Indien ist der zweitgrößte Internet-Markt der Welt und doch hat die große US-Kryptobörse Coinbase kürzlich dort ihre Aktivitäten gestoppt. Der Grund sei “informeller Druck” durch die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) sagte Coinbase CEO Brian Armstrong dazu. Den bekamen in den vergangenen Monaten viele zu spüren – vor allem auch lokale Unternehmen und Banken, die in Indien ihre Fühler in den Krypto-Bereich ausstrecken wollten. Auch die Krypto-Handelsvolumina gingen durch strenge Steuerregelungen in Indien zuletzt noch deutlich stärker hinunter, als sie das andernorts wegen des Krypto-Crashs ohnehin schon taten. Nun will die indische Zentralbank endgültig ernst machen und ein Bitcoin-Verbot umsetzen.

Zentralbank: “destabilisierende Wirkung von Kryptowährungen”

Das teilte die Regierung heute dem Parlament mit. Die Reserve Bank of India habe Bedenken über die “destabilisierende Wirkung von Kryptowährungen auf die monetäre und fiskalische Stabilität des Landes” geäußert und empfohlen, “eine Gesetzgebung für diesen Sektor zu erarbeiten”, sagt Finanzministerin Nirmala Sitharaman. “Die RBI ist der Ansicht, dass Kryptowährungen verboten werden sollten”.

Ministerin: Bitcoin-Verbot nur mit “signifikanter internationaler Zusammenarbeit”

Die Ministerin räumt dabei allerdings ein, dass die Sache mit dem Bitcoin-Verbot nicht so einfach ist. Ein solches würde eine “signifikante internationale Zusammenarbeit” erfordern, meint sie. Denn Kryptowährungen seien “per Definition grenzenlos” und es gelte, ein Ausnutzen regulatorischer Unterschiede zu verhindern. “Daher kann jede Gesetzgebung zur Regulierung oder zum Verbot nur nach einem umfassenden internationalen Prozess zur Bewertung der Risiken und Vorteile und nach der Entwicklung einer gemeinsamen Taxonomie und gemeinsamer Standards wirksam sein”, so die Ministerin.