18.02.2020

Flying Tent-Insolvenz: Das sagt Geschäftsführer David Dietrich

Das Kärntner Startup Flying Tent (Firmenname Campfire Outdoors GmbH) musste bei 250.000 Euro Schulden Insolvenz anmelden. Wir sprachen mit Geschäftsführer David Dietrich über die Gründe dafür und die geplante Sanierung.
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(c) Flying Tent

Ein Multifunktions-Einmann-Hängematten-Popup-Zelt, das auch als Anorak dient – mit diesem außergewöhnlichen Outdoor-Gimmick war das Kärnter Startup Campfire Outdoors seit 2015 am Start. Das Flying Tent, wie das Produkt heißt, kam durchaus gut an. Rund eine halbe Million Euro kam 2016 bei Kickstarter herein. Im selben Jahr war man auch bei 2 Minuten 2 Millionen erfolgreich und überzeugte Heinrich Prokop und Hans Peter Haselsteiner. “Doch es gab zwei gravierende Probleme”, sagt Geschäftsführer David Dietrich im Gespräch mit dem brutkasten. Gestern musste er mit dem Startup Insolvenz anmelden.

+++ Zwiebolino: „2 Minuten 2 Millionen“-Startup musste vor der Aufzeichnung schließen +++

Flying Tent: Geschäftsführer Dietrich kam zuletzt und blieb alleine

flying tent muss Insolvenz anmelden: Wir sprachen mit Geschäftsführer David Dietrich
(c) flying tent: David Dietrich

“Das erste große Problem war, als wir die Produktionslinie wechseln mussten. Dadurch wurde die Herstellung deutlich teurer. Als das vollzogen war, hatten wir das zweite große Problem: einen kleinen Produktionsfehler. Der hat zu einer Retourenquote von mehr als vier Prozent geführt, was deutlich über dem Normalwert liegt. Dadurch sind uns auch Aufträge im sechsstelligen Euro-Bereich ausgefallen”, erzählt Dietrich, der erst später als fünfter Gründer zum Startup dazukam, als die Probleme schon bestanden. “Die anderen vier Gründer sind nach und nach aus unterschiedlichen privaten Gründen abgesprungen. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren versucht, den Turnaround zu schaffen und das Unternehmen auf stabile Beine zu stellen”.

250.000 Euro Schulden

Doch das sei nicht, wie geplant, gelungen. Förderanträge seien abgelehnt worden, weil “wir keine überzeugenden Zahlen präsentieren konnten”, so Dietrich. Bei der Suche nach einem Investor, bevorzugt einem startegischen aus der Sportartikelbranche, blieb man erfolglos. Nun stand man bei 250.000 Euro Schulden. “Es fehlte das Geld für den Neuaufbau des Teams und die Weiterentwicklung. Das hat mich dazu gezwungen den Weg der Insolvenz und Sanierung einzuschlagen”, sagt der Flying Tent-Geschäftsführer. “Von der Insolvenz sind 25 Gläubiger betroffen. Davon entfallen rund 35.000 Euro auf Lieferanten, rund 15.000 Euro auf ausstehende Geschäftsführergehälter, 100.000 Euro auf die öffentliche Förderung und rund 100.000 Euro auf Gesellschafterdarlehen”. [Siehe dazu auch den Bericht des Alpenländischen Kreditorenverbands (akv)].

Mehrheits-Käufer für Flying Tent gesucht

Doch vorbei soll es mit Flying Tent noch nicht sein. Ein Sanierungsverfahren mit einer Quote von 30 Prozent wurde eingeleitet. “Wir haben noch Restware auf Lager und genug Cashflow, um die Quote zu erfüllen”, sagt Dietrich. Man wolle sich damit Zeit verschaffen, um einen Partner für den Neustart zu finden. “Mit Partner meine ich ein großes Sportartikel-Unternehmen, das mindestens 51 Prozent übernimmt und Produkt und Marke weiterführt, aber selbst die Produktionskapazitäten dafür hat”, erklärt der Geschäftsführer. “Das wäre die stabilste Variante”. Und dann könnten auch er und das Rest-Team sich wieder auf jene Tätigkeiten konzentrieren, die sie am besten beherrschen: Konzipieren und Entwickeln. “Doch die Partner-Suche ist gerade im Textil- und Sportbereich schwierig”, räumt Dietrich ein.

