10.02.2015

Fotos via Smartphone: Kamerahersteller müssen zittern

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Kamerahersteller sprechen hoffnungsvoll von einer Trendwende im Kamerageschäft.

Momentan präsentieren Kamerahersteller ihre Frühjahrsprodukte und versuchen optimistisch zu bleiben. Es wir sogar von einer Trendwende in Teilbereichen gesprochen.

Dabei stellen die Zahlen den Optimismus in Frage: Weltweit werden seit 2012 immer weniger Kameras ausgeliefert. Waren es zum Höchststand im Jahr 2012 noch zwöf Millionen Kameras im Monat, ist die Zahl zuletzt auf rund 3,2 Millionen geschrumpft. In Österreich gehen die Kameraverkäufe nun bereits seit 14 Monaten permanent zurück. Sogar minus 23,5 Prozent bei den verkauften Stückzahlen mussten die Hersteller im vergangenen Jahr nach Angaben das Marktforschungsinstitut GfK verkraften. Nach Wert sah es nur geringfügig besser aus: Das Minus hat hier 19 Prozent betragen. Nikon-Geschäftsführer Wolfgang Lutzky erklärt den Unterschied mit dem gestiegenen Durchschnittspreis. Statt 321 € kostete eine Kamera im vergangenen Jahr im Schnitt 326 €.

Besonders stark, da sind sich die Kamerahersteller einig, war der Rückgang bei Spiegelreflexkameras- um 32 Prozent setzte die Branche 2014 in diesem Segment weniger um-und bei sogenannten Vollformatkameras. Im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexgeräten sind sie teurer, verfügen aber über einen größeren Sensor und können somit deutlich mehr Bildinformationen speichern. “Dieser Rückgang hat sich bereits abgezeichnet, das vergangene Weihnachtsgeschäft konnte hier keinen Boden gutmachen”,sagt Lutzky.

Einigkeit gibt es aber auch bei einer anderen Einschätzung. So dramatisch der Rückgang auf den ersten Blick auch wirke, so dürfe man die Zahlen aber auch nicht überbewerten, sagt beispielsweise Markus Tadler, Marketing Manager für Consumer Imaging bei Canon. Denn es sei bereits seit Längerem klar: Die Umstellung auf Digitalkameras vor einigen Jahren brachte zusätzliches Wachstum, das nicht über einen längeren Zeitraum zu halten sei. Zuletzt habe sich sogar der Rückgang bei Kompaktkameras verlangsamt. Durch die Einführung von Smartphones mit guten Kameras hat dieses Segment besonders verloren. “Hier ist die Talsohle bald erreicht”, sagt Lutzky. Bei Spiegelreflexkameras rechnet er ab 2016 wieder mit Wachstum.

370.200 Digitalkameras wurden insgesamt im vergangenen Jahr nach Angaben des Marktforschungsinstitut GfK in Österreich verkauft. Das entspricht einem Minus von 23,5 Prozent. Wachstum gab es bei System-und bei Outdoorkameras.

Und so schlecht sei die Situation auch deshalb nicht, da es immer noch Segmente gebe, die sich seit Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen. Systemkameras-mit einem Wechselobjektiv sollen sie die Bildqualität von Spiegelreflexkameras mit dem handlicheren Format einer Kompaktkamera verbinden-haben 2014 um 13 Prozent bei der Stückzahl und um 29 Prozent beim Wert zugelegt. Von diesem Wachstum möchte nun auch Canon wieder profitieren, sagt Tadler. Beim ersten Einstieg in den österreichischen Markt ist der japanische Konzern allerdings gescheitert. Die EOS M war ein Ladenhüter, das Nachfolgemodell wurde in Europa gar nicht mehr angeboten.

Mit der dritten Version will das Unternehmen nun wieder punkten: Ein Marktanteil von bis zu zehn Prozent sei vorstellbar, sagt Tadler. Die anderen Hersteller sehen den Einstieg gelassen: “Wir haben mehrere Modelle auf dem Markt”, kontert Lutzky. Und Olympus, mit einem Marktanteil von 16 Prozent bei Systemkameras nach Sony die Nummer zwei, sieht die Konkurrenz in einem anderen Feld: “Wir konkurrieren um engagierte Fotografen aus dem Spiegelreflexbereich”, sagt Erich Grünberger, Division Manager Consumer Products bei Olympus Österreich. Er ist zuversichtlich, ein Umsatzwachstum von 20 Prozent sei heuer vorstellbar, sagt Grünberger.

