12.11.2019

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Beim Staffel-Finale von "Die Höhle der Löwen" ging es um Periodenunterwäsche, eine Einkaufs-App und um Wiener Schattenspiele. Zudem bezeichnete Unternehmer Carsten Maschmeyer ein Startup als "Startdown", bevor er sich als möglicher Investor aus dem Rennen nahm.
/artikel/hoehle-der-loewen-schatten-aus-wien
ooshi, Höhle der Löwen, Periodenunterwäsche, Slip, Periode, Investment, Startup, Pitch, Investor, Löwe, Ralf Dümmel, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Nils Glagau
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Kristine Zeller (l.) und Kati Ernst stellen mit "ooshi" den Löwen Periodenunterwäsche vor.
sponsored

Die Ersten Pitcher beim diesjährigen Staffelfinale von “Die Höhle der Löwen” waren Leon Benedens und Paul Seehorst. Sie haben sich mit ihrem Startup fairment das Ziel gesetzt, die Fermentation “wiederzuentdecken”. Das Unternehmen bietet in seinem Online-Shop Sets und Kulturen an, mit denen jeder seinen eigenen Kombucha ansetzen kann. In einem Set sind Tee, Zucker, ein Glas, diverses Zubehör und eine Anleitung enthalten. Die Gründer forderten 950.000 Euro Investment für zehn Prozent Anteile.

+++ Nach DHDL-Deal: Pferde App Startup lernt echten Maschmeyer kennen +++

Für die Darmflora

Durch den Prozess der Fermentation enthalte der Tee Vitamin- und Nährstoffquellen. Zusätzlich bringe der fermentierte Tee mit seinen Kombucha-Pilzen die Darmflora ins Gleichgewicht und entgifte die Leber, argumentierten die Gründer.

“Kombucha im Handel ohne Wirkung”

Um zu zeigen, wie leicht die Herstellung des Kombucha ginge, baten die Gründer Finanzinvestor Carsten Maschmeyer aus seinem Sessel.  Nach der Demonstration durch den Löwen meinte Dagmar Wöhrl, dieses Getränk gebe es doch bereits. Benedens warf daraufhin ein, dass die bestehenden Kombucha-Drinks pasteurisiert und damit jeglicher Wirkung beraubt seien.

Hohe Firmenbewertung

Neben dem DIY-Kombucha bietet das Startup auch Sets und Kulturen für unter anderem Sauerkraut, Brot, Ingwer-Bier oder veganen Joghurt an. Tech-Investor Frank Thelen, der zum letzen Mal in der Höhle der Löwen-Jury saß, wollte daraufhin wissen, warum das Unternehmen knappe zehn Millionen Euro wert sei.

Ein Fehler des Gründers

Die Antwort: Fleiß und ein Online-Umsatz von über einer Million Euro im letzten Jahr. Thelen sagte daraufhin, dass die Bewertung extrem progressiv sei, da eine Million Euro Umsatz “nicht der Hammer wäre”. Zudem würde er nicht seine Zeit und die Zeit seines Teams für “nur” zehn Prozent Beteiligung “reinstecken”. Das mache ihm keinen Spaß.

Benedes entgegnete nach dieser ersten Absage, dass das Startup alleine heuer bis zu dreieinhalb Millionen Euro Umsatz machen werde – mit einem Löwen könnte dies auf über fünf bis zehn Millionen Euro steigen. Ralf Dümmel stoppte ihn und meinte: “Da haben sie jetzt einen Fehler gemacht”.

Höhle der Löwen, Carsten Maschmeyer, Fairment,
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Leon Benedens (l.) und Paul Seelhorst (r.) präsentierten Carsten Maschmeyer und seinen Kollegen mit “Fairment” ein Kombucha DIY-Set.

“Kein Bock für zehn Prozent”

Das Gründer-Duo sei “spitze” und kompetent. Nur handele es sich um ein Produkt mit großem Erklärungsbedarf. Er hätte eigentlich Lust mitzumachen, jedoch “keinen Bock” 950.000 Euro für zehn Prozent Anteile zu bezahlen, um dann noch so viel Kraft hineinzustecken. Das wäre für ihn und sein Team “nicht lieferbar”. Daher stieg auch Dümmel aus.

