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Österreich gehört zu den Spitzenreitern bei Forschungsausgaben. Ein kritischer Punkt ist aber die Umsetzung der Forschungsergebnisse am Markt und ihr wirtschaftlicher Erfolg. Auf genau diesen Punkt legt der Houskapreis den Fokus – er ist einer der wichtigsten privaten Forschungspreise in Österreich.
2022 legt die B&C Privatstiftung einen Sonderpreis auf und sucht nach den “All Stars” aus 15 Jahren Houskapreis: Welches der R&D-Projekte von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die zwischen 2005 und 2020 für den Preis nominiert waren, ist seither wirtschaftlich am erfolgreichsten? Aus 28 Einreichungen haben sich in einem zweistufigen Verfahren 5 Projekte herauskristallisiert, die nun eine Chance auf den österreichischen “Forschungs-Oskar” haben. Am 28. April entscheidet sich, welche Projekte die hohe Auszeichnung erhalten, die mit Gewinnen im Wert von insgesamt 250.000 Euro einhergeht.
Am 28. April 2022 ab 19 Uhr wird die Verleihung des Houskapreises 2022 All Stars live im Internet übertragen. Sei dabei, wenn die Nominierten ihre Projekte präsentieren und mit Star-Forscher Markus Hengstschläger diskutieren!
Zum Livestream auf der Website
Forschung, die neue Standards setzt
“Beim Houskapreis 2022 All Stars legen wir den Fokus darauf, wie sich die einst nominierten oder auch prämierten Projekte über die Jahre wirtschaftlich weiterentwickelt haben – kein allzu einfaches, aber ein sehr spannendes Unterfangen, da wir, abhängig von den Branchen, unterschiedliche Maßstäbe anlegen mussten”, sagt Mariella Schurz, Generalsekretärin der B&C Privatstiftung. “Besonders erfreulich ist, dass die Projekte, die vor Jahren mit neuen Errungenschaften beim Houskapreis eingereicht haben, sich durchwegs am Markt sehr gut etablieren und sogar neue Standards setzen konnten”.
Stargast Markus Hengstschläger
Drei Plätze werden beim Houskapreis “All Stars” vergeben. Statt eines klassischen Preisgeldes erhalten die Prämierten Gutscheine für Investitionen in Forschung, Ausbildung und Infrastruktur. Die Gala findet in Wien statt und wird live übertragen – kann also von jedem und jeder kostenlos mitverfolgt werden. Dabei werden nicht nur die Projekte und deren wirtschaftlicher Impact präsentiert, es gibt auch einen Stargast. Mit dem mehrfach ausgezeichneten Genetiker Markus Hengstschläger holt die B&C Privatstiftung einen der bekanntesten österreichischen Wissenschaftler auf die Bühne. Er diskutiert mit den Nominierten über den Weg vom Forschungsergebnis zur Marktreife der Idee und die Hürden, die dabei zu nehmen sind.
Für den Houskapreis 2022 All Stars sind zwei Projekte von der Universität Innsbruck, jeweils ein Projekt von der Technischen Universität Wien sowie der Montanuniversität Leoben und vom Unternehmen Marinomed Biotech AG nominiert.
Die für den Houskapreis 2022 nominierten Projekte im Detail
Spurengasanalytik, Universität Innsbruck, Institut für Ionenphysik
Ein Forschungsteam rund um Armin Hansel hat ein Verfahren entwickelt, mit dem flüchtige Gase nachgewiesen werden können, die einen Einfluss auf das Klima haben. Bereits 2013 gab es dafür den ersten Platz beim Houskapreis und es folgte die Kommerzialisierung in dem Spinoff Ionicon. Das Startup entwickelt mit der Methode Lösungen in den Bereichen Pflanzenbiologie, Umweltforschung und Lebensmittelqualitätskontrolle und ist mit seinen Messinstrumenten mittlerweile Weltmarktführer in diesem Bereich.
Härtungskinetik von Aluminium, Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie
Das Forschungsteam rund um Stefan Pogatscher hat einen Weg gefunden, Aluminium-Legierungen unter Beibehaltung einer hohen Festigkeit leichter verformbar zu machen. Kommerziell umgesetzt wurden die daraus entwickelten Methoden und -Legierungen vom österreichischen Aluminiumkonzern AMAG Austria Metall vor allem im Transportsektor, wo der Bedarf an Aluminium besonders hoch ist. 2016 gab es für die Forschungsergebnisse den 1. Platz beim Houskapreis in der Kategorie Hochschulforschung.
Schutz gegen virale Infektionen des Atemtrakts, Marinomed Biotech AG
Ein Team rund um die Wissenschaftlerin Eva Prieschl-Grassauer hat an der Wirksamkeit von Carragelose, einem Wirkstoff aus Rotalgen, zur Vorbeugung und Behandlung von viralen Infektionen des Atemtrakts geforscht und damit die Entwicklung eines neuartigen Schnupfensprays ermöglicht. 2016 wurde die Arbeit mit dem ersten Platz beim Houskapreis in der Kategorie “Forschung & Entwicklung in KMU” ausgezeichnet. Mittlerweile gibt es dazu eine ganze Produktpalette, die in mehr als 40 Ländern vermarktet wird.
Lithographiebasiertes 3D-Druckverfahren, TU Wien, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie
Ein Team rund um Jürgen Stampfl ist es gelungen, ein spezielles Belichtungsverfahren im 3D-Druck einzusetzen, das flüssige Materialien punktgenau erhärten lässt. Mittlerweile wurden 42 Patentfamilien mit über 260 Einzelpatenten angemeldet, vor allem in den Bereichen biomedizinische Technik, regenerative Medizin oder Maschinenbau. Das hat die Gründung gleich mehrerer Spinoffs ermöglicht – Cubicure, UpNano, Incus und Lithoz – und Wien zu einem weltweit sichtbaren Zentrum für 3D-Druck gemacht.
Innenohr-Implantate, Universität Innsbruck, Institut für Mechatronik
Am Institut für Mechatronik an der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Innsbruck arbeitet die Gruppe um Clemens Zierhofer mit dem Industriepartner MED-EL an praxistauglichen Konzepten für Innenohr-Implantate, sogenannte Cochlea-Implantate, für hörbeeinträchtigte Menschen. Dem Industriepartner MED-EL brachten die auf dieser Forschung basierte Produktlinie eine beinahe Verdopplung der Umsätze. 2012 wurde das Forschungsprojekt beim Houskapreis ausgezeichnet. Mittlerweile werden mehr als 20.000 Menschen jährlich in 134 Ländern und über 4.000 Kliniken mit MED-EL Implantaten versorgt.