Gute Nachrichten kommen auch aus dem Handel: Fotografieren ist im Leben der Konsumenten angekommen, sagt Elektrohändler Robert Hartlauer. Nun müssten die Hersteller nur noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Haben die Firmen bei WLAN-Anbindung nach jahrelanger Verzögerung zwar eingelenkt, sollten die Hersteller nun nachbessern und smartere Kameras erzeugen, sagt Hartlauer. Allein das App-Angebot, um Kameras nachzurüsten und zu individualisieren, sei kaum der Rede wert. “Ein kleiner Leidensweg steht den Herstellern noch bevor”, sagt Hartlauer. Es gehe aber in die richtige Richtung.

 

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Kontext-Studie: “Kaum jemand leugnet noch die Klimakrise, Politik verschleppt aber”

Mit steigender medialer Aufmerksamkeit für Klimathemen hat sich auch die Debatte zu klimapolitischen Entwicklungen in Österreich geändert. Mittlerweile stehen weniger die Existenz der Klimakrise oder klimawissenschaftliche Erkenntnisse im Fokus. Vielmehr wird über konkrete Maßnahmen, Gesetze oder Ziele diskutiert. Das neue "Klimadiskurs-Monitoring 2023", im Auftrag von Kontext und Foresight durchgeführt, zeigt, dass manche Akteur:innen mehr Klimaschutz und schnelleres Handeln fordern, andere jedoch konkrete Entscheidungen und Maßnahmen verschleppen.
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Kontext, Umwelt NGO, Umwelt Institut, Klima NGO, Klimawanel, Klima NGO
(c) Kontext - Tina Deutsch, Florian Maringer und Katharina Rogenhofer von Kontext.

Das neu gegründete Institut für Klimafragen Kontext von Katharina Rogenhofer, ehemalige Sprecherin des Klimavolksbegehrens und Mitbegründerin von Fridays for Future in Österreich, Tina Deutsch, Co-Founderin von Klaiton und ehemals Strategic Advisor bei CoachHub und Florian Maringer, seit 15 Jahren in der Klima-, Energie- und Industriepolitik und davor im Kabinett des Klimaministeriums tätig, gab gemeinsam mit Foresight eine Medien-Studie in Auftrag. Das “Klimadiskurs-Monitoring 2023” zeigt, wie sich die Debatte in Österreich mit steigender medialer Aufmerksamkeit für Klimathemen verändert, welche Akteur:innen und Parteien wie über Klimaschutz sprechen, wer verschleppt und leugnet, wer konstruktiv argumentiert und welche Themen im Vorjahr am heißesten diskutiert wurden.

Für die Untersuchung wurden 729 zufällig und für den Zeitraum repräsentativ ausgewählte klimapolitische Aussagen in österreichischen Medien im Jahr 2023 analysiert. Die Stichprobe umfasst sowohl Artikel in Print- als auch Onlinemedien, sowie Radio- und Fernsehbeiträge.

Klimakrise: Politik dominiert Debatte – und bremst häufig

Die Klimaschutzdebatte wird in Österreich zu rund einem Drittel (34 Prozent) – und damit vorrangig – von Politiker:innen bestimmt. Am zweithäufigsten vertreten sind zivilgesellschaftliche Akteur:innen mit einem Fünftel (21 Prozent) der Aussagen, gefolgt von Expert:innen und Personen aus der Wissenschaft (17 Prozent). Während die klimapolitische Debatte insgesamt durchaus konstruktiv ist, zeigt sich, der Studie nach, eine klare Rollenverteilung: Akteur:innen ohne Entscheidungsmacht nützen die Öffentlichkeit, um Klimaschutz voranzutreiben. Zivilgesellschaftliche Akteur:innen tragen am häufigsten konstruktiv zum Diskurs bei. Von ihnen stammen 26 Prozent der konstruktiven Aussagen.

Politiker:innen hingegen bedienen sich häufig unterschiedlicher Taktiken, um Maßnahmen und Entscheidungen hinauszuzögern: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der verschleppenden Aussagen stammt von politischen Akteur:innen. Betrachtet man die österreichischen Parteien, zeigt sich, dass insbesondere die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) Klimaschutz überproportional häufig verschleppen: 62 Prozent aller Aussagen, die Klimaschutz verzögern, kommen von der ÖVP, weitere 31 Prozent von der FPÖ.

