07.03.2023

Funding Gap: 2022 haben 2 Prozent rein weiblich geführte Startups Investments erhalten

Mit dem Female Startup Funding Index blicken EY und Female Founders auf Startup-Investments in 2022 und stellen erneut fest: Startups mit mindestens einer Frau im Gründungsteam erhalten weniger Investments als jene mit ausschließlich Männern.
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Der Female Startup Funding Index 2022 gibt einen Eindruck vom Geschlechterverhältnis in die Finanzierungsrunden des Jahres © Gorodenkoff/AdobeStock
Der Female Startup Funding Index 2022 gibt einen Eindruck vom Geschlechterverhältnis in die Finanzierungsrunden des Jahres © Gorodenkoff/AdobeStock

Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY hat gemeinsam mit Female Founders eine Studie zu Startup-Investments in Österreich veröffentlicht, die sich speziell das Geschlechterverhältnis in den Founderteams mit dem damit zusammenhängenden Finanzierungsvolumen anschaut. Nachdem bereits im September 2022 ein Blick auf das erste Halbjahr geworfen wurde, betreffen die neuen Zahlen das gesamte Jahr 2022. Dabei konzentrierte man sich auf Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, die vor maximal zehn Jahren gegründet wurden. Die Zahlen bestätigen erneut, dass der Begriff “Female Funding Gap” – also, dass Frauen weniger Investments erhalten als Männer – seine Berechtigung hat. 

Krise: Weniger Investments im zweiten Halbjahr 2022

Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten von 2022 macht sich das Krisenjahr mit Inflation und Co. im zweiten Halbjahr deutlich bemerkbar und schlägt sich auch in Österreichs Startup-Finanzierungen nieder. Denn während noch im ersten Halbjahr eine Rekordsumme von 881 Millionen-Euro-Investments festzuhalten ist, waren es in der zweiten Hälfte des Jahres nur noch 125 Millionen-Euro-Investments. Auch im Vergleich zum Vorjahr stellen EY und Female Founders ein um 18 Prozent geringeres Finanzierungsvolumen fest – was allerdings dennoch die insgesamt zweithöchste Zahl darstellt.

Geschlechterverteilung: 2 zu 105

Im Jahr 2022 haben laut Index 130 Startups mit insgesamt 294 Gründer:innen Finanzierungen erhalten. Davon waren 26 Founder weiblich. Anders gesagt lässt sich zusammenfassen: Bei den 130 Startups hatten 105 Startups rein männliche Founderteams, 23 gemischte Founderteams und zwei rein weibliche Founderteams Investments erhalten.

Hinzu kommt laut EY und Female Founders eine klaffende Lücke im Finanzierungsvolumen: 87 Prozent des Finanzierungsvolumens ging 2022 an rein männlich geführte Startups. Jedoch ist hier zu beachten, dass die Finanzierungsrunden von GoStudent und TTTechAuto im ersten Halbjahr 2022 einen sehr großen Anteil des Investitionskapitals ausmachen. Der Head of Startup bei EY, Florian Haas, liefert eine Begründung dafür, dass deutlich mehr Geld an männlich besetzte Gründungsteams geht:

Der Anteil an Gründerinnen in Österreich liegt bei nicht einmal einem Fünftel, bei Investorinnen sogar noch niedriger. Wie viele Studien zeigen, investieren männliche Investoren vor allem in männliche Gründer. Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig Initiativen für Female Entrepreneurship und Female Investors sowie insbesondere spezielle Fonds für Investment in gender-diverse Teams sind.

Genderdiverse Gründungsteams für mehr Resilienz

Mit Letzteren verweist Haas wohl unter anderem auf die Tätigkeiten von Female Founders, die sich speziell auf die Förderung von Frauen in der Tech-Startupwelt konzentrieren, und Fund F, einen Fonds, der in Startups mit gender-diversen Founderteams investiert. Lisa Fassl ist nicht nur Co-Gründerin von Female Founders, sondern zusammen mit Co-Gründerin Nina Wöss, auch Managing Partner von Fund F. Mit ihrer Arbeit wollen sie eine Lösung bieten, um die Geschlechterlücke im Funding zu schließen. Ein zentraler Grund sei dabei die höhere Resilienz, die gemischte Teams aufzeigen würden. Zu ihrer Zielsetzung erklärt Fassl:

Mit Fund F adressieren wir die schwierige Finanzierungssituation von gender-diversen Teams auf zwei Ebenen: Einerseits investieren wir in Unternehmen mit mindestens einer Frau im Founding Team, die auch entsprechend ‚decision-making power‘ hat. Andererseits sprechen wir auch in unserem Fundraising gezielt Frauen an, die die finanziellen Möglichkeiten haben, in Venture Capital Fonds zu investieren.

