22.05.2020

Umsatzeinbruch: Nur ein Viertel der Händler rechnet 2021 mit Rückkehr zum Vorkrisenniveau

Rund 85 Prozent der österreichischen Handelsunternehmen rechnen 2020 mit Corona-bedingten Umsatzeinbußen. Dem nicht genug: Lediglich ein Viertel rechnet 2021 mit einer Rückkehr der Umsätze zum Vorkrisenniveau. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die der Handelsverband gemeinsam mit EY in Österreich durchgeführt hat
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Coronakrise
Der heimische Handel blickt pessimistisch in die Zukunft | (c) Adobe Stock

Die Stimmung unter den österreichischen Handelsunternehmen und deren Erwartungen an das Geschäftsjahr 2020 und 2021 sind aufgrund der Coronakrise schlecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die der Handelsverband unter mehr als 160 Mitgliedern gemeinsam mit EY durchgeführt hat.

+++ Coronakrise, Wirtschaft & Innovation +++ 

85 Prozent rechnen mit Umsatzeinbußen

Alle Bereiche im Einzel- und Großhandel stehen laut den Studienautoren vor massiven Herausforderungen. Rund 85 Prozent rechnen 2020 mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 32 Prozent.

Nur insgesamt 15 Prozent sehen das laufende Geschäftsjahr optimistischer: Sechs Prozent aller Handelsunternehmen gehen davon aus, ihr Umsatzniveau zu halten, knapp neun Prozent erwarten eine leichte Steigerung.

Kein Optimismus für 2021

Die Erwartungen an das Jahr 2021 sind ebenfalls getrübt: Nur ein Viertel der Befragten geht von einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau aus. Alle anderen Handelsunternehmen, die für 2021 keine Rückkehr ihres Umsatzes auf Vorkrisenniveau erwarten, gehen im Durchschnitt davon aus, dass sich ihre Umsätze 2021 gegenüber 2020 nicht verändern werden.

Gut jeder fünfte dieser Händler rechnet mit einem erneuten Minus von mehr als zehn Prozent gegenüber dem laufenden Geschäftsjahr. Mehr als jeder vierte befragte Händler geht davon aus, dass er seinen Umsatz 2021 im Vergleich zu 2020 verbessern kann.

Coronakrise: Staatshilfen nicht ausreichend

In der Studie wurde weiters erhoben, inwiefern die Handelsunternehmer die Hilfen der österreichischen Bundesregierung bewerten. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Die Mehrheit der Unternehmen (57 Prozent) zeigt sich nicht zufrieden, jeder dritte Händler bewertet es sogar mit “nicht genügend“. Am schlechtesten fällt die Bewertung  des Hilfspakets laut Handelsverband durch kleine Händler mit Jahresumsätzen von bis zu einer Million Euro aus.

Investitionen werden aufgeschoben

Vor diesem Hintergrund haben acht von zehn Händlern vor, zumindest einen Teil der für 2020 geplanten Investitionen voraussichtlich nicht zu tätigen oder aufzuschieben.

Einsparungen gibt es vor allem im Bereich von Werbung- und Marketing. Demnach haben 46 Prozent die Werbe und Marketingausgaben gesenkt, nur knapp jeder fünfte Händler hat verstärkt die Werbetrommel gerührt. Runde die Hälfte möchte auf die Verstärkung von Preis- und Rabattaktionen verzichten.

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, über die Ergebnisse der Studie: “Die Händler kämpfen derzeit um jeden Euro in der Kasse und damit um jeden Konsumenten. Der krasse Liquiditätsmangel führt interessanterweise nur bei jedem dritten Händler zu Rabattaktionen, jedoch treten fast 80 Prozent der Händler bei Investitionen auf die Bremse. Das wirkt sich auf die gesamte Volkswirtschaft aus.”


=> zum Handelsverband

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Börsengänge im ersten Quartal 2024 (c) Adobe Stock
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Der IPO-Markt ist auf dem Weg zur Besserung. Nach schwierigen Quartalen in den letzten beiden Jahren sieht EY Österreich in einer Presseaussendung ein „Zeichen der Belebung“. Jedoch kommen positive Zahlen lediglich aus den USA und Europa. Für den asiatischen Raum geht es noch immer abwärts.

Laut dem IPO-Barometer von EY Österreich lag das weltweite Emissionsvolumen (Gesamtbetrag der Wertpapiere, die im Rahmen einer erstmaligen Platzierung am Finanzmarkt gelistet werden) im ersten Quartal mit 23,7 Milliarden US-Dollar leicht über dem Vorjahresquartal. Dabei sank die Anzahl der Börsengänge im Vergleich zu Q1 2023 global um sieben Prozent auf 287.

Spürbarer Aufwind in den USA und Europa

In Amerika gab es mit 49 Börsengängen einen eine deutliche Zunahme gegenüber 33 im Vorjahr. Insbesondere die Debüts der Online-Plattform Reddit und dem Medienunternehmen von Donald Trump sorgten über dem Teich für Aufsehen. Dabei sprang das Volumen in den USA von 2,6 Mrd. auf 8,5 Mrd. Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal.

In Europa sank zwar die Zahl an Börsengängen leicht von 28 (Q1 2023) auf 26 (Q1 2024), allerdings entspricht das Volumen von 5,9 Mrd. US-Dollar fast einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr. Aus europäischer Sicht besonders positiv: Die ersten drei Plätze unter den Erstnotizen kamen allesamt aus dem europäischen Raum. Das Börsendebüt des Schweizer Dermatologie-Spezialisten Galderma erbrachte rund 2,4 Mrd. Euro.

Generell zeichnete sich der Sektor Gesundheits- und Life-Science als äußert lukrativ heraus. Knapp ein Viertel des weltweiten akquirierten Emissionsvolumen belief sich auf diesen Sektor.

„Der breite Anstieg der großen Indizes, ein positives Marktsentiment, derzeit geringe Volatilität und der erwartete Rückgang der Zinsen haben grundsätzlich die Chancen für Börsengänger deutlich verbessert und bieten Rückenwind für weitere Debüts in diesem Jahr“, sagt Stefan Uher, Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich.

Gute Entwicklung, auch für Startups

Diese Entwicklung könnte auch die Finanzierung von Startups positiv sein. Parallel zum Abschwung am IPO-Markt gab es auch einen Rückgang am VC-Markt. Geringere Aussichten auf einen lukrativen Exit in Form eines Börsengangs schmälert auch die Investitionsbereitschaft von VCs. Besonders zu Trage kommt dieser Effekt im Later-Stage-Bereich.

Die Abwertungen bei Scaleups würden sich in weiterer Folge aber auch in der Frühphase widerspiegeln, gab Oliver Holle zu diesem Thema vor einiger Zeit im brutkasten-Interview zu bedenken. “Je länger ich das Geschäft mache, desto mehr verstehe ich den Zusammenhang zwischen IPO-Fenstern und der Dynamik im Markt”, sagte er damals.

Deutlicher Rückgang in Asien

Die Bedingungen für ein Börsendebüt sind allerdings nicht überall rosig. Im asiatisch-pazifischen Raum fiel das Emissionsvolumen 56 Prozent auf 5,8 Mrd. US-Dollar. Besonders der chinesische IPO-Markt zeigte Schwächen und musste deutliche Rückgänge hinnehmen – sowohl bei der Zahl (von 86 auf 42 im Jahresvergleich) als auch beim Volumen (von 10,4 auf 3,9 Mrd. US-Dollar).

Videoarchiv: Florian Haas von EY über die Bedeutung des IPO-Fensters für die Finanzierung von Startups

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