29.08.2018

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

Doppelinterview. Wir sprachen mit Michael Wieser, Partner bei Helvetia Venture Fund, und Andreas Nemeth, CEO UNIQA Ventures, unter anderem über den jeweiligen Investment-Fokus abseits von InsureTech und einen Deal zwischen den beiden Corporate VCs.
/artikel/insuretech-helvetia-uniqa
Michael Wieser, Partner Helvetia Venture Fund und Michael Wieser, CEO Uniqa Ventures - InsureTech
(c) Helvetia / Uniqa: Michael Wieser, Partner Helvetia Venture Fund und Michael Wieser, CEO Uniqa Ventures

Zwei Corporate Venture-Gesellschaften. Rund 100 Millionen Euro Investitionskapital. UNIQA Ventures und der Helvetia Venture Fund fischen (nicht ganz) im selben Teich. Gemeinsam ist den beiden Investment-Vehikeln die Suche nach spannenden InsureTech-Startups. Daneben haben sie aber unterschiedliche Suchfelder definiert. Im Doppelinterview haben wir bei UNIQA Ventures CEO Andreas Nemeth und Michael Wieser, Partner beim Helvetia Venture Fund, nachgefragt, wie sie das disruptive Potenzial von Startups im InsureTech-Bereich sehen, und worauf sie bei Investments besonders Wert legen.

Nemeth und Wieser werden auch beim kommenden brutkasten Meetup mit dem Schwerpunkt InsureTech am Podium aktuelle Themen aus der Branche diskutieren.

+++ brutkasten Meetup #InsureTech am 12.9. – Jetzt für den Pitch bewerben +++


Der Versicherungsbereich gilt derzeit als besonders disruptiv. Wie stellen sich die etablierten Versicherungen darauf ein?

Nemeth: Echte Disruption haben wir bisher in der Versicherungswirtschaft noch wenig gesehen. Aber ja, man hört den Begriff sehr oft. UNIQA hat 2016 im Rahmen des langfristig angelegten strategischen Erneuerungsprogramms UNIQA 2.0 Initiativen auf den Weg gebracht, die einerseits die Usability unseres Online-Auftritts und die Kundenschnittstellen verbessern und zum anderen die Digitalisierung und Modernisierung der Prozesse und IT Plattform zum Ziel haben.

Neben den technischen Teams, die sich innerhalb des Kerngeschäfts täglich mit der Optimierung und inkrementellen Verbesserung des Kerngeschäfts beschäftigen, sind wir bei UNIQA Ventures für die Venture Capital Investments in neue Geschäftsmodelle und Plattformen zuständig. Dabei übernehmen wir eine Rolle, die relativ weit vom Tagesgeschäft stattfindet. Das Team von UNIQA Ventures bewegt sich in genau jenem Ökosystem – Startups und Venture Capital – aus dem mögliche Disruption kommen wird. Als kleines und agiles Team können wir durch den ständigen Austausch auf höchster Ebene einen Beitrag dazu leisten, den Gesamtkonzern auf neue Trends und Entwicklungen vorzubereiten.

“Fundamentale Disruptionsansätze sehen wir auf dem Markt noch nicht.”

Wieser: Ich stimme bei der ersten Aussage zu. Fundamentale Disruptionsansätze sehen wir auf dem Markt noch nicht. Aber natürlich gibt es eine Reihe von Startups, die bemerkenswerte Erfolge erzielen, die wir beobachten oder mit denen wir zum Teil im Dialog sind. Bei Helvetia gibt es eine ganze Reihe von Initiativen, agiler zu arbeiten und Prozesse digital abzuwickeln. In Bezug auf Startups nehmen wir eher ein Miteinander als ein Gegeneinander wahr. Kooperation ist ja auch im Interesse der Startups, um schnell einen breiten Marktzugang zu erhalten.

Gibt es im InsureTech-Bereich auch ernstzunehmende Challenger-Startups analog zu den “Challenger-Banken” wie N26 und Revolut im FinTech-Bereich?

Wieser: Von der Reife wie N26 oder Revolut sind auch die guten InsureTechs noch ein paar Jahre entfernt. Persönlich finde ich Coya sehr spannend.

Nemeth: Das sehe ich nicht ganz so. Es gibt besonders aus dem US-amerikanischen Raum einige “Big Names” unter InsureTechs, etwa Lemonade oder Oscar; auch im deutschsprachigen Bereich gibt es mit dem erwähnten Coya, Elements, Wefox oder Ottonova Versuche, die Branche zu revolutionieren. Ein gewisser Hype ist sicherlich zu beobachten, ähnlich wie in anderen Tech- und Startup Segmenten auch. Leider ist dieser Hype zum Teil auch auf die mitunter astronomischen Bewertungen zurückzuführen. Wenn man die Userzahlen, das reale Wachstum oder einfache Versicherungskennzahlen heranzieht, sieht das Ganze dann weit weniger rosig aus.