FPÖ und die 3 Aussagen

Bemerkenswert: Die einzigen drei Aussagen der Stichprobe, die Klimaschutz leugnen, stammen ebenfalls von Politiker:innen der FPÖ. “Die Studie zeigt einen klaren Trend weg vom Leugnen der Klimakrise hin zu Taktiken, die politische Entscheidungen und Maßnahmen verschleppen. Im Gegensatz zur Leugnung sind solche Verschleppungstaktiken aber deutlich schwieriger zu erkennen und benötigen oft eine fachliche Einordnung”, erklärt Maringer, der bei Kontext für Strategie und Analyse zuständig ist.

Dabei variieren die Strategien, mit denen Klimaschutz verschleppt wird. Mit knapp einem Drittel (32 Prozent) der verschleppenden Argumente sprechen sich Akteur:innen besonders oft schlicht für weniger Klimaschutz aus. Fast ebenso häufig werden Scheinlösungen vorangetrieben (28 Prozent).

“Darunter fallen etwa Technik-Trugbilder, die noch nicht marktreif oder in der breiten Anwendung besonders ineffizient sind und der notwendigen Transformation nicht gerecht werden können – wie E-Fuels im Auto oder Wasserstoff in der Heizung”, so Maringer weiter. Auch vermeintliche Nachteile von Klimaschutz (26 Prozent), wie etwa wirtschaftliche oder soziale Kosten, prägen häufig den Verschleppungsdiskurs.

Bei Klimakrise: Mobilität und Energie im Fokus

Besonders die Themen Mobilität und Energie stehen in Österreich im Fokus der klimapolitischen Debatte. Rund 60 Prozent aller themenbezogenen Aussagen entfallen auf diese zwei besonders emissionsintensiven Bereiche, in denen die Abkehr von Öl, Kohle und Gas große Veränderungen erfordert. Kaum diskutiert wird hingegen das Thema Arbeitsmarkt, obwohl der Weg zur Klimaneutralität auch über strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt führt, so eine weitere Erkenntnis der Untersuchung.

Die am häufigsten diskutierten Politikmaßnahmen sind das Klimaschutzgesetz, der Green Deal und das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz.

“Auffällig ist, dass jene Themen und Politikmaßnahmen, die am meisten diskutiert, auch die Tendenz zeigen, überproportional häufig verschleppt zu werden. Das legt nahe, dass gerade in jenen Bereichen der gegenwärtige Zustand umso vehementer verteidigt wird, in denen der Druck für Veränderung zunimmt”, warnt Rogenhofer, Sprecherin des Kontext-Instituts für Klimafragen. “Das hat reale Konsequenzen. Trotz ambitionierter Gesetzesentwürfe können Verschleppungstaktiken dazu führen, dass Gesetze abgeschwächt, verschoben oder sogar verworfen werden. Scheinlösungen und Fehlinformationen dringen in den öffentlichen Diskurs ein und werden oft unhinterfragt übernommen. Das beeinflusst auch politische Entscheidungen.”

Auch in Verbindung mit unterschiedlichen geografischen Ebenen zeigen sich Trends im Diskurs: Vor allem Maßnahmen mit Bezug zur EU-Ebene werden überproportional häufig verschleppt. “Das ist besonders im Hinblick darauf bedenklich, dass auf EU-Ebene in den vergangenen Jahren mit dem Green Deal besonders viele verbindliche Maßnahmen für den Umbau in Richtung Klimaneutralität beschlossen wurden, die auch für Österreich hilfreich sind”, hebt Maringer hervor.

Positive Aspekte von Klimaschutz werden kaum erwähnt

Daneben zeigt die Analyse aber auch, wie ein Vorankommen begünstigt werden kann. „Um klimapolitische Maßnahmen umzusetzen, gilt es, die positiven Effekte auf Lebensqualität, Arbeitsplätze und Wohlstand stärker hervorzuheben”, sagt Rogenhofer abschließend. “Damit diese Forderungen in Zukunft auch umgesetzt werden, müssen Verschleppungstaktiken erkannt und entkräftet werden. Und damit diese Maßnahmen dann auch umgesetzt werden, braucht es Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen – das muss auch eingefordert werden.”

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