Bewertung weiterhin ein Problem

Ähnlich argumentierte die Familien-Unternehmerin Wöhrl bevor sie ausstieg. Shopping-Queen Judith Williams wollte indes wissen, warum das Duo denn überhaupt einen Löwen bräuchte. Um auf die Strukturen zurückzugreifen und das ganze auf ein höheres Level zu heben, war die Antwort von Benedes. Dies brachte Sonderlob von der Investorin, die beide Founder “megastark” nannte. Jedoch haderte auch sie mit dem ausgerufenen “Einkaufspreis”.

Dreimal “zu wenig”

Während Williams und Thelen darüber berieten, ob sie den Gründern doch ein Gegenangebot machen sollten, meldete sich Maschmeyer mit einer Erkenntnis zu Wort. So gesund das Produkt sei, es hätte eine kleine Zielgruppe. Weniger Menschen würden das trinken als etwa Apfelsaft oder Cola. Noch weniger würden es selber machen wollen. Zudem wäre es ein Mini-Anteil, den sie hier feilbieten würden. Ein potentieller Investor weniger.

“Take it or leave it”

Die Gründer gaben nicht auf und betonten, in den USA wäre der Fermentations-Markt ein Milliardenmarkt. Williams stimmte zu. Sie und der bereits “ausgestiegene” Thelen signalisierten danach doch Lust zu investieren. 950.000 Euro für dreißig Prozent lautete das “take it or leave it”-Angebot.

Verhandlungen

Nach kurzer Beratung kam es dann doch zu einem Gegenangebot seitens der Gründer, denn sie wollten für die gewünschte Summe “bloß” 15 Prozent Anteile abgeben. Daraufhin blieben ein Duo ohne Deal und eine sichtlich enttäuschte Williams zurück, die gern mitgemacht hätte.

Schattenspiele aus Wien

Der nächste Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” gebührte den beiden Wienern Gerd Wolfinger und Roland Huber. Mit HomeShadows entwickelten die Erfinder einen “Schattensimulator” für das eigene Heim als Einbruchsschutz. Mit einer speziellen Technologie werden vom Gerät des Startups, das ganz normal in die Steckdose gesteckt wird, Schattenbewegungen im Raum simuliert. Diese sollen den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist, um potentielle Einbrecher abzuschrecken. Für ihre Idee wollten die Beiden 100.000 Euro für 20 Prozent Anteile.

Löwe für die Masse gesucht

Nach einem Einbruch vor vier Jahren hatte Gerd Wolfinger die Idee dazu. Mittlerweile ist die Erfindung patentiert, jedoch gebe es bisher noch wenige Exemplare des Simulators, sagen die Gründer. Ein Löwe solle dabei helfen, die Massenproduktion zu starten.

Reale Simulation

Das Gerät des Duos sei fähig, die Bewegungsgeschwindigkeit der “falschen Schatten” zu ändern, zwei verschiedene Schatten miteinander interagieren zu lassen und auch Pausen einzulegen, an denen sie durch die Wohnung “huschen” – alles, um die Simulation realer werden zu lassen.

Höhle der Löwen, HomeShadows, Wien, Österreich, Einbruch, Schutz, Einbruchsschutz,
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Gerd Wolfinger (M.) und Roland Huber aus Wien präsentieren wollen mit ihren Schatten-Simulationen Einbrecher abschrecken.

Auch Maschmeyer einst ein Einbruchsopfer

Maschmeyer erzählte, auch er sei einst Opfer eines Einbruchs geworden und schilderte kurz seine damalige Angst, nach diesem Vorfall in seinem eigenem Heim zu schlafen. “Es war ein schlechtes Gefühl”, sagte er. Daher fände der Juror alles gut, was Einbrüche oder dergleichen verhindere. Danach ging es um Statistiken.

Hohe Produktionskosten

Die Gründer hätten zwei Monate vor der Aufzeichnung der Show die erste Serienlieferung von 1000 Stück erhalten. Während der Markt-Testphase hätte man 130 Stück absetzen können. Die Produktionskosten von 31 Euro zu dem Zeitpunkt könnte man in höherer Auftragslage auf bis zu 25 Euro drücken.