Besonders im B2C-Bereich ist es im Versicherungsbereich naturgemäß deutlich schwieriger, eine tägliche Interaktion hinzubekommen als bei den Banking Apps. Worauf wir stark setzen, ist die Einbettung von Versicherungsprodukten in die Plattformen und Marktplätze der Zukunft. Daher haben wir auch in bsurance investiert, ein Enabler-Startup, das eine einfache Integration von Versicherungen in andere Produkte abwickelt.

+++ Analyse: InsureTech in Österreich +++

Ihr leitet die Startup-Investment-Vehikel von UNIQA und Helvetia. Habt ihr derzeit einen speziellen Fokus bei der Suche nach Startups?

Wieser: Besonders im Fokus stehen bei uns InsureTech und Proptech sowie alle Themen, die Touchpoints mit Helvetia als Unternehmen und Kunden von Helvetia herstellen.

Nemeth: Wir sind davon überzeugt davon, dass viele bisher gezogene Grenzen zwischen Industriezweigen in Zukunft verschwinden und haben daher für unsere Venture Capital-Aktivitäten bewusst ein breites Investmentsprektrum definiert. Es gibt vier Ökosysteme, auf die wir uns fokusieren: Health, Mobility, Home und “Risk Buddy”. Das umfasst die Bereiche Finance, Vorsorge und Sicherheit. Wir gehen Investments mit dem Ziel ein, den Unternehmenswert des Startups zu maximieren, besonders durch das umfassende CEE-Netzwerk der gesamten Versicherung, aber auch durch die spezifische Expertise der UNIQA Ventures Manager können wir den Startups hier einen großen Mehrwert bieten. Darüber hinaus kann es auch Impact-Investments geben. Beim Vienna Health Hub sind wir als Partner und Mentoren stark involviert, weil der Digital Health Bereich für uns zukünftig auch bei Investments eine größere Rolle spielen wird.

Koordinieren sich UNIQA und Helvetia bei den Investments? Co-investiert ihr auch, wenn ein Startup für beide spannend ist?

Wieser: Ein “Koordinieren” im eigentlichen Sinne findet nicht statt, so werden zum Beispiel Investmententscheidungen nicht miteinander abgesprochen. Allerdings gibt es, mit UNIQA und auch anderen Unternehmen, gemeinsame Interessensbereiche, über die wir uns auch austauschen. So hat Helvetia bereits in drei Startups mit anderen Versicherern co-investiert. Wettbewerb gibt es sicher auf einigen Feldern wie natürlich im Sales, in anderen aber eher weniger. Bei Investments haben wir grundsätzlich einen partnerschaftlichen Zugang: Mit jedem Gesellschafter, der echten Mehrwert bringt, können wir auch als Co-Investor.

Nemeth: Auch für uns ist es definitv kein Auschlusskriterium, wenn ein Startup mit anderen Großunternehmen kooperiert, im Gegenteil. Wir wären sogar enttäuscht, wenn sich die Gründer nicht nach zusätzlichen Einnahmequellen umsehen, schließlich sind wir als Investoren ja an der Wertsteigerung des Startups interessiert. Durch die Investition von UNIQA Ventures, den permanenten Austausch mit dem Portfolio und dem guten Draht in die Business Units von UNIQA ergibt es sich oft von selbst, dass man als Erster kooperiert. Eine Win-Win-Situation mit zusätzlichen Umsätzen sowohl für Startup als auch für das Kerngeschäft ist schließlich das Ziel. Es gibt aber ebenso Beteiligungen, wo es keinerlei Kooperation gibt, etwa aufgrund eines anderen geographischen Fokus des Startups.

Die Beteiligung am InsureTech INZMO ist vor einigen Monaten von der UNIQA zur Helvetia gewandert. Warum?

Wieser: Während die Uniqa noch investiert war, haben wir als Helvetia starke Schnittmengen mit INZMO entdeckt, hinter denen sehr große Geschäftsvolumina stehen. Wir haben also das Team gefragt, ob sie das mit uns realisieren möchten. Da die Zusammenarbeit sehr eng ist, wollten wir aber keine anderen der damals zahlreichen Gesellschafter mehr an Bord haben und haben das eben zur Bedingung gemacht. Heute – ein gutes Jahr später – sind Gründer wie Helvetia sehr zufrieden. Wir können uns aber durchaus vorstellen, den Gesellschafterkreis in Zukunft wieder zu öffnen.

