✨ AI Kontextualisierung
Die Programmierfabrik aus Linz übernimmt – vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde – 90 Prozent der Anteile am Wiener IT-Dienstleister. InfraSoft-Geschäftsführer Heinz Tuma behält weiterhin zehn Prozent der Unternehmensanteile und bleibt operativ hauptverantwortlich. Programmierfabrik-Geschäftsführer Wilfried Seyruck wird nach erfolgter Beteiligung in die Geschäftsführung von InfraSoft aufrücken.
InfraSoft und Programmierfabrik mit Millionenumsatz
Das Wiener Unternehmen beschäftigt derzeit 74 Mitarbeiter:innen und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund acht Millionen Euro. Die Programmierfabrik erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr mit rund 140 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 20 Millionen Euro.
Sowohl Tuma als auch Seyruck erwarten durch die Mehrheitsübernahme für beide Unternehmen eine Stärkung der Position am “wettbewerbsintensiven Markt für IT-Dienstleistungen”.
Synergien erhofft man sich, insbesondere hinsichtlich des Recruitings von Fachkräften und der Vereinheitlichung von Geschäftsprozessen. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.
“Gemeinsam mit Wilfried Seyruck habe ich vergangenen Donnerstag alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich über die neue Eigentümerstruktur informiert. Deren positive Reaktion unterstreicht, dass wir damit die Weichen für die Zukunft von InfraSoft richtig gestellt haben. Es gab auch Interessenten, die InfraSoft gerne in ihr eigenes Unternehmen eingegliedert hätten”, sagt Tuma, der seit 2008 Gesellschafter und Geschäftsführer ist.
Verhandlungen starteten 2021
Übernommen hat die Programmierfabrik jene 90 Prozent der InfraSoft-Anteile, die zuvor von Anna Fleischmann, der Gattin von Gründer Peter Fleischmann, sowie vom ausgeschiedenen Gründungsgesellschafter Klaus und dessen Gattin Andrea Rogetzer gehalten wurden.
Die Programmierfabrik selbst ist zu 89,8 Prozent im Besitz der BHG Beteiligungsmanagement und Holding GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft.
Die Verkaufsverhandlungen zwischen den beiden Unternehmen haben bereits Ende 2021 begonnen und wurden durch den Umstand erleichtert, dass sich die beiden Firmen als langjährige Marktbegleiter lange kennen.
“Wir arbeiten für manche gemeinsamen Kunden sogar seit Jahren intensiv zusammen. Dabei haben offensichtlich beide Unternehmen die Qualitäten des anderen kennen und schätzen gelernt”, erklärt Seyruck.
IT und Standard-Software
Die 1988 gegründete InfraSoft Datenservice arbeitet als klassisches IT-Dienstleistungsunternehmen mit Partnern und Kunden in den Bereichen Entwicklung, Systemadministration, Organisation und Projektmanagement zusammen.
Die Programmierfabrik wurde 1993 von Seyruck gegründet und entwickelt als Systemhaus Standard-Software für Gemeinden und Pathologien von Krankenanstalten. Unterstützung bei der Entwicklung sowie der Wartung von Software- und Business-Intelligence-Lösungen ist eine weitere Säule ihres Geschäftsmodells. Die dritte ist die Entwicklung von Individual-Software auf Festpreisbasis und die Bereitstellung von nicht selbst entwickelten Software-as-a-Service-Lösungen für den HR-Bereich.
Rückenwind für Fachkräftegewinnung
Gerade Wien sei mit rund 50 Prozent aller in Österreich verfügbaren IT-Fachkräfte ein hochattraktiver Arbeitskräftemarkt, betont Seyruck. Eine engere Zusammenarbeit im Recruiting sei daher eine logische Folge gewesen.
“Wir sind zuversichtlich, dass die tiefe Verwurzelung von InfraSoft in der Wiener IT-Szene auch Rückenwind für die Fachkräftegewinnung der in Linz ansässigen Programmierfabrik bringen wird”, sagt er. Auch sein neuer Geschäftsführer-Kollege Tuma sieht die Marktpositionen beider Unternehmen gestärkt.
“Mit nunmehr insgesamt rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhöht sich die Schlagkraft von InfraSoft und der Programmierfabrik bei Großprojekten deutlich. Da wir schon bisher bei gemeinsamen Projekten gut kooperiert haben, sind wir in der neuen Konstellation für neue Aufgaben hervorragend aufgestellt.”