02.10.2018

Höhle der Löwen: Umarmungsorgie und schwer beleidigte Investoren

In der fünften Folge von Höhle der Löwen ging es zur Sache. Hart verhandelnde FinTech-Gründer, Investment für Kindermöbel und ein Millionen-Deal, der aufgrund der Vorgänge am Ende der Sendung unterging. Doch der Reihe nach.
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Höhle der Löwen, Goleygo, Frank Thelen, Ralf Dümmel
(c) MG RTL D / Bernd-Michael Maurer - Diese beiden Gründer sorgten für Streit zwischen den Löwen.
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Gründer Brando Valencia und Annemarie Heyl, die bereits 2016 mit ihren Geschäftspartnern „Kale&Me“ (kaltgepresste Obst- und Gemüsesäfte) bei Höhle der Löwen präsentierten, eröffneten die fünfte Sendung mit ihrer „Chia-Bowl“. Heyl erinnert sich: „Einen Deal haben wir nicht bekommen, aber so viele tolle Tipps in dem Pitch, die wir dann auch zum Teil in die Tat umgesetzt haben“, sagt die Gründerin über damals. Heute wollte das Duo für zehn Prozent Firmenanteil 150.000 Euro fürs Joint Venture haben.

+++ HDL: Popo-Wackeln und Kampf um Rollator +++

„Uninvestierbar“

Valencia, ehemaliger Mitarbeiter bei „Kale&Me“, pitchte und sprach bei der Chia-Bowl von einer Lücke im Supermarkt für Vegetarier. Das gesunde Produkt gebe es in fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen. Die Investoren diskutierten anfangs darüber und hatten grundsätzlich eine positive Grundhaltung – bis auf Dagmar Wöhrl, die als erste ausstieg. Was aber Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer und Frank Thelen, der aufgrund der Firmenstruktur dann doch von „uninvestierbar“ sprach, störte, war die Konstellation des Joint Ventures (50 Prozent Anteile von „Kale&Me“ an „Chia-Bowl“). Heyl gab jedoch nicht auf und besprach mit sich ihren CO-Foundern, ob man an der Firmenstruktur etwas ändern könne. In der Zwischenzeit kam bei den Investoren ein anderes Problem zum Vorschein. Auf dem Etikett der Chia-Bowl stand, dass man am Tag maximal 15 Gramm Chia-Samen essen dürfe, im Glas aber 30 Gramm steckten. Obwohl der Investor für die schnelle Entscheidungsfindung und Lösung in Sachen Firmenstruktur Lob über hatte, stieg Thelen als letzter schweren Herzens aus, da das Produkt noch nicht stimmig sei.

Höhle der Löwen: Investment für Hochstuhl

Der IT-Berater und Designer Alexander Haunhorst (32) hatte einen besonderen Ideen- und Namensgeber: Seinen Neffen. Es begann als Phillip, genannt Flippo, auf die Welt kam. Alexander wollte für ihn ein Möbelstück entwickeln, das ihn von der Geburt bis zur Einschulung begleiten kann. So entstand „flippo one”, das gleich vier Funktionen vereint: einen Hochstuhl mit verstellbarer Rückenlehne und Tischplatte, einen Kinderstuhl, einen Lernturm und eine Sitzbank, die vielseitig einsetzbar ist und bis zu 200 Kilogramm trägt. Der Erfinder bot für 50.000 Euro zehn Prozent. Dagmar Wöhrl stieg darauf ein.

Millionen-Deal für FinTech

Eine Million Euro für zehn Prozent der Firmenanteile, so lautet der Deal-Vorschlag von Alexander Michel (29) und Benjamin Michel (29). Die Zwillinge aus Frankfurt stellten den fünf Investoren ihren Finanzassistenten „Finanzguru“ vor. „Für möglichst viele Menschen wollen wir Finanzen magisch einfach machen”, so Benjamin Michel. Die App ist mit dem Bankkonto des Nutzers verknüpft und erstellt automatisch eine Übersicht über alle regelmäßigen Verträge, die das Konto zum Beispiel über Lastschriftverfahren belasten. Über die App lassen sich Verträge (etwa Zeitschriften-Abos, Fitnessstudio, Bahncard) kündigen oder verändern. „Finanzguru” soll aber nicht nur bei der Kontoverwaltung helfen, sondern auch mögliche Einsparpotenziale errechnen. Diese werden dem Nutzer direkt vorgeschlagen und können über die App gebucht und abgewickelt werden. Geplant wären hier Preisvergleiche im Bereich Stromtarife, Versicherungsprodukte, Kredite und Telekommunikation.