Nemeth: Und wir sind immer für einen guten Deal zu haben. INZMO haben wir im Jahr 2016 gescouted und zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Rahmen einer Seed-Finanzierungsrunde investiert. Dass sich bereits wenige Monate später die Gelegenheit zu einem sehr schönen Exit geboten hat, hat uns, offen gesagt, selbst überrascht. Wir hätten natürlich auch weiter investiert bleiben können, haben uns dann aber bewusst dazu entschieden, den Gewinn mitzunehmen und das von INZMO zum damaligen Zeitpunkt betriebene B2C-Geschäftsmodell zugunsten eines reinen B2B2C-Fokus zu deinvestieren.

Andreas, ihr seht euch, etwa über Speedinvest f, auch im FinTech-Bereich um. Wo liegt dort euer Interesse?

Nemeth: Um es kurz zu sagen: Die neuen Kundenbedürfnisse einer digitalen Generation, die nicht mehr so stark zwischen unterschiedlichen Finanzdienstleistungen unterscheidet, wie früher. In der FinTech-Szene lässt sich dieses Phänomen sowohl bei B2C- als auch bei B2B-Ansätzen beobachten. Es ist völlig selbstverständlich, dass ein Startup aus dem Payment-Bereich irgendwann darauf kommt, zu ihren Kreditkarten beispielsweise auch eine Reiseversicherung anzubieten, wie es etwa bei unserer Beteiligung Twisto mit einem UNIQA Produkt geschehen ist.

“Das beste Pitchdeck und der größte Markt bringen doch nichts, wenn es nicht ein perfekt eingespieltes Team gibt.”

Es sind genau jene Unternehmen, die diese Trends erkennen, die für uns in Frage kommen. Fincompare, ein Investment, wo wir sehr früh eingestiegen sind und wo gerade eine sehr erfolgreiche Series A Runde stattgefunden hat, revolutioniert beispielsweise den riesigen Markt für KMU-Unternehmensfinanzierung in Deutschland. Auch Firmenkunden wollen eben die komplette Bandbreite an Finanzprodukten unter einem Dach haben, da gehören selbstverständlich auch Gewerbeversicherungen dazu. Finabro ist wiederum im Wealth Management Bereich unterwegs, wo das Thema Lebensversicherung und Altersvorsorge eine große Rolle spielt.

All das macht den FinTech-Bereich für uns so spannend und attraktiv, natürlich ist es kein Zufall, dass die meisten weltweit agierenden Banken und Versicherungen eigene Investment-Vehikel für Venture Capital aufgesetzt haben. In Österreich wird es sicher noch einige Zeit dauern, bis das zum Standard wird, umso mehr sind wir stolz darauf, beim Corporate Venture Capital eine gewisse Pionierrolle einzunehmen.

Michael, ist der FinTech-Bereich auch für euch relevant?

Wieser: Grundsätzlich ja. Die Verbindung zwischen Bank und Versicherung ist deutschsprachigen Ländern nicht so direkt wie in Ländern mit einer Allfinanz-Tradition. Am ehesten sehe ich in den Bereichen Vorsorge und Hypotheken-Finanzierung Potenzial.

Zuletzt: Was muss ein Startup abgesehen von einem spannenden Modell noch mitbringen, dass ihr investiert?

Nemeth: Ganz klar: motivierte und vor allem motivierende Gründer- und Gründerinnen. Das beste Pitchdeck und der größte Markt bringen doch nichts, wenn es nicht ein perfekt eingespieltes Team gibt, dass Tag und Nacht für eine gemeinsame Sache brennt. Wir haben hier bei UNIQA Ventures eigene Kriterien hervorgehoben, die uns besonders wichtig sind. So sollte das Team auf jeden Fall komplementär aufgestellt sein und sich gut in den Bereichen Tech, Finance und Sales ergänzen. Wir achten sehr stark auf technische Expertise im Founder-Team und ein tiefgreifendes Branchenverständnis.

Wieser: Wir als Helvetia müssen, grob gesagt, mit dem Geschäftsmodell etwas anfangen können. Das kann schlicht bedeuten, dass wir die Industrie verstehen und glauben, dass es dort Wachstumspotential gibt. Im Idealfall können wir dem Startup aber auch noch Mehrwert in Form von Netzwerk oder einer europaweiten Vertriebspartnerschaft bringen.

⇒ zur Page von Uniqa Ventures

⇒ zur Page des Helvetia Venture Fund

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

InsureTech ist nicht alles: Wo Helvetia und UNIQA noch investieren