten Jahr feststellbar war und auf der Hand liegt: Betriebe, die in der digitalen Transformation fortgeschrittener sind, sehen sich durch die Digitalisierung auch weniger bedroht. “Rund 40 Prozent der stark fortgeschritten digitalisierten KMU erwarten dank Digitalisierung einen Beschäftigungsanstieg”, so Lea Paradzik von Arthur D. Little.

Dieser gestiegene Optimismus ist bei fast allen Branchen feststellbar. Alleinig KMU aus der Branche “Transport & Verkehr” erwarten einen Beschäftigungsrückgang.

Betriebsgröße nicht mehr signifikant

Zudem wurde erhoben, inwiefern es einen Zusammenhang zwischen der Größe von Betrieben und deren digitalen Reifegrad gibt. Hier zeige sich laut dem Wirtschaftswissenschaftler Dietmar Rößl von der WU-Wien ein deutlicher Trend. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich der Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Digitalisierung verringert.

Obwohl sich kleinere Betriebe wegen schlechterer Kapitalausstattung schwerer tun, haben sie mit den großen Unternehmen in Sachen Digitalisierung aufgeholt. Aus den Daten könne abgleitet werden, dass die Digitalisierung bei den KMU angekommen sei, so Rößl.

“Digitalisierung muss zur Chefsache werden”

Im Rahmen der Präsentation der Studienergebnisse verwies Alfred Harl, Obmann des Fachverband UBIT der WKO, dass es trotz der positiven Ergebnisse der aktuellen Digitaliserungsstudie 2019 noch großen Aufholbedarf gebe – dies treffe insbesondere auf die Bereiche Breitbandausbau und Fachkräfte zu. Digitalisierung sollte daher bei der nächsten Regierung wieder zur Chefsache gemacht werden.

Abschließend begrüßte er die unlängst beschlossene Verlängerung des Programms KMU Digital, fügte allerdings kritisch hinzu: “Nach langem Zögern haben wir vier Millionen Euro bereitgestellt bekommen, das ist allerdings nur ein kalter Tropfen auf den heißen Stein.”


Deine ungelesenen Artikel:
14.03.2025

NeedNect-Co-Founder baut Chatbot, der im Dialekt das Regierungsprogramm erklärt

Wer damit strauchelt sich das 211-Seiten starke Regierungsprogramm zur Gänze durchzulesen, hat jetzt mit einem Chatbot die Gelegenheit, sich kompakte Informationen zu diversen Themen liefern zu lassen. Im Dialekt des gewünschtes Bundeslandes. Und nicht nur das.
/artikel/neednect-co-founder-baut-chatbot-der-im-dialekt-das-regierungsprogramm-erklaert
14.03.2025

NeedNect-Co-Founder baut Chatbot, der im Dialekt das Regierungsprogramm erklärt

Wer damit strauchelt sich das 211-Seiten starke Regierungsprogramm zur Gänze durchzulesen, hat jetzt mit einem Chatbot die Gelegenheit, sich kompakte Informationen zu diversen Themen liefern zu lassen. Im Dialekt des gewünschtes Bundeslandes. Und nicht nur das.
/artikel/neednect-co-founder-baut-chatbot-der-im-dialekt-das-regierungsprogramm-erklaert
Regieurngsprogramm.chat, Regierungsprogramm
(c) zVg - Raphael Duhs.

Raphael Duhs hat 2019 NeedNect mitgegründet und war bis März 2024 CTO beim Kärntner Startup. Er verließ es im Vorjahr aus diversen Gründen u.a. aus diversen Vorstellungen über die Weiterführung des Unternehmens. Im Dezember 2022 baute er Radiospotter, eine Lösung, die User:innen per Mail benachrichtigt, wenn im Radio ein Gewinnspiel läuft. “Es macht mir einfach großen Spaß, mit digitalen Technologien reale Probleme zu lösen. Für mich war das ein reales Problem und deshalb hab ich es auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht”, erklärte er damals. Nun hat der Digital Solution Architect von Cancom Austria es wieder getan und seiner Kreativität freien Lauf gelassen.

Regierungsprogramm.chat auf “GenZ”

“Ich habe einen kleinen KI-Usecase zum Regierungsprogramm umgesetzt”, erklärt er. “Und zwar einen Chatbot (Anm.: regierungsprogramm.chat) in österreichischen Dialekten, der alle Fragen zum Regierungsprogramm beantworten kann.”

Die Idee zum regierungsprogramm.chat kam ihm nebenher, als er das aktuelle Regierungsprogramm durchforstete und sich dachte: “Das liest man sich ja nicht ganz durch”. Es entstand der Plan, die Thematik etwas unterhaltsamer zu gestalten und Duhs nahm Dialekte mit ins Konzept.

“Ich beschäftige mich in den letzten Monaten immer mehr mit LLMs (Large Language Models) und der GenAI-Thematik und wollte auch einfach mal ein lustiges kleines Projekt umsetzen”, sagt er. “Ich dachte mir, vielleicht findet es ja jemand unterhaltsam und hilfreich.”

Der Chatbot lässt sich von Wienerisch bis Vorarlbergerisch in die Dialekte der neun Bundesländer einstellen und verfügt noch über den Zusatz “GenZ-Sprache”.

Hier ein Beispiel zur Frage, über das Vorhaben der Regierung bei Volksschulen, in Worten der Generation Z: “Also, in den Volksschulen plant die Regierung ein paar nice Moves, um die Integration zu boosten. Die wollen die Verbindung zwischen Kindergarten und Volksschule richtig fit machen. Außerdem wird unsere Fest- und Feiertagskultur gefeiert – Nikolaus, Weihnachten und so weiter, das ist alles am Start! Berufsschulen werden auch gestärkt, was mega wichtig ist, aber da geht’s mehr um die älteren Kids. Also, für die Volksschulen gibt’s auf jeden Fall frische Vibes, no cap!”

