20.08.2018

Blindensport bis Clean Energy: Forscher aus 10 Ländern bei I.E.C.T. Summer School

Zum vierten Mal bringt das I.E.C.T. – Hermann Hauser Wissenschaftlern und Early Stage Startups bei, wie aus Forschungsergebnissen Unternehmen werden können.
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Hermann Hauser einer Keynote rund um die I.E.C.T. Summer School 2018
© Johannes Felder

Sie haben Technologien entwickelt, die organische Abfälle zu 100 Prozent verwertbar machen sollen, oder Insekten mit Lichteffekten abwehren. Die 29 Teilnehmer der vierten Auflage von Hermann Hausers Summer School on Entrepreneurship arbeiten heute an Projekten, die – wenn es nach Hermann Hauser geht – “die Welt morgen verändern werden”. 29 unterschiedliche Tech- und Health Science Projekte wurden von I.E.C.T.-CEO Magdalena Hauser und ihrem Team für die diesjährige Summer School ausgewählt, die Teilnehmer kommen dabei aus zehn Ländern der Welt.

+++ Hermann Hauser im Interview: „Habe vor Trump mehr Angst, als vor A.I.” +++

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© Johannes Felder | Mentor Shailendra Vyakarnam mit den heurigen Teilnehmern

Tech-Erfindung von Abfall bis Enablement

Der Italiener Daniele Basso entwickelte etwa eine Technologie mit der organische Abfälle vollkommen Rückstandslos abgebaut werden können. “Wir gewinnen aus Abfällen Clean Energy und einige für die Industrie wichtige Substanzen, aus denen zum Beispiel Dünger hergestellt werden können”. Bassos Patent ist bereits eingereicht, ihm geht es jetzt darum Business-Modell und Partner zu finden.

Einige der Summer School-Teilnehmer sind weniger weit – sie suchen Teams oder Umsetzungspartner und arbeiten mit Hermann Hausers Mentoren zum Beispiel daran, klare Pitches ihrer Technologie-Idee zu entwickeln. Wie Katerina Sedlackova, die sehbehinderten Sportlern das Leben deutlich erleichtern möchte. Über eine umgeschnallte Weste, die in Vibrationen codierte Signale an etwa einen Langläufer sendet, sollen visuelle Informationen zur Strecke an den Sportler schnell und deutlich weitergegeben werden. Sie bespricht mit ihrem Coach den selbstgebauten Prototypen, Zielgruppen oder mögliche Business-Modelle.

Sedlackova und Basso zeigen gut die Bandbreite der heurigen Summer School, sowohl, was den Forschungsinhalt der Projekte, als auch, was die Entwicklungsstufe betrifft. “Wichtig war uns, dass eine Technologie vorhanden ist und der Wille, sie zu kommerzialisieren”, sagt Magdalena Hauser zum Auswahlprozess.

Know-how aus Cambridge in der Werkstätte Wattens

Mit der Gründung des I.E.C.T. – Hermann Hauser holten die damaligen CEOs Josef und Hannes Hauser Wissen aus dem “europäischen Silicon Valley” rund um die Cambridge University nach Tirol. Hermann Hauser, Acorn-Gründer und internationaler Investor brachte mit seinem Netzwerk auch die Ignite-Macherin Yupar Myint nach Tirol, die das Cambridger Erfolgsprogramm gemeinsam mit Magdalena Hauser auf Österreich ummünzte. So fand 2014 die erste Summer School on Entrepreneurship, damals auch örtlich als Teil des Forum Alpbach statt.

Heute nach vier Jahren ist man aus Platzgründen ins Gründer- und Unternehmenszentrum Werkstätte Wattens umgezogen, das mit seinem Center for Rapid Innovation (CRI) unter anderem auch über einen Maschinenpark zur Fertigung von Prototypen verfügt. “Wir sind sehr glücklich, dass die I.E.C.T.-Summerschool 2018 wieder bei uns in der Werkstätte Wattens stattfindet und freuen uns darauf, die Teilnehmer während der intensiven Tage bestmöglich bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle zu unterstützen”, erklärt Geschäftsführer Matthias Neeff.

