22.11.2021

Grape: Wiener Messaging-Dienst meldet Insolvenz an

Der Anbieter von integrierten Kommunikationslösungen für Unternehmen Grape scheiterte mit Exit-Bestrebungen und musste Insolvenz anmelden.
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Grape, Insolvenz
(c) Grape - Grape-Gründer Felix Häusler informiert über den Insolvenzantrag.

Wie Grape-CEO Felix Häusler am heutigen 22. November mitteilte, beantragte der Messaging-Dienst für Unternehmenskommunikation Insolvenz beim Wiener Handelsgericht. Für das Team bedeutet dies das Ende einer Reise, die 2013 begann, aber nicht zwangsweise für die Marke, wie der Gründer weiter ausführt. Er hofft darauf, dass das Produkt einen anderen Platz findet.

Umsatz 2020 verdoppelt, aber…

“Auch wenn wir in 2020 unseren Umsatz verdoppeln konnten, wurde für uns allmählich klar, dass sich der Markt zu stark während Covid, Stichwort Microsoft und andere Mitbewerber, verändert hatte” so Häusler per Blogeintrag. “Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach einem strategischen Exit und wurden dieses Jahr fündig. Mit diesem Deal hätten wir unser Team verdoppelt, ein neues großes Investment von Bestandsinvestoren bekommen und unser Produkt um Telefoniefunktionen erweitert. Aber aufgrund von bestimmten externen Faktoren konnte die Transaktion nicht durchgeführt werden.”

Da der langfristige Fortbestand der UberGrape GmbH unter den derzeitigen Umständen nicht mehr gewährleistet war, musste das Grape-Team schlussendlich die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Die Folge war, dass das Startup keine Finanzierungen oder strategische Exits mehr erhalten konnte. (Anm.: Häusler hat nach einer kurzfristigen Anfrage um Verständnis gebeten, sich nicht näher zu Umständen zu äußern, da man sich mitten im Prozess der Insolvenz befinde).

Bedeutung für Kunden

Für die rund 500.000 User der Software möchte sich das Unternehmen bemühen, den Betrieb in Absprache mit dem Insolvenzverwalter aufrechtzuerhalten. Konkret: “Für On-Premises Nutzer ändert sich vorerst nichts. Diese können das Produkt weiter betreiben und etwaigen Support von Partnern oder Ex-Grape-Mitarbeitern einkaufen. Sobald wir uns mit dem Gerichtskommissär verständigt haben, gibt es hier vielleicht eine direktere Lösung”, heißt es seitens des Unternehmens.

Für Cloud-Kunden ist vorerst nicht geklärt, wie lange Häusler das Produkt am Laufen halten kann, da dies ebenfalls vom Gerichtskommissär entschieden werden muss. Genaueres würde innerhalb der nächsten Wochen kommuniziert werden.

Grape: Über acht Jahre an europäischer Messanger Lösung gearbeitet

“Mir tut es ausgesprochen leid, dass wir nach so langer harter Arbeit kein Happy End für Kunden, Gesellschafter und unsere zahlreichen Unterstützer schaffen konnten. Ich habe fast eine Dekade an der Realisierung einer europäischen Messenger-Lösung gearbeitet und bin immer noch geschockt, dass wir innerhalb kürzester Zeit von Exit zu Exodus gewechselt sind”, so Häusler weiter. “Ich werde mich in den nächsten Wochen um Klarheit und, sofern möglich, um eine nachhaltige Lösung bemühen.”

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Kontext-Studie: “Kaum jemand leugnet noch die Klimakrise, Politik verschleppt aber”

Mit steigender medialer Aufmerksamkeit für Klimathemen hat sich auch die Debatte zu klimapolitischen Entwicklungen in Österreich geändert. Mittlerweile stehen weniger die Existenz der Klimakrise oder klimawissenschaftliche Erkenntnisse im Fokus. Vielmehr wird über konkrete Maßnahmen, Gesetze oder Ziele diskutiert. Das neue "Klimadiskurs-Monitoring 2023", im Auftrag von Kontext und Foresight durchgeführt, zeigt, dass manche Akteur:innen mehr Klimaschutz und schnelleres Handeln fordern, andere jedoch konkrete Entscheidungen und Maßnahmen verschleppen.
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Kontext, Umwelt NGO, Umwelt Institut, Klima NGO, Klimawanel, Klima NGO
(c) Kontext - Tina Deutsch, Florian Maringer und Katharina Rogenhofer von Kontext.

Das neu gegründete Institut für Klimafragen Kontext von Katharina Rogenhofer, ehemalige Sprecherin des Klimavolksbegehrens und Mitbegründerin von Fridays for Future in Österreich, Tina Deutsch, Co-Founderin von Klaiton und ehemals Strategic Advisor bei CoachHub und Florian Maringer, seit 15 Jahren in der Klima-, Energie- und Industriepolitik und davor im Kabinett des Klimaministeriums tätig, gab gemeinsam mit Foresight eine Medien-Studie in Auftrag. Das “Klimadiskurs-Monitoring 2023” zeigt, wie sich die Debatte in Österreich mit steigender medialer Aufmerksamkeit für Klimathemen verändert, welche Akteur:innen und Parteien wie über Klimaschutz sprechen, wer verschleppt und leugnet, wer konstruktiv argumentiert und welche Themen im Vorjahr am heißesten diskutiert wurden.

Für die Untersuchung wurden 729 zufällig und für den Zeitraum repräsentativ ausgewählte klimapolitische Aussagen in österreichischen Medien im Jahr 2023 analysiert. Die Stichprobe umfasst sowohl Artikel in Print- als auch Onlinemedien, sowie Radio- und Fernsehbeiträge.

