14.10.2015

Inkubatoren und Accelerators: Cisco EIR hat die Orientierungsphase gemeistert

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In der aktuellen Serie beleuchtet der Brutkasten Inkubatoren und Acceleratoren.

Microsoft tut es. Axel Springer tut es. Die Telekom. Konica Minolta. SAP. Die Liste von Konzernen mit klingenden Namen, die t-tups unter ihre Fittiche nehmen, ist lang. Seit heuer hat der US-Technologiekonzern Cisco in Wien mit “Entrepreurs in Residence” (EIR) erstmals einen Inkubator für Startups aus dem CEE-Raum gestartet. Die ersten Ausgewählten haben das sechsmonatige Programm bereits absolviert. Die Erwartungshaltung von beiden Seiten war hoch – und wurde nicht immer erfüllt. 

Jeder will am Hype um die jungen Gründer mitnaschen, dahinter steht der Wunsch, am Puls der Zeit zu bleiben, technologische Entwicklungen nicht zu verschlafen und dem eigenen Unternehmen eine Frischzellenkur zu verpassen. Deshalb gründen immer mehr Unternehmen Inkubatoren oder Accelerators. Das sind Startup-Kaderschmieden, die die “jungen Wilden” einem Realitycheck unterziehen, ihre Geschäftsmodelle auf Herz und Nieren prüfen und sie auf Markttauglichkeit trimmen. Und zusätzlich noch die Möglichkeiten einer Kooperation auszuloten, die über das zeitlich begrenzte Mentorenprogramm hinausgeht. Im Idealfall jedenfalls.

In der Praxis läuft die Sache aber oft nicht so rund, die von beiden Seiten – Startup und Konzern – hoch geschraubten Erwartungen können nicht oder nur zum Teil erfüllt werden.

EIR-Programm von Cisco

Es war eine große Sache, als auf dem Pioneersfestival im vergangenen Jahr verkündet wurde, dass Cisco, einer der weltweit größten Anbieter von IT-Lösungen mit rund 667.000 Mitarbeitern, Wien als Standort für das erste europäische “Entrepreneurs in Residence”-Programm (EIR) auserkoren hatte. Ende Juli 2015 hat die erste Gruppe von Startups das Programm beendet. Bei der zweiten Gruppe, die gerade startet, will Programmleiter Martin Bittner, vieles anders machen – besser. (Foto © Cisco)

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Überzogene Erwartungen

Sowohl die Startups als auch Cicso seien mit überzogenen Erwartungen an die Sache herangegangen. “Am Anfang dachten wir, wir werden über Cisco unser Produkt verkaufen. Aber wir mussten einsehen, dass das so nicht passieren wird”, sagt Steve Keil, Gründer von MammothDB. Das Startup hat eine Datenbank speziell für die Analyse von riesigen Datenmengen (Big Data) entwickelt. “In sechs Monaten eine Vertriebspartnerschaft aufzubauen ist einfach nicht möglich”, resümiert Bittner. Es sei für den Konzern schwierig, etwas zu verkaufen, das einerseits nicht wirklich die Marke Cisco trage, andererseits eine erklärungsbedürftige Innovation und als Produkt noch nicht völlig ausgereift sei. “Der gangbare Weg ist der, eine Abteilung in Cisco zu finden, an die das Startup mit seinem Produkt andocken kann. Und dann eine Möglichkeit zu entwickeln, das neue Produkt in ein bestehendes Cisco-Produkt zu integrieren”, sagt Keil. “Sechs Monate sind genug Zeit, um das richtige Zuhause in diesem Riesenkonzern zu finden. Das haben wir jetzt geschafft. In eineinhalb bis zwei Jahren sind wir dann vielleicht so weit, dass unser Produkt bei Cisco verkauft wird”.

“In sechs Monaten eine Vertriebspartnerschaft aufzubauen ist einfach nicht möglich”, resümiert Bittner.

Rahmen enger gesteckt

Damit das für alle Startups im EIR-Programm möglich ist, habe Cisco für die zweite Gruppe, die im September gestartet ist, den Rahmen deutlich enger gesteckt. In der ersten Gruppe habe man mit der Vorgabe “Internet of Everything” sehr weit ausgeholt. “Die Startups sind jetzt viel näher an unserem eigenen Portfolio dran. Wenn man zu weit von dem, was Cisco verkörpert, abschweift, dann verstehen die Kunden nicht, warum man ihnen das Produkt verkaufen will”, sagt Bittner. Vier der fünf Startups der zweiten “Kohorte” hätten bereits Berührungspunkte mit Cisco gehabt. Eine der größten Herausforderungen des Programmes sei es, die  unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen Startups und ein Konzern wie Cisco unterwegs sind, zu koordinieren. “Für ein Startup heißt es immer: jetzt, jetzt, jetzt”, sagt Bittner. “Große Organisationen müssen viele Wechselwirkungen berücksichtigen, bevor sie eine Entscheidung treffen.”

Lernings für den zweiten Batch. Für die zweite EIR-Gruppe sei es wichtig, “die Welten von Startup und Konzern besser zu synchronisieren”, sagt Bittner. Wichtig seien dabei klare Zuständigkeiten. Es habe lange gedauert, fast zwei Monate, bis das Team von Mammoth bei Cisco einen Ansprechpartner gefunden hatte, der sich für ihr Produkt interessierte, sagt Steve Keil: “Oft hatten wir das Gefühl, den Leuten auf die Nerven zu gehen.” “Deshalb haben wir für die zweite Gruppe europäische Mentoren ausgewählt, die sich von Anfang an um die Startups kümmern”, sagt Bittner. Gleich zu Beginn der zweiten Auflage des EIR-Programms sei ein Wanderausflug eingeplant gewesen. “Wenn man einander privat kennenlernt, ist man eher am Erfolg der Zusammenarbeit interessiert”, sagt Bittner.

“Für ein Startup heißt es immer: jetzt, jetzt, jetzt. Das funktioniert bei einer großen Organisation so nicht”, meint Bittner.

Versuchskaninchen

Die erste Gruppe sei in vielen Dingen noch Versuchskaninchen gewesen. “Wir haben schon den Witz gemacht, dass wir uns gleich noch einmal bewerben werden”, sagt Keil. “Die Erwartung ist jetzt nicht mehr, dass Cisco die Produkte der Startups innerhalb von sechs Monaten verkauft”, sagt Bittner. Realistisch sei ein Plan und eine Zusage für eine künftige Vertriebspartnerschaft. Damit sei schon viel gewonnen.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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