Kein IoT

Maschmeyer meinte, die Gründer hätten da eine tolle Idee, die aber nicht ins Jahr 2019 passe. Das hätte er sich vor zehn Jahren vorstellen können. Das Produkt von HomeShadows hätte zudem das Problem, das es nicht mit anderen Geräten vernetzbar wäre. Laut den Gründern wäre dieses Gerät jedoch extra derart einfach gedacht, sodass es Kunden ganz einfach anstecken und verwenden könnten. Dennoch fand es Maschmeyer in einer Zeit von IoT “antiquiert”. Er stieg aus.

System nicht “schlau genug”?

Konzernchef Nils Glagau zeigte sich von der Vorführung und den zu sehenden Schatten-Silhouetten nicht überzeugt und stieg so wie Wöhrl aus. Auch Medien-Profi Georg Kofler meinte, schlaue Einbrecher würden das System doch durchschauen. Er zweifelte an der Behauptung der Gründer, dass Gelegenheitseinbrecher ein Objekt ihrer Wahl maximal eine Minute lang auskundschaften würden. Ein potentieller Financier weniger.

Dümmel anderer Meinung

Der bisherige schweigsame Dümmel war, wie öfter in dieser Staffel, anderer Meinung als die restliche Jury. Ihm gefiel die simple Lösung und Handhabung der Idee der beiden Wiener. Kein weiteres ähnliches Produkt wäre so gut wie HomeShadows, was Bewegung betreffe. Er bot 100.000 Euro für 33 Prozent. Die beiden Erfinder nahmen das Angebot an.

+++ US-FemTech-Startup NextGen Jane: 9 Millionen US-Dollar Funding für Smart Tampons +++

Periodenunterwäsche

Die Dritten bei “Die Höhle der Löwen” waren Kristine Zeller und Kati Ernst. Sie haben mit Ooshi eine “Periodenunterwäsche” entwickelt. Die Unterwäsche sauge laut Gründerinnen das Menstruationsblut dank eines Membransystems auf und verhindere das Auslaufen. Sie  verspreche ein trockenes Gefühl ohne Bakterien und Gerüche. Das Unternehmerinnen-Duo forderte für zehn Prozent Anteile 300.000 Euro.

Models im Studio

Die Gründerinnen warteten als Pitch-Hilfe mit drei Models auf, die drei Slip-Versionen im Studio präsentierten. Man könne mit ihrem Produkt komplett auf Tampons verzichten, so die Aussage der beiden Pitcherinnen. Wöhrl störte sich daran, dass man aufgrund der Beschichtung und spezieller Wolle den Slip nur bei 40 Grad waschen solle.

Drei Mal Männer-Absprünge

Thelen stieg als erster aus – das Produkt würde nicht zu ihm passen. Maschmeyer fand es eine gute Idee, empfahl aber eine Frau als Investorin, die sich damit identifizieren könne. Für Dümmel war dieses Produkt ein Problemlöser, der aber online gut aufgehoben wäre. Somit blieben Wöhrl und Williams über.

Angebot und Gegenangebot

Wöhrl hatte das Gefühl, sich mit so einer Hose nicht wohl fühlen zu können. Auch sie stieg aus. Williams nannte daraufhin die Gründerinnen “stark”, sie hätte aber “ein paar kleine Zweifel”. Dennoch bot sie die geforderte Summe für 30 Prozent Beteiligung. Die Gründerinnen kamen mit einem Gegenangebot zurück: 15 Prozent für 300.000 Euro. Das war für die Investorin und ihr Team zu wenig. Sie stieg aus. Kein Deal für Ooshi.

Halbe Million für Gratis-App

Den vorletzten Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” dieses Jahr hatten Andreas Klett und Leo von Klenze. Mit Scansation stellten sie eine kostenlose App vor, mit der man direkt im Einkaufswagen eines Supermarktes gewählte Produkte selbst scannen kann und an der Kasse nur die errechnete Summe per QR-Code zahlt. Dadurch sollen unnötige Wartezeiten vermieden werden. Die beiden Wirtschaftsmathematiker forderten für fünfzehn Prozent Anteile eine halbe Million Euro Investment.

