05.09.2022

Höhle der Löwen: Alle Investoren wollen Nippel-Cover-Startup

In dieser Folge der Höhle der Löwen gab es gleich fünf Angebote für das Brustwarzen-Bedeckungs-Startup Nippli, einen Pitch in Gebärdensprache und einen Gründer, der ein geheimes Familienrezept geschenkt bekommen hatte.
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Nippli, Höhle der Löwen, Nippel Cover
(c) RTL - Miriam Weilmünster legte einen beeindruckenden Auftritt hin.

Die Höhle der Löwen begann diese Woche mit Miriam Weilmünster und ihren Nippel Cover. Startup-Gründungen haben öfter mal simple Vorgeschichten. So auch diesmal: Die Gründerin von Nippli trägt gerne Oberteile, bei denen kein BH infrage kommt, doch mit den bisher erhältlichen Produkten war sie nicht zufrieden.

Nippli in der Höhle der Löwen

“Sie zeichnen sich durch das Oberteil ab, haben komische Formen oder sind nur für den einmaligen Gebrauch und dadurch entsteht auch noch viel Müll”, erklärte die 22-Jährige in der Show. Zudem waren die Produkte bisher nur über anonyme Marketplaces erhältlich.

Mit der Entwicklung und Gründung von Nippli möchte sie das Problem lösen: “In der Mitte sind sie zwei Millimeter dünn, um den Nippel perfekt zu covern. Nach außen werden sie bis zu 0,5 Millimeter dünn, um perfekt an der Brust anzuliegen. Damit sind keine Abdrücke durch das Oberteil sichtbar”, erklärte Weilmünster weiter.

Nippel Cover wieder verwendbar

Ihr Produkt ist zudem wasser- und schweißfest, wieder verwendbar und ist in drei verschiedenen Farben und in den zwei Varianten selbstklebend und mit Kleber erhältlich. Sie können rückstandslos und schmerzfrei entfernt, anschließend gereinigt ­und so immer wieder getragen werden. Aktuell ist Nippli nur online erhältlich. Die Forderung: 90.000 Euro für 20 Prozent.

Höhle der Löwen, Nippli
(c) RTL – Miriam Weilmünster präsentierte mit Nippli dünne Nippelcover.

Für Weilmünster begann die Jurykritik großartig, weil Carsten Maschmeyer zwar ausstieg, aber ihr versicherte, er würde wieder einsteigen, sollte niemand ein Angebot stellen.

Gründerin redet, Investor ändert Meinung

Dann sprach die Gründerin weiter. Und Maschmeyer änderte plötzlich seine Meinung und auch gleich seine Haltung, nicht in Mode zu investieren. Auch wenn er von der Branche keine Ahnung hätte, gab er schlussendlich ein Angebot ab, weil Weilmünster von Minute zu Minute beeindruckender wurde. Er bot 90.000 Euro für 20 Prozent.

Danach folgten die restlichen Vier, boten exakt das Gleiche und ließen die Gründerin mit einer unglaublichen Qual der Wahl zurück. Weilmünster war lange Zeit überfordert, entschied sich am Ende aber für Ausnahme-Anbieter Carsten Maschmeyer. Deal für Nippli.

Hopper Mobility

Martin Halama war der nächste in der Höhle der Löwen. Der Gründer brennt für die E-Mobilität in Städten und hat sein eigenes E-Lastenfahrrad vor sieben Jahren selbst gebaut: “Mir ist bewusst, dass nicht jeder sein eigenes Lastenfahrrad bauen und sich nicht jeder ein E-Auto leisten kann”, sagte er.

Inspiriert von den Tuk-Tuks in Indien entstand so die Idee zu Hopper Mobility. Nach einigen Jahren in Führungspositionen in der Automobilbranche entschied er, zusammen mit Georg Schieren, Torben Müller-Hansen und Philipp Herrmann, aus der Idee Realität werden zu lassen.

Hopper ein E-Bike

Das modern designte E-Fahrzeug möchte die Vorteile eines Fahrrads mit dem Komfort eines Autos kombinieren und so die umweltfreundliche Auto-Alternative für die Stadt sein. Der Hopper gilt als E-Bike und hat somit eine Fahrradwegzulassung.

Hopper, Höhle der Löwen
(c) RTL – Der Weltmeister Nico Rosberg hatte Spaß im Hopper.

Er hat einen Sitz, ein Lenkrad und die Karosserie mit Dach schützt vor Regen. Außerdem bietet er mit einem 220 Liter großen Kofferraum Platz für Einkäufe – alternativ gibt es die Möglichkeit für einen zweiten Sitz.

E-Motor mit 25 km/h

Das Fahren ist ähnlich zu einem E-Bike, der integrierte Elektromotor unterstützt die Fahrer:innen und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h. Dank der kompakten Bauweise passe der Hopper in jede kleine Parklücke und die herausnehmbare Batterie kann an jeder gewöhnlichen Steckdose zu Hause geladen werden.