Fund F verzeichne momentan 36 Prozent weibliche Investorinnen, die direkt in Fund F investiert haben, sowie Investmentmanagerinnen bei ihren größten institutionellen Kapitalgeber:innen. Davon würden viele Frauen ihr Investment als Option nutzen um einen ersten Schritt in die Tech- beziehungsweise Startup-Szene zu wagen und eventuell selbst Business Angel zu werden. Apropos Tech-Szene: Mit Blick auf die Branchen im Female Startup Funding Index 2022 ist der Frauenanteil am höchsten in den Gründungsteams von AgriTech-Startups (40 Prozent), Hardware-Startups (18 Prozent), sowie Health-Startups und Mobility-Startups (beide 16 Prozent).

Österreich ist dennoch EU-Vorreiter

Bei all diesen Zahlen bleibt beachtenswert, dass Österreich damit eine Vorreiterrolle einnimmt. Laut einer Studie des WU Gründungszentrums im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft hat Österreich im Jahr 2022 mit 36 Prozent EU-weit den höchsten Anteil an Startups mit mindestens einer Frau im Founderteam. Haas stellt dabei aber abschließend fest: “Je höher die Wachstumsphase und je höher das Finanzierungsvolumen, desto geringer wird der Frauenanteil. Die Millionen-Investments gehen fast ausschließlich auf das Konto von rein männlich zusammengesetzten Führungsteams”.

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Zwölf ESA-Phi-Labs sollen in Europa insgesamt entstehen. Das erste davon wurde heute eröffnet. Und zwar am Flughafen Wien-Schwechat. Das Kooperationsprojekt zwischen der Europäischen Weltraumagentur (ESA), dem Klimaschutzministerium und dem Land Niederösterreich soll als “Exzellenzzentrum für Weltraumtechnologie” SpaceTech-Startups unterstützen. Operativ umgesetzt wird es vom niederösterreichischen Technologieinkubator accent, der bereits seit acht Jahren eng mit der ESA zusammenarbeitet. Zudem sind tecnet equity, Brimatech und Enspace als Partner an Bord. Schon zum Start bezog das niederösterreichische SpaceTech-Scaleup Enpulsion mit 80 Mitarbeiter:innen neue Räumlichkeiten am Flughafen Wien-Schwechat.

Kombination aus intensiver Begleitung und Zuschüssen für Startups

Der namensgebende griechische Buchstabe Phi stehe für das Streben nach Wissen, heißt es anlässlich der ESA-Phi-Lab-Eröffnung. Das Zentrum diene dazu, neue Geschäftsideen und Startups mit Hilfe von Inkubationsdiensten, geistigem Eigentum und Technologietransfer zu unterstützen. Mittels sogenannten “Scaleup-Investitionen” soll es Unternehmen dabei unterstützen, mehr Risiken einzugehen, schneller auf den Markt zu kommen und private und institutionelle Investoren anzuziehen.

Das ESA-Phi-Lab Austria soll Projektteams intensiv begleiten und finanziell unterstützen, um ihre Prototypen auf ein seriennahes Niveau zu entwickeln, heißt es weiter. Man setze auf eine Kombination aus intensiver Begleitung mit Schulungen und Coachings im Bereich Geschäftsmodellentwicklung sowie auf direkte finanzielle Zuschüsse für die Entwicklung.

Gemeinsam 10 Millionen Euro in ESA-Phi-Lab investiert

“Gemeinsam werden zehn Millionen Euro investiert, wobei das Land Niederösterreich einen wesentlichen Anteil an den Kosten mitträgt. Damit wollen wir auch potenzielle Gründerinnen und Gründer aus Europa für den Standort Niederösterreich begeistern”, kommentiert die Niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

“Österreich soll seinen innovativen und wettbewerbsfähigen Weltraumsektor, der die Nachhaltigkeit auf der Erde und im Weltall unterstützt, weiter stärken und festigen”, meint Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. “Ein zentrales Anliegen dabei ist, dass neue Akteure in den Weltraumbereich einsteigen, neue Ideen und Innovationen kommerziell umgesetzt werden und diese Startups auch wachsen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden.”

Von ESA-Generaldirektor initiiert

Und Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, erklärt zur Eröffnung: “Während meiner Zeit als Direktor für Erdbeobachtung bei der ESA habe ich das Phi-Lab-Konzept zur Kommerzialisierung des Weltraums eingeführt, indem ich die Nutzung von Erdbeobachtungsdaten durch transformative und bahnbrechende Innovationen beschleunigt habe.” Mit der Eröffnung des ESA-Phi-Lab Austria werde man dieses Konzept auf alle Bereiche der Raumfahrt ausweiten und Schlüsselakteure mit unterschiedlichen Fachgebieten, Hintergründen und Gemeinschaften zusammenbringen.

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