Klimakrise: Politik dominiert Debatte – und bremst häufig

Die Klimaschutzdebatte wird in Österreich zu rund einem Drittel (34 Prozent) – und damit vorrangig – von Politiker:innen bestimmt. Am zweithäufigsten vertreten sind zivilgesellschaftliche Akteur:innen mit einem Fünftel (21 Prozent) der Aussagen, gefolgt von Expert:innen und Personen aus der Wissenschaft (17 Prozent). Während die klimapolitische Debatte insgesamt durchaus konstruktiv ist, zeigt sich, der Studie nach, eine klare Rollenverteilung: Akteur:innen ohne Entscheidungsmacht nützen die Öffentlichkeit, um Klimaschutz voranzutreiben. Zivilgesellschaftliche Akteur:innen tragen am häufigsten konstruktiv zum Diskurs bei. Von ihnen stammen 26 Prozent der konstruktiven Aussagen.

Politiker:innen hingegen bedienen sich häufig unterschiedlicher Taktiken, um Maßnahmen und Entscheidungen hinauszuzögern: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der verschleppenden Aussagen stammt von politischen Akteur:innen. Betrachtet man die österreichischen Parteien, zeigt sich, dass insbesondere die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) Klimaschutz überproportional häufig verschleppen: 62 Prozent aller Aussagen, die Klimaschutz verzögern, kommen von der ÖVP, weitere 31 Prozent von der FPÖ.

FPÖ und die 3 Aussagen

Bemerkenswert: Die einzigen drei Aussagen der Stichprobe, die Klimaschutz leugnen, stammen ebenfalls von Politiker:innen der FPÖ. “Die Studie zeigt einen klaren Trend weg vom Leugnen der Klimakrise hin zu Taktiken, die politische Entscheidungen und Maßnahmen verschleppen. Im Gegensatz zur Leugnung sind solche Verschleppungstaktiken aber deutlich schwieriger zu erkennen und benötigen oft eine fachliche Einordnung”, erklärt Maringer, der bei Kontext für Strategie und Analyse zuständig ist.

Dabei variieren die Strategien, mit denen Klimaschutz verschleppt wird. Mit knapp einem Drittel (32 Prozent) der verschleppenden Argumente sprechen sich Akteur:innen besonders oft schlicht für weniger Klimaschutz aus. Fast ebenso häufig werden Scheinlösungen vorangetrieben (28 Prozent).

“Darunter fallen etwa Technik-Trugbilder, die noch nicht marktreif oder in der breiten Anwendung besonders ineffizient sind und der notwendigen Transformation nicht gerecht werden können – wie E-Fuels im Auto oder Wasserstoff in der Heizung”, so Maringer weiter. Auch vermeintliche Nachteile von Klimaschutz (26 Prozent), wie etwa wirtschaftliche oder soziale Kosten, prägen häufig den Verschleppungsdiskurs.

Bei Klimakrise: Mobilität und Energie im Fokus

Besonders die Themen Mobilität und Energie stehen in Österreich im Fokus der klimapolitischen Debatte. Rund 60 Prozent aller themenbezogenen Aussagen entfallen auf diese zwei besonders emissionsintensiven Bereiche, in denen die Abkehr von Öl, Kohle und Gas große Veränderungen erfordert. Kaum diskutiert wird hingegen das Thema Arbeitsmarkt, obwohl der Weg zur Klimaneutralität auch über strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt führt, so eine weitere Erkenntnis der Untersuchung.

Die am häufigsten diskutierten Politikmaßnahmen sind das Klimaschutzgesetz, der Green Deal und das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz.

“Auffällig ist, dass jene Themen und Politikmaßnahmen, die am meisten diskutiert, auch die Tendenz zeigen, überproportional häufig verschleppt zu werden. Das legt nahe, dass gerade in jenen Bereichen der gegenwärtige Zustand umso vehementer verteidigt wird, in denen der Druck für Veränderung zunimmt”, warnt Rogenhofer, Sprecherin des Kontext-Instituts für Klimafragen. “Das hat reale Konsequenzen. Trotz ambitionierter Gesetzesentwürfe können Verschleppungstaktiken dazu führen, dass Gesetze abgeschwächt, verschoben oder sogar verworfen werden. Scheinlösungen und Fehlinformationen dringen in den öffentlichen Diskurs ein und werden oft unhinterfragt übernommen. Das beeinflusst auch politische Entscheidungen.”

Auch in Verbindung mit unterschiedlichen geografischen Ebenen zeigen sich Trends im Diskurs: Vor allem Maßnahmen mit Bezug zur EU-Ebene werden überproportional häufig verschleppt. “Das ist besonders im Hinblick darauf bedenklich, dass auf EU-Ebene in den vergangenen Jahren mit dem Green Deal besonders viele verbindliche Maßnahmen für den Umbau in Richtung Klimaneutralität beschlossen wurden, die auch für Österreich hilfreich sind”, hebt Maringer hervor.

Positive Aspekte von Klimaschutz werden kaum erwähnt

Daneben zeigt die Analyse aber auch, wie ein Vorankommen begünstigt werden kann. „Um klimapolitische Maßnahmen umzusetzen, gilt es, die positiven Effekte auf Lebensqualität, Arbeitsplätze und Wohlstand stärker hervorzuheben”, sagt Rogenhofer abschließend. “Damit diese Forderungen in Zukunft auch umgesetzt werden, müssen Verschleppungstaktiken erkannt und entkräftet werden. Und damit diese Maßnahmen dann auch umgesetzt werden, braucht es Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen – das muss auch eingefordert werden.”

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