Optional gibt es den Hopper auch mit einer Solarzelle, sodass er im Sommer energieautark betrieben werden kann. Die erste Vorserie des Hopper war innerhalb von einem Tag ausverkauft. Um die Marke Hopper Mobility und die Produktion aufzubauen, waren die Gründer auf der Suche nach einem Investor. Ihr Angebot: 1.000.000 Euro für 12 Prozent der Firmenanteile.

Nachdem sichtlich alle Löwen Freude am Testen gezeigt und Kaufversprechen abgegeben hatten, war das Auto-Bike den Investoren schlussendlich zu kapitalintensiv und zu weit weg von der Serienproduktion (zwölf bis 18 Monate, wie der Gründer sagte). Kein Deal für Hopper Mobility.

Socklaender: Socke gegen Schmutz im Schuh

Nadim Ledschbor und Tobias Ross waren die nächsten Pitcher in der Höhle der Löwen. Vor alle Ross als Garten- und Landschaftsbauer nervte bei der täglichen Arbeit eine Sache: “Der Dreck im Schuh wie Sand, kleine Steinchen oder Sägespäne”, erklärte er.

Auch der leidenschaftliche Wanderer Nadim kannte das Problem: “Ich habe vor Jahren den Kilimandscharo bestiegen und kleine Steinchen oder andere Fremdkörper im Schuh machen das Wandern problematisch. Es ist mühselig, diese zu entfernen: hinsetzen, Schuh ausziehen, Fremdkörper herausholen und Schuh wieder anziehen. Und wenn es ganz schlecht läuft, hat man auch noch schmerzende Stellen am Fuß”, meinte dieser.

socklaender
(c) RTL – Tobias Ross (l.) und Nadim Ledschbor haben mit socklaender eine Schutz-Socke mit Doppelschaft erfunden.

Einen schnellen und zuverlässigen Schutz haben beide nicht auf dem Markt gefunden und so eine eigene Lösung für das Problem entwickelt: “Die socklaender ist eine Schutzsocke mit einem doppelten Schaft und funktioniert super einfach. Wir haben nicht nur einen, sondern zwei Schäfte, die miteinander verbunden sind. Den äußeren Schaft stülpt man über den Schuh und schon kann nichts mehr in den Schuh fallen”, so die Founder weiter.

Silikonstreifen für besseren Halt

Die Zusammensetzung aus Baumwolle, Polyamid und Elasthan soll für ein ideales Fußklima sorgen, integrierte Silikonstreifen für einen besseren Halt im Schuh. Für besonders beanspruchte Stellen am Fuß gibt es extra Polsterungen, die Druckstellen verhindern, so die Gründer. Die Forderung: 60.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.

Der bisher geringe Umsatz von 3.000 Euro in einem Jahr und, dass die Gründer andere Brotberufe hatten, schreckte die Löwen ab. Nicht jedoch Ralf Dümmel. Der Regal-Experte bot für den “Problemlöser” 60.000 Euro für 25 Prozent.

Glagau indes lockte mit dem Vorhaben, das “Fußtestimonial” zu werden und offerierte das Gleiche wie sein Vorredner. Zudem versprach er sämtliche Vorgaben a la “gewünschte Milestones” zu erfüllen. Den Deal bekam jedoch Dümmel.

GinGillard in der Höhle der Löwen

“Wir bringen heute ein einzigartiges alkoholisches Getränk und auch eine besondere Story rund um das Unternehmen mit”, kündigten Damian Breu und Dominik Nimar an.

“Wir hoffen natürlich, dass wir das erste Unternehmen mit hörgeschädigten Gründern sind, die hier einen Deal abschließen können. Und wir möchten tatsächlich auch die Gebärdensprachgemeinschaft ein bisschen in den Blickpunkt rücken und als Vorbild dienen”, erklärten sie.

GinGillard
(c) RTL – V.l.: Dominik Nimar, Fabio del Tufo und Damian Breu pitchten GinGillard in Gebärdensprache mit Dolmetscher.

Gemeinsam mit ihrem Dolmetscher betraten sie die Höhle der Löwen: “Wir sind gehörlos bzw. schwerhörig und haben kein Gehör. Aber wir haben heute eine Geschmacksexplosion für das Auge, die Nase und für den Mund mitgebracht”, so ihr Anfangspitch.

Aus der Normandie

Die Geschichte des Startups begann in der Normandie. Die Familie Gillard hat jahrelang auf dem Altstadtfest ihr Getränk ausgeschenkt, das, wie sie sagen, nicht mit anderen Spirituosen vergleichbar war, besonders die Zitrone habe dem Gin eine einzigartige Note verliehen.

Das geheime Rezept wurde bisher nur innerhalb der Familie über Generationen weitergegeben. Nachdem del Tufo jahrelang beim Verkauf des Familiengetränks auf Stadtfesten mitgeholfen hatte, schenkte ihm die Familie Gillard als Dank seiner Treue das Rezept.

Gemeinsam mit seinen beiden Partnern hat er daran gefeilt: Ihr Getränk ist nun eine zitrushaltige Spirituose auf Gin-Basis mit 23,9 Prozent Alkoholgehalt. Es enthält einen Gin mit den typischen 13 Botanicals und auf der anderen Seite den Gillard.