Das Forum Alpbach ist nach wie vor Partner und auch Präsident Franz Fischler freut sich darüber, “das I.E.C.T auch in diesem Jahr als Partner zu unterstützen”.

Die I.E.C.T. – Institute for Entrepreneurship Cambridge-Tirol

Das I.E.C.T. – Hermann Hauser liegt im Zentrum eines internationalen Netzwerks aus Serial Entrepreneures und Investoren, bündelt die zentraleuropäischen Aktivitäten von Hermann Hauser und den I.E.C.T.-Capital Partners und führt Programme zur Startup-Entwicklung, wie die Summer School on Entrepreneurship durch.

Die Summer School findet seit dem 16. August und noch bis Mitte dieser Woche statt. Mentoren sind heuer unter anderem I.E.C.T.-Gründer Hermann Hauser, ARM-Gründer und Austrian Business Angel of the Year 2016, Programmdirektorin Yupar Myint vom Maxwell Centre in Cambridge, Shailendra Vyakarnam, der Direktor des Bettany Centre for Entrepreneurship an der Cranfield University oder Miranda Weston-Smith, Founder und Business developer für Healthcare and Biotech.

⇒ Zur Website der Summer School

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Am Mittwoch wurde der Woman in Business Award erstmals verliehen. Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Startups "Die Pflanzerei" wurde als "Gründerin des Jahres" ausgezeichnet.
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Nadina Ruedl | © Die Pflanzerei

Der Preis wurde von Frau in der Wirtschaft (FiW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ins Leben gerufen und in diesem Jahr erstmals verliehen. Ziel des Awards ist es, die Leistungen österreichischer Unternehmerinnen zu würdigen, ihre Bedeutung für die Wirtschaft hervorzuheben und Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen.

„Mit dem Woman in Business Award zeichnen wir heuer erstmals herausragende Unternehmerinnen aus und zeigen, was Frauen in der Wirtschaft bewegen. Sichtbarkeit schafft Vorbilder und fördert ein vielfältigeres Wirtschaftsumfeld, von dem wir alle profitieren können“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer bei der Übergabe der Trophäen.

Die Pflanzerei bietet vegane österreichische Küche

Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Food-Startups Die Pflanzerei, wurde mit dem Titel „Gründerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihr Startup vereint heimische Landwirtschaft und traditionelles Handwerk in pflanzlichen Fleischalternativen. Dabei zeigt Die Pflanzerei, dass vegane Ernährung und typisch österreichische Küche nicht unbedingt im Widerspruch stehen müssen.

Im Oktober 2021 startete das Startup mit seinem ersten Produkt, dem veganen Leberkäse “Gustl”. Nach einer einjährigen Pilotphase war der vegane Gustl in den Feinkosttheken von über 130 Billa-Filialen zu kaufen – brutkasten berichtete. Ende Mai letzten Jahres erweiterte Die Pflanzerei ihr Sortiment um zwölf weitere Produkte, darunter vegane Alternativen von Käsekrainer, Fleischknödel und Kaiserschmarrn.

Die Preisträgerinnen des Woman in Business Award 2024

  • Gründerin des Jahres: Nadina Ruedl, Die Pflanzerei – Veganer Lebensmittelhandel GmbH
  • Ein-Personen-Unternehmerin des Jahres: Maren Wölfl, FEMALE WAKE-UP CALL e.U
  • Innovatorin des Jahres: Birgit Mitter, Ensemo GmbH
  • Social Entrepreneurin des Jahres: Madeleine Alizadeh, dariadéh GmbH
  • Unternehmerin mit besonderer Leistung: Renate Ozlberger, Fleischhauerei Ozlberger GmbH
  • Unternehmerin mit Lebenswerk: Gesine Tostmann, Tostmann Trachten GmbH und CoKG

Weibliche Gründungen steigen an

Der Woman in Business Award will sichtbar machen, wie bedeutend der Beitrag von Unternehmerinnen zur heimischen Wirtschaft ist. Im Jahr 2023 wurden 39,3 Prozent der österreichischen Einzelunternehmen von Frauen geführt, was einem Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zudem war 2023 ein Rekordjahr für weibliche Gründungen: Noch nie zuvor wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen ins Leben gerufen. Der Anteil der Gründerinnen stieg auf 44,5 Prozent, ein Zuwachs von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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