Anonyme Aufzeichnungen

So funktioniert’s: Nachdem Scannen und Abfotografieren der Waren im Einkaufswagen, erzeugt die App den QR-Code, mit dem man zur Kasse geht. Man müsse nichts mehr aufs Kassenband legen und der Kassier Nichts mehr selbst scannen außer dem Code. Ein weiterer Vorteil der App sei, dass alles anonym geschehe. Der Supermarkt würde nach der Bezahlung nicht wissen, welches Produkt der jeweilige User erworben hätte. Die Daten würden keinem Nutzer persönlich zugeordnet werden. Der gewählte Supermarkt können nur eruieren, dass der Käufer X etwa eine bestimmte Nudelsorte gekauft habe.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Andreas Klett (Foto) und Leo von Klentze aus München präsentierten mit “Scansation” einen digitalen Shopping-Begleiter.

Missbrauch möglich

Mit dieser Information könne der Markt dann aufs Handy passende oder ähnliche Sonderangebote zusenden. Glagau warf unmittelbar nach dem Pitch ein, dass Ladenbesitzer doch gar nicht kontrollieren könnten, wie viele Produkte im Einkaufswagerl tatsächlich gescannt wären und wie viele nicht. Man könne die Idee doch leicht missbrauchen.

Zwei Bausteine zum Diebstahlschutz

Die Gründer verwiesen aufs Foto, das über dem QR-Code erscheint, als einen wichtigen Baustein zum Diebstahlschutz. Der zweite wären Stichproben vom Händler oder vom System selbst ausgeführt.

Die Installation eines solchen Systems in einem Supermarkt würde einmalig 4000 Euro kosten. Hinzu kämen noch Lizenzkosten von je 150 Euro im Monat fürs Basissystem. Die Kosten für die Integration für das Startup beliefen sich auf knapp die Hälfte.

Nutzungsvorteil?

Maschmeyer strich heraus, dass mit ihrer App der Kunde zum Kassierer würde. Er stellte die Frage, ob denn dieser überhaupt Lust darauf hätte, alles selber zu scannen. Auf die Frage nach dem Nutzungsvorteil eines Users der App, meinten die Gründer, es gebe eine integrierte Einkaufsliste, die das System automatisch abhake und aus den historischen Einkäufen auch selbst erstellen könne. Diese Möglichkeit gefiel Glagau nicht.

Digitalisierung oder Einkaufskontrolle?

Der Neo-Löwe dieser Staffel meinte, dass kein Einkaufsladen es gern hätte, wenn ein Kunde derart kontrolliert an Einkäufe herangehen würde. Zusatzeinkäufe und dergleichen würden entfallen. Diesem Einwurf folgend meinte Klett, dass die beiden Gründer prinzipiell “Freunde des stationären Handels wären” und sie ihm ein Tool in die Hand geben würden, um Digitalisierung zu betreiben – und um Kunden zu halten.

Zu wenig Kunden in zwei Jahren

Die Tatsache, dass das Startup in zwei Jahren bis zur Sendeaufzeichnung bloß zwei Läden als Kunden gewinnen konnte, spreche Bände, meinten daraufhin Glagau und Maschmeyer. Den Plan 2022 mit knapp 1000 Märkten einen Umsatz von rund fünf Millionen Euro zu erwirtschaften, bremste Maschmeyer sofort mit einer Anekdote.

Vergleich mit “Barzahlen”

Der Investor ist bei der Cash-Payment Solution “Barzahlen” beteiligt. Sie hätten 15.000 Märkte als Kunden. Die Gründer hätten damals den Launch um zwei Jahre verschoben, da sie gemeint hätten: Unter 3500 Supermärkten würden sie für ihre App Niemanden werben.

Die beiden Pitcher bräuchten einerseits mehrere Millionen User, auf der anderen Seite tausende Märkte, die die App akzeptieren, so Maschmeyer weiter. Kofler fand hingegen die Grundidee gut, jedoch sei weder für den Unternehmenskunden noch den User der Zusatznutzen groß genug. Er stieg aus.