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Shannon Falconer | (c) Shannon Falconer

Das 2016 gegründete US-Startup BioCraft hat 2023 einen eigenen Standort in Wien für R&D eröffnet. Für die Forschungsaktivitäten des Unternehmens, das sich auf kultiviertes Fleisch spezialisiert hat, wurde in Österreich zudem eine eigene GmbH gegründet (brutkasten berichtete)

Das Biotech-Unternehmen kultiviert Fleisch für den Heimtierfuttermarkt – unter anderem wird Mäusefleisch im Labor für Katzenfutter gezüchtet. Zudem arbeitet das Unternehmen seit letztem Jahr an einer Hühnerzelllinie, die künftig für Hundefutter eingesetzt wird.

Das kultivierte Fleisch wird dabei aus tierischen Zellen in Gefäßen gezüchtet, die jenen ähneln, die bei der Brauerei und der Joghurtherstellung verwendet werden. Laut dem Unternehmen lässt sich so auch das Nährstoffprofil des Fleisches individuell anpassen. Zudem ist Zuchtfleisch weitaus nachhaltiger als herkömmliches Fleisch, was die Landnutzung, den Wasserverbrauch und die Emissionen anbelangt.

BioCraft erzielt Preisparität

Wie Biocraft nun bekannt gab, erzielte das Unternehmen nun einen Durchbruch. Erstmal konnte BioCraft laut eigenen Angaben in der Produktion seines Zellfleisches eine Preisparität mit herkömmlichen Fleisch erzielen. Bisher war der hohe Preis ein Haupthindernis für die kommerzielle Verwendung von kultiviertem Fleisch in der Heimtiernahrung, so das Unternehmen in einer Aussendung.

“Wir sehen dies als einen Durchbruch für kultiviertes Fleisch in der Heimtiernahrung“, so Shannon Falconer, Gründer und CEO von BioCraft. “Das Erreichen der Preisparität und ein robustes Nährwertprofil für Haustiere waren die einzigen Elemente, die den Einsatz von Zuchtfleisch in der Heimtiernahrungsindustrie behindert haben – und BioCraft hat nun beides erreicht.“

BioCraft gibt einen Verkaufspreis von 2,00 bis 2,50 US-Dollar pro Pfund für sein kultiviertes Fleisch an. Dies entspricht rund fünf Euro für einen Kilogramm Tierfutter, wodurch das Produkt laut dem Startup mit Premium-Fleisch in der Tiernahrung konkurrenzfähig ist.

Die Vorteile bei Tierfutter

Im Vergleich zu Startups, die an Laborfleisch für den menschlichen Verzehr arbeiten, hat BioCraft einen Vorteil: Die Konsistenz des Fleischs aus dem Biorektor entspricht bereits in etwa jener des Breis, der für herkömmliches Tierfutter genutzt wird. Aus diesem wird sowohl Dosen- als auch Trockennahrung gemacht. Produzenten könnten also ohne große Umstellung umsteigen, argumentiert man beim Unternehmen. Künftig soll das Tierfutter über ein B2B-Modell an Tierfutter-Produzenten verkauft werden. Der breit angelegte Marktstart soll Anfang 2026 erfolgen.


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Flying Tent-Insolvenz: Das sagt Geschäftsführer David Dietrich

Ein Multifunktions-Einmann-Hängematten-Popup-Zelt, das auch als Anorak dient – mit diesem außergewöhnlichen Outdoor-Gimmick war das Kärnter Startup Campfire Outdoors seit 2015 am Start. Das Flying Tent, wie das Produkt heißt, kam durchaus gut an. “Doch es gab zwei gravierende Probleme”, sagt Geschäftsführer David Dietrich im Gespräch mit dem brutkasten. Gestern musste man bei 250.000 Euro Schuldenstand Insolvenz anmelden. Ein Sanierungsverfahren wurde eingeleitet.

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