Kunstvolle Verpackung

“Der Gillard ist das Herzstück des Getränks, der es erst so harmonisch macht. Mit weiteren Zutaten wie der erfrischenden Zitrone wird der Gillard gemischt und am Ende mit dem Gin zusammengeführt. Erst dann entsteht dieses fruchtige Erlebnis, nicht zu hart und nicht zu süß”, sagten sie.

Man könne ihn pur oder im Dessert genießen und er eigne sich ebenso zum Mixen von Cocktails. Auch für das Auge sei der Gillard ein Genuss: Künstler:innen, viele von ihnen haben auch eine Hörbehinderung, gestalten die besonderen Kunstboxen.

“Wir haben durch unsere Hörschädigung natürlich auch viele Barrieren erfahren, aber trotzdem haben wir drei es geschafft, mit viel Mut und Stärke diese Barrieren zu überwinden. Wir haben immer an uns geglaubt und sind von unserem Produkt überzeugt. Unser Ziel ist es, ein inklusives Unternehmen aufzubauen – mit einem besonderen Getränk”, so Breu weiter. Dafür benötigten die drei Gründer ein Investment von 150.000 Euro und boten im Gegenzug 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Der Kein-Gin-Gin

Georg Kofler merkte nach dem Kosten an, dass ihr Getränk als Gin zu bezeichnen, eine Fehlinformation sei. Es würde einfach nicht nach Gin schmecken. Er stieg deswegen aus. Glagau jedoch sah dies anders, bezeichnete “kein Gin” zu sein” als USP, meinte, “gemischt mit Tonic” würde er gut schmecken und bot 150.000 Euro für 30 Prozent. Deal für GinGillard.

CLR Outdoor: Ein Kajak 2 Go

Constanze Lenau und Daniel Schult waren die letzten in der Höhle der Löwen. Beide Gründer:innen genießen das Berliner Großstadtleben, suchen aber am Wochenende auch gerne den Ausgleich in der Natur. Dafür bietet das Berliner Umland zahlreiche Möglichkeiten für ausgiebige Kajaktouren. Doch es blieb immer die Frage, wer in der Stadt schon genügend Platz für ein Kajak hat?

Und selbst wenn, so koste der Auf- und Abbau sowie das Verladen sehr viel Zeit. Als Produktdesigner hatte Schult die Idee für ein “Kajak, das ich immer und überall mit hinnehmen kann”.

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(c) RTL – Constanze Lenau und Daniel Schult konnten die meisten Löwen mit ihrem Kajak 2 Go überzeugen, der Name CLR aber schreckte manche ab.

Nach vier Jahren Entwicklungszeit präsentierte er gemeinsam mit seiner Partnerin das Kajak VIK 3.8 ihres Startups CLR Outdoor (CLR steht für City Land River).

“Dank seines Tragesystems kann es einfach wie ein Rucksack transportiert werden”, erklärte Schult das rund zehn Kilogramm schwere Wassergerät. Aufgrund seines kleinen Faltmaßes passe es in jedes Auto und könne sogar als Rucksack auf dem Fahrrad mitgenommen werden.

In drei Minuten fertig gebaut

“Das Besondere ist aber nicht nur die kleine Größe, sondern auch die Aufbauzeit. Denn die liegt gerade mal bei drei Minuten”, ergänzte Lenau. Das Rucksacksystem bildet dabei gleichzeitig die Basis des Kajak-Sitzes.

Am Wasser wird das VIK 3.8 mit wenigen Handgriffen entfaltet, die Verschlusselemente eingerastet, zwei Spanten eingesetzt sowie der Sitz mit Fußstütze auf das individuelle Maß des Paddlers eingestellt. Das Ergebnis ist ein 3,8 Meter langes Kajak.

Es besteht aus einer Polypropylen-Stegplatte, die mit einem EPDM-Kautschuk-Mantel überzogen ist. Die zwei Quer-Spanten und Seitenverschlüsse bestehen aus Alu. Die verwendeten Materialen sind zu 100 Prozent recycelbar und das Kajak wird komplett in Deutschland produziert. Für ihr Startup waren die Gründer:innen auf der Suche nach einem strategischen Partner und nach einem Investment von 200.000 Euro. Dafür boten sie zehn Prozent der Firmenanteile.

Das Transformer-Kajak

Nachdem der Gründer tatsächlich in rund drei Minuten das Kajak aufgebaut hatte, gab es hohes Lob von den Löwen. Mit einem Rucksack ins Studio zu kommen und daraus ein Kajak zu machen, sei “sensationell”.

Allerdings standen die beiden Gründer:innen erst vor dem Launch und konnten keine Umsätze vorweisen. Das dazu passende und faltbare Paddel sei erst in der Entwicklung. Dies und eine “schwache Marke” (Zitat Löwen) mit unklarem Marketingkonzept wurde am Ende zum Problem für das Startup. Kein Deal für CLR Outdoor.

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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