Innovation im Regierungsprogramm

Bei den Innovationsvorhaben der Regierung indes meint der Chatbot im schönsten Vorarlbergerisch folgendes: “Hoi zäme! D’Regierig plant a Menge für d’Innovation. Si setzt auf Bio-Schwerpunkte, vor allem im Klimaschutz und biologisch Pflanzenschutz. Si kämpft aktiv gegen Patente uf Saatgut und die Eigenschafte vo Pflanze und Tier. Au wichtig isch die Förderung vo unternehmerischer Innovation. D’Forschungsprämie soll sicher bliebe, damit d’Forschung in Östereich weiter vorwärts chunnt. Mit dem Forschungsfinanzierungsgesetz wird au dr FTI-Pakt langfristig abgesichert, was für d’Planigssicherheit wichtig isch. So wöi d’Regierig sicherstelle, dass Österreich im internationalen Wettbewerb guet dasteht!”

14.03.2025

NeedNect-Co-Founder baut Chatbot, der im Dialekt das Regierungsprogramm erklärt

Wer damit strauchelt sich das 211-Seiten starke Regierungsprogramm zur Gänze durchzulesen, hat jetzt mit einem Chatbot die Gelegenheit, sich kompakte Informationen zu diversen Themen liefern zu lassen. Im Dialekt des gewünschtes Bundeslandes. Und nicht nur das.
14.03.2025

NeedNect-Co-Founder baut Chatbot, der im Dialekt das Regierungsprogramm erklärt

Wer damit strauchelt sich das 211-Seiten starke Regierungsprogramm zur Gänze durchzulesen, hat jetzt mit einem Chatbot die Gelegenheit, sich kompakte Informationen zu diversen Themen liefern zu lassen. Im Dialekt des gewünschtes Bundeslandes. Und nicht nur das.
Regieurngsprogramm.chat, Regierungsprogramm
(c) zVg - Raphael Duhs.

Raphael Duhs hat 2019 NeedNect mitgegründet und war bis März 2024 CTO beim Kärntner Startup. Er verließ es im Vorjahr aus diversen Gründen u.a. aus diversen Vorstellungen über die Weiterführung des Unternehmens. Im Dezember 2022 baute er Radiospotter, eine Lösung, die User:innen per Mail benachrichtigt, wenn im Radio ein Gewinnspiel läuft. “Es macht mir einfach großen Spaß, mit digitalen Technologien reale Probleme zu lösen. Für mich war das ein reales Problem und deshalb hab ich es auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht”, erklärte er damals. Nun hat der Digital Solution Architect von Cancom Austria es wieder getan und seiner Kreativität freien Lauf gelassen.

Regierungsprogramm.chat auf “GenZ”

“Ich habe einen kleinen KI-Usecase zum Regierungsprogramm umgesetzt”, erklärt er. “Und zwar einen Chatbot (Anm.: regierungsprogramm.chat) in österreichischen Dialekten, der alle Fragen zum Regierungsprogramm beantworten kann.”

Die Idee zum regierungsprogramm.chat kam ihm nebenher, als er das aktuelle Regierungsprogramm durchforstete und sich dachte: “Das liest man sich ja nicht ganz durch”. Es entstand der Plan, die Thematik etwas unterhaltsamer zu gestalten und Duhs nahm Dialekte mit ins Konzept.

“Ich beschäftige mich in den letzten Monaten immer mehr mit LLMs (Large Language Models) und der GenAI-Thematik und wollte auch einfach mal ein lustiges kleines Projekt umsetzen”, sagt er. “Ich dachte mir, vielleicht findet es ja jemand unterhaltsam und hilfreich.”

Der Chatbot lässt sich von Wienerisch bis Vorarlbergerisch in die Dialekte der neun Bundesländer einstellen und verfügt noch über den Zusatz “GenZ-Sprache”.

Hier ein Beispiel zur Frage, über das Vorhaben der Regierung bei Volksschulen, in Worten der Generation Z: “Also, in den Volksschulen plant die Regierung ein paar nice Moves, um die Integration zu boosten. Die wollen die Verbindung zwischen Kindergarten und Volksschule richtig fit machen. Außerdem wird unsere Fest- und Feiertagskultur gefeiert – Nikolaus, Weihnachten und so weiter, das ist alles am Start! Berufsschulen werden auch gestärkt, was mega wichtig ist, aber da geht’s mehr um die älteren Kids. Also, für die Volksschulen gibt’s auf jeden Fall frische Vibes, no cap!”

Innovation im Regierungsprogramm

Bei den Innovationsvorhaben der Regierung indes meint der Chatbot im schönsten Vorarlbergerisch folgendes: “Hoi zäme! D’Regierig plant a Menge für d’Innovation. Si setzt auf Bio-Schwerpunkte, vor allem im Klimaschutz und biologisch Pflanzenschutz. Si kämpft aktiv gegen Patente uf Saatgut und die Eigenschafte vo Pflanze und Tier. Au wichtig isch die Förderung vo unternehmerischer Innovation. D’Forschungsprämie soll sicher bliebe, damit d’Forschung in Östereich weiter vorwärts chunnt. Mit dem Forschungsfinanzierungsgesetz wird au dr FTI-Pakt langfristig abgesichert, was für d’Planigssicherheit wichtig isch. So wöi d’Regierig sicherstelle, dass Österreich im internationalen Wettbewerb guet dasteht!”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag