14.04.2022

Froots: Financial literacy für mehr finanzielle Unabhängigkeit

Das Wiener FinTech Froots möchte langfristige Investments für alle Menschen zugänglich machen. Mit leicht verständlicher Sprache und vergleichsweise geringen Ausgaben wollen sie sich von der Konkurrenz abheben.
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Die Froots-Founder David Mayer-Heinisch und Dirk van Wassenaer
Die Froots-Founder David Mayer-Heinisch und Dirk van Wassenaer | Foto: © Froots

Mit Froots wollen die beiden Co-Founder David Mayer-Heinisch und Dirk van Wassenaer die Themen finanzielle Unabhängigkeit und allgemeine Finanzkompetenz (financial literacy) voranbringen. Altersvorsorge und Co. soll damit für alle Menschen zugänglich gemacht werden und nicht nur privilegierten Gruppen vorbehalten bleiben. Das Startup ist seit einigen Monaten auf dem Markt und konzentriert sich in erster Linie darauf, als Vermögensaufbauer seinen Kund:innen erfolgreiches, langfristiges Investieren in den Kapitalmarkt zu ermöglichen. Zukünftig sollen unter anderem auch Schulprojekte über finanzielle Aufklärung folgen.

Die Antithese zum Sparbuch und Bausparer

“Unser Firmenzweck liegt definitiv darin, Menschen finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen – gute Investments in den Finanzmarkt sind natürlich ein Weg dorthin. Mit Blick auf das High-Risk-Trading bei Kryptowährungen oder auf die Rendite bei Sparbüchern, sehen wir unseren Weg als beinahe alternativlos. Wir sind im Endeffekt die Antithese zum Sparbuch und Bausparer, weil wir Exposure zum Markt geben und sinnvolles, langfristiges Investieren in den Kapitalmarkt bieten,” erklärt Co-Founder David Mayer-Heinisch im Interview.

Die Firma, deren Name entsprechend des Mottos “grow your financial roots” entstanden ist, möchte die Auseinandersetzung mit den Faktoren Vorsorge und Investieren an eine breite Masse herantragen. Daher könne man bereits mit monatlich 150 EUR bei ihnen einsteigen. Je nach individuellem Ziel des bzw. der Kund:in, werde von Froots das jeweilige Portfolio für ein langfristiges Investment aufgesetzt. Der eigene Algorithmus errechnet dabei die notwendigen Schritte emotionslos, wertorientiert, langfristig und zielorientiert.

Finanzielle Unabhängigkeit als Teil der Emanzipation

Langfristig würde sich das FinTech-Startup allerdings nicht nur als Asset Manager, sondern als Financial Health Company sehen, erklärt Mayer-Heinisch. Das Thema “financial literacy” sei ihnen besonders wichtig. “Über 45 Prozent unserer Kund:innen sind Frauen, was wir extrem wichtig finden, da wir finanzielle Unabhängigkeit als Teil der Emanzipation verstehen. Viele von ihnen legen auch für ihre Kinder an, was ebenfalls sehr wichtig ist, denn financial literacy beginnt unserer Meinung nach Zuhause”, erklärt der Co-Founder. Aus diesem Grund plane das Unternehmen zukünftig auch an Schulen zu unterrichten und Kindern die Möglichkeit zu geben, Fragen über Finanzthemen zu stellen.

Andreas Treichl ist investiert

Nachdem Froots zunächst selbst finanziert war, kam im April 2021 eine Kapitalerhöhungsrunde, mit unter anderem Andreas Treichl als Investor, hinzu. Aktuell befindet sich das FinTech in der nächsten Finanzierungsrunde. Froots hat inzwischen einen dreistelligen Kund:innenstamm erreicht und möchte die Zahl konstant erweitern. Die größte Herausforderung sehen sie hierbei nach wie vor darin, den Onboarding-Prozess für die Kund:innen so einfach wie möglich zu gestalten.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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