Harte Verhhandlungen

Beim charmanten Pitch stellten beide Gründer die kostenlose App vor und zeigten, wie einfach der „Finanzguru“, bei dem die Deutsche Bank bereits mit einer Million Euro für 24.99 Prozent eingestiegen ist, zu bedienen ist. Die Künstliche Intelligenz der App scannt die Kontobewegungen des Bankkontos und listet die Vorgänge für den User auf. „Ihr Jungs druckt Geld“, meinte Thelen, brachte aber zugleich mit Wöhrl das Thema Kundendaten auf. Nachdem beide Gründer versicherten, dass Datenschutz eine Top-Priorität für beide wäre, nannte Thelen die App, einer der Besten seit Bestehen von Höhle der Löwen. Trotz dieser Auszeichnung investierte er nicht, da die Deutsche Bank bereits involviert wäre. Thelen hätte keine Lust mehr mit Corporates zu diskutieren, wie er meinte. So blieb Carsten Maschmeyer über und forderte ein neues Angebot vom FinTech. Der Investor war aber mit den 12.5 Prozent, die folglich am Tisch lagen, unzufrieden und nannte 20 Prozent als Bedingung. Schlussendlich wurden es 15 Prozent für die Million. Damit war der größte Einzeldeal in der Sendungsgeschichte besiegelt.

Diamant für Augenbrauen-Pigmentierung

Beauty-Expertin Brigitte Steinmeyer (55) hat lange geforscht und probiert und stellte den Löwen nun ihre Lösung für Permanent Make-up der Augenbrauen vor: „Diamant Blading“. Dank eines geschliffenen Diamanten im Handstück des Bladers sollen feinste Härchen pigmentiert werden und die Augenbrauen ganz natürlich wirken. Das selbst entwickelte Equipment verkauft die gelernte Friseurin und Kosmetikerin nur an Fachpersonal und das nur nach einer Schulung. Seit 2014 ist Brigitte Steinmeyer mit „Diamant Blading” auf dem Markt, nun wollte sie mit einem Investment von 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile das System zu einer weltweit bekannten Marke machen.

Nach der Vorführung an einem Model, wo ein schmerzfreier Prozess versichert wurde, stiegen zuerst Thelen, Dümmel und Wöhrl aus. Auch Maschmeyer zog sich aufgrund fehlendem Background in der Branche zurück. Judith Williams hingegen sah im Kosmetikbereich bei Steinmeyers Produkt mehr Schwierigkeiten als Chancen und stieg als letzte Investorin ebenfalls aus.

Neuartiges Verschlusssystem mittels Magnet

Der finale Pitch kam von Jérôme Glozbach de Cabarrus und Tim Ley aus Köln. Sie versprechen mit „Goleygo“ allen Hundebesitzerin das Ende von umständlichen Anleinen. Ley war davon stets so genervt, dass er nach anderen Lösungen suchte. So war die Idee zu „Goleygo“ geboren und nach zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit entstand ein serienreifes Produkt. Die Gründer boten 25.01 Prozent für eine halbe Million Euro.

Funktion und neue Geschäftsmodelle

Eine Kombination aus Kugelstift und Magnet soll bei „Goleygo“ sogar bei schweren Hunden Zugkraft und zugleich Bewegungsfreiheit garantieren, wie das Duo erklärt. Zudem haben beide Männer Visionen für weitere potentielle Geschäftsmodelle, wie sie ausführen. Mit dem neuartigen Verschlusssystem sei es möglich, in andere Bereiche zu Skalieren, wie etwa im Segel-, Tauch-, und im allgemeinen Sportbereich, sowie der Fitnessbranche. Nachdem Maschmeyer mit Glozbach de Cabarrus erfolgreich einen Schaukeltest (in Sachen Zugkraft) absolviert hatte, ging es in die Verhandlungsgsrunde. Und die brachte ein Novum.

Cliquen-Bildung unter Investoren

Dümmel und Thelen besprachen sich privat, was zur Folge hatte, dass auch die restlichen Investoren gemeinsame Sache machten. Thelen, der die Erfindung eine „brillante Mechanik“ nannte und der zum ersten Mal mit Dümmel kooperierte, nannte 35 Prozent für 500.000 Euro Anteile als Forderung für einen Deal mit den beiden Juroren. Just in diesem Moment, als der Investor die Zahlen aussprach, sprangen die restlichen Jury-Mitglieder auf und berieten sich ebenfalls im Stillen. Kofler, Wöhrl und Maschmeyer ließen, für den TV-Seher schwer zu verstehen, diverse Zahlen fallen, als Dümmel im Spaß meinte, man könne ja bereits jetzt den Deal abschließen.

Harte Kritik an Vorgangsweise

Überraschenderweise hörten die Gründer diesen geflüsterten Vorschlag und stimmten plötzlich zu. Während die drei sich beratenden Investoren völlig perplex fragten, was los sei – und kaum glauben wollten, dass tatsächlich bereits ein Deal geschlossen wurde, kam es weiter vorne zu einer Umarmungsorgie, die in Jubelposen von Dümmel und Thelen gipfelte. Der Deal wurde geschlossen, ohne auf ein Gegenangebot der anderen Jury-Mitglieder zu warten. „Er freut sich wie ein Kind“, sagte Thelen glücklich und lachend über Dümmel, bevor er von Maschmeyer und Wöhrl Kritik für diese Aktion bekam. „Ich bin echt sauer. Das macht man nicht“, sagte der Finanzunternehmer in Richtung seines Sitznachbarn. Dann endete die Folge mit bedrückten Blicken. Und Schweigen.


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Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

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