24.11.2022

Strategische Kooperation: Gropyus und Vonovia werden zukünftig gemeinsam leistbaren Wohnraum schaffen

Gestern Abend verkündete das Wiener Startup Gropyus seine strategische Kooperation mit dem deutschen Unternehmen Vonovia. Ziel der Unternehmen ist es, der allgemeinen Wohnungsknappheit sowie der mangelnden Digitalisierung im Wohnbereich entgegenzuwirken.
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Daniel Riedl, CDO von Vonovia SE (links) und Markus Fuhrmann, CEO von Gropyus (rechts). © catrin moritz & Groypus

Die Baubranche muss sich den Bedürfnissen der Menschen und unseres Planeten anpassen. Darüber sind sich die beiden Unternehmen Gropyus und Vonovia einig. Gemeinsam verkünden sie nun ihre strategische Kooperation und die damit verbundenen Ziele, zukünftig nachhaltige Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Dabei liegt der Fokus auf die Digitalisierung von Neu- und Bestandswohnungen sowie bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.  

Gropyus und Vonovia möchten smartes Wohnen leistbar machen

Während Gropyus-Gründer Markus Fuhrmann mit seinem europäischen Vorzeigeprojekt “Tesla für Wohnbau” entwickeln möchte, bringt Vonovia eine langjährige Erfahrung in den Bereichen der Entwicklung, Verwaltung und Betrieb von Wohnungen mit. “Diese Partnerschaft ist für Gropyus ein  wesentlicher strategischer Schritt. Gemeinsam können wir Projekte entwickeln – sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Smartes und leistbares Wohnen ist der Weg der Zukunft. Hier liegt unsere Expertise, hier sind wir der perfekte Partner für Vonovia“, sagt Fuhrmann. 

Zunächst soll die Zusammenarbeit mit Energie- und Kostensparmaßnahmen – wie die Ausstattung der Neu- und Bestandswohnung mit dem eigens von Gropyus entwickelten Gebäudebetriebssystem (BOS) –  gestartet werden.  “Gemeinsam wollen wir die Herausforderungen der Bau- und  Immobilienbranche angehen, neuen bezahlbaren Wohnraum schnell, nachhaltig und  barrierefrei zu realisieren. Auch die Aufstockung von bestehenden Gebäuden kann Vonovia  nun mithilfe der Expertise von Gropyus noch weiter verbessern. Die serielle Holz-Hybrid-Bauweise, die bei Gropyus vollständig digitalisiert umgesetzt wird, ist ein weiterer Schritt,  um sehr effizient neuen Wohnraum zu schaffen“, sagt Daniel Riedl, CDO von Vonovia. 

“Gebäude als Produkte, nicht als Projekte sehen”

Die Kooperation wird von beiden Unternehmen als ein wichtiger Beitrag zur Entspannung der aktuellen Situation am Wohnungsmarkt gesehen. Laut Fuhrmann müssen Gebäude als Produkte – nicht als Projekte gesehen werden. Deshalb transformiert Gropyus den Wohnungsmarkt, indem das Startup Wohnen als Service-orientiertes Produkt – Living as a Service – am Markt etabliert. 

“Die Kombination von passenden Grundstücken, die Vonovia zur Verfügung stellt, und  Gropyus’ Expertise im Bereich serielles Bauen mit Holz, gepaart mit unserem  selbstentwickelten Gebäudebetriebssystem, das wartungsarmes Asset Management mit  Kundennutzen verbindet, sind wir bestens aufgestellt. So können die Ziele erreicht werden,  die wir uns als Gesellschaft setzen müssen, um bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum in  unseren Städten zu schaffen“, sagt Fuhrmann.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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