Keine Replik auf Kritik

Wöhrl empörte sich danach über die hohe Bewertung, wenn man doch einen Löwen wolle, der als strategischer Partner eine Menge Arbeit vor sich hätte. Auch sie war raus. Auch Glagau zeigte sich aus dem gleichen Grund verärgert und verweigerte sogar, sich eine Replik auf seine Kritik anzuhören. Der nächste Löwe, der sich verabschiedete. Es folgte Dümmel unmittelbar.

“Kein Startup sondern ein Startdown”

Maschmeyer überlegte, wie er den Gründern helfen könnte, kam aber nur zur Erkenntnis dem Duo sein Beileid auszusprechen. Das Fundament der Unternehmer wäre zu schwach um die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen. Zwei Märkte in zwei Jahren wären ein deutliches Zeichen, dass man mit der Idee keine Chance habe. Scansation wäre kein Startup sondern ein “Startdown”. Kein Deal.

Kakaokugel bei “Die Höhle der Löwen”

Den Abschluss von “Die Höhle der Löwen” 2019 bildete Elias Gharbaoui. Mit Elimba hat der 23-jährige Wirtschaftsstudent ein Startup gegründet, das Kakaokugeln zum Trinken anbietet. Diese können in heißen Flüssigkeiten aufgelöst werden. Eine Kugel enthalte mindestens 25 Gramm Kakao ohne Zusätze. Dafür würden laut Gründer ganze und ungeröstete Kakaobohnen verwendet werden, um wertvolle Inhaltsstoffe des Kakaos nicht zu zerstören. Der Gründer forderte 50.000 Euro für zehn Prozent Anteile.

+++ Ayoka: 19- und 20-jährige Wiener Gründer mit “Good Mood Drink” +++

Kakao-Zeremonie?

Nach der Kostprobe von einer “Light-Version” mit 25 Prozent Kakaoanteil und einer herberen mit 30 Prozent, die positive Reaktionen hervorrief, erzählte der Gründer von der aphrodisierten, belebenden Wirkung seines Getränks. Er habe das selbst in Peru bei einer Kakao-Zeremonie erlebt.

Lob und Tadel

Dümmel stieg aus, da Gharbaoui sein Produkt eher in den Cafes sah, anstatt im Lebensmittel-Einzelhandel. Wöhrl fand es sympathisch, das der Gründer mit seiner Mutter das Unternehmen führt, während Kofler nicht erkennen konnte, wie man aus dieser Idee eine Firma mit einem Unternehmenswert von einer halben Million Euro machen sollte. Er stieg aus.

Kleine Zielgruppe

Investor Maschmeyer lobte den Einsatz des Gründers, meinte aber das Ganze sei im zu verspielt. Das Logo würde nicht für Schokolade stehen, man müsse das Produkt erklären und vielleicht sogar Schoko-Zeremonien mögen. Die Zielgruppe wäre ihm zu klein. Auch er war raus.

Eine Löwin weniger

Wöhrl fand sich danach im Zwiespalt wider. Sie konnte sich mit dem Gründer identifizieren, jedoch überzeuge sie das Produkt nicht ganz. Die Erklärungsbedürftigkeit wäre das Problem. Schweren Herzens stieg sie aus.

Hin und her…

Glagau indes wollte für die gewünschten 50.000 Euro 25 Prozent Anteile. Gharbaoui machte dem Investor ein Gegenangebot: 50.000 Euro plus working capital von 150.000 Euro für 20 Prozent. Das war dem Investor zu viel. Nach kurzer Diskussion meinte Glagau, er bräuchte 24,9 Prozent für die 50.000 Euro. Alles was in Sachen Finanzierung nachher anstehe, würden die Beiden schon zusammen hinbekommen. Deal.


⇒ Fairment

⇒ Homeshadows

⇒ Ooshi

⇒ Scansation

⇒ Elimba

⇒ DHDL-Folgen zum Nachsehen auf TVNOW

⇒ DHDL

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Höhle der Löwen Staffel-Finale: “Kein Startup sondern ein Startdown”

Wiener stellen mit Homeshadows einen schatten-simulierenden Einbruchsschutz vor. Maschmeyer hat Mitleid mit Startup. Gründerinnen stellen Periodenunterwäsche als Tampon-Alternative vor. Scan-App soll das Anstellen bei der Kassa abschaffen.