13.08.2021

“Etwas cringe Brudi”: JVP Burgenland auf den Spuren des Geilomobil

Glosse. Die Volkspartei will jung und modern sein und schafft es einfach nicht. Das gilt nicht nur für die Parteijugend, sondern auch für die Politik der Bundesregierung.
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JVP Burgenland: Etwas cringe Brudi
Dieser Schnappschuss des ORF Burgenland ging viral | Screenshot: https://burgenland.orf.at/stories/3116651/
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Die Twitteria des Landes ist wieder einmal gnadenlos. Diesmal trifft der Spott JVP (Junge Volkspartei)-Funktionär*innen aus dem Burgenland. Sie präsentierten eine Sommer-Plakatkampagne, in der auf die Frage “Kein JVP-Mitglied” unter anderem mit den Sprüchen “Ok Boomer.” und “Etwas cringe Brudi.” geantwortet wird. Schon die Wahl der Sprüche erregt Spott. Ein Foto, auf dem vier der Parteijugend-Vertreter*innen mit ihren Plakaten nicht gerade enthusiastisch wirken, ging viral.

Jung und hip kommt bei der JVP Burgenland (oder auch irgendeiner anderen Landesorganisation der jungen Konservativen) eben nicht authentisch rüber. Das Geilomobil, mit dem Bundeskanzler Sebastian Kurz einst als JVP-Chef zweifelhafte Berühmtheit erlangte, lässt grüßen. Er und seine Partei stehen auch heute nicht an, immer wieder zu beweisen: “Modern” und “innovativ” bekommen sie nicht so gut hin, wie sie gerne würden.

Innovationspolitik à la Kaufhaus Österreich

Zu oft passiert bei dem Versuch nämlich das, was nun auch der JVP Burgenland widerfuhr: Rein prinzipiell findet man schon die richtigen Überschriften und Schlagworte für die Zielgruppe. Das Endprodukt wirkt dann aber eher wie eine Karikatur dessen, was es sein sollte. Kaufhaus Österreich ist hier sicher das bekannteste und plakativste Beispiel. Wer auf die laufende (bekanntermaßen sehr fordernde) Legislaturperiode zurückblickt, findet aber noch eine Reihe anderer, teils weniger spektakulärer Fälle, in denen an sich gute, innovative Ideen bestenfalls mau umgesetzt wurden.

Hier geht es nicht nur um Projekte wie den grünen Pass, sondern um große gesetzliche Fragen wie die längst überfällige Überarbeitung der Rot-Weiß-Rot-Karte oder lange versprochene stärkere Anreize für Eigenkapitalinvestments. Davon, dass die Klimapolitik sich wie ein Abwehrkampf auf seiten der alten Industrien gegen die unausweichliche Zukunft anfühlt, anstatt tatsächlich nach vorne gerichtet zu sein, soll hier gar nicht weiter eingegangen werden.

Ok Boomer. Etwas cringe Brudi.

Manche Dinge ändern sich bei den Konservativen eben nie. Zukunft und Jugend sind nicht ihre Sache. Das war schon beim Geilomobil so und prägt nach wie vor die Politik der Partei, die den Kanzler stellt (der ja eigentlich ein Millennial ist). Was soll man da noch sagen? Ok Boomer. Etwas cringe Brudi.

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Man sieht wie ein E-Auto aufgeladen wird von ELOOP
(c) Eloop

Mehr als 200 Teslas sind derzeit noch für Eloop unterwegs. Mit seiner in den vergangenen Jahren sukzessive wachsenden Flotte hat es das Wiener Carsharing-Startup geschafft, eine Größe im heimischen Markt zu werden. Mit der Tokenisierung von Fahrzeugen sorgte das Unternehmen in nicht nur für viel Aufmerksamkeit im Krypto-Segment, sondern auch für eine stärkere Kundenbindung. Das Konzept zog auch einige Investor:innen an – erst im vergangenen September verkündete das Startup zuletzt ein Millioneninvestment – bei weitem nicht das erste.

“Wachstum nur schwer möglich”

Doch wie es in einer Mail des Startups an Crowdinvestor:innen heißt, stellt Eloop den Flottenbetrieb nun gänzlich ein. Das Geschäft lasse sich momentan nicht profitabel betreiben, heißt es dort. In den aktuellen Marktbedingungen sei ein Wachstum “nur schwer möglich”. “Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird”, so das Team.

Schäden an Fahrzeugen als finanzielles Problem für Eloop

Als problematischen Kostenpunkt führt Eloop dabei auch Schäden an Fahrzeugen an, die teilweise nicht von der Versicherung gedeckt seien. Man habe “vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen”. “In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und Eloop trägt die gesamten Kosten”, heißt es in der Mail. “Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten.”

Sanierungsverfahren angekündigt: Eloop-Crowdinvestor:innen dürften um Geld umfallen

Neben der Einstellung des Sharing-Angebots kündigt das Startup auch die Beantragung eines Sanierungsverfahrens an, ist also offensichtlich insolvent. Ein entsprechender Antrag scheint aktuell noch nicht öffentlich auf. Gerade die Crowdinvestor:innen, an die sich die Mail richtet, dürften bei einem solchen Verfahren um ihr Geld umfallen, wie auch seitens des Startups eingeräumt wird. “Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen”, heißt es in der Mail.

“Teilbetriebsschließung” – künftig wohl Fokus auf Plattform zur Tokenisierung von Maschinen geplant

Man wolle den Schaden der Crowdinvestor:innen aber minimieren, indem man sie “bei der Weiterführung des Eloop-Networks” integriere. Das Startup spricht bei der Einstellung des Carsharing-Betriebs auch von einer “Teilbetriebsschließung”. Erst im März hat das Startup ein neues Geschäftsmodell präsentiert, wie brutkasten berichtete: Eine Plattform zur Tokenisierung von Maschinen. Ob es tatsächlich damit weitergeht hängt freilich davon ab, ob das Sanierungsverfahren angenommen und in weiterer Folge erfolgreich umgesetzt wird.

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