17.01.2022

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

Umfrage: Wenn es um Geldanlage und Finanzwissen geht, haben die Unterschiede zwischen Männern und Frauen stark abgenommen.
/artikel/finanzwissen-oesterreicherinnen-lernen-bei-ihren-muettern
Geld, Euro, Geldanlage, Sparen
© Unsplash

Österreicher:innen finden, dass sie gut mit Geld umgehen können. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes. Mehr als zwei Drittel der Befragten schätzten sich selbst in diesem Bereich als kompetent ein. Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbands, habe das überrascht, wie er auf Nachfrage bei der Präsentation der Umfrage sagte. Befragungen, die in Schulen durchgeführt werden, ergeben laut ihm ein anderes Bild. Immerhin: Wenn es um Finanzwissen und Geldanlage geht, hätten die geschlechtsspezifischen Unterschiede stark abgenommen, betonte Resch. 

Akademikerinnen entscheiden häufiger alleine über Finanzen

Nach wie vor treffen Männer häufiger als Frauen Entscheidungen in Finanzfragen selbstständig und sind risikobereiter bei der Geldanlage, aber der Unterschied ist nicht mehr sehr groß, wie die Umfrage zeigte. Besonders gering war der Unterschied wenig überraschend bei steigendem Bildungsgrad. Bei Akademikerinnen war demnach die Quote jener, die alleine Finanzentscheidungen treffen sogar ein wenig höher als bei Männern aller Bildungsschichten (50 Prozent bei Akademikerinnen und 48 Prozent bei Männern). Gleichzeitig zeige die Umfrage laut Bankenverband klar, dass sich mehr jüngere Menschen und vor allem jüngere Frauen für Finanzthemen interessieren. 

Finanzbildung ist vor allem Familiensache. „Den Umgang mit Geld haben die Befragten stärker von ihrer Mutter als von ihrem Vater gelernt. 56 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer geben an, dass sie das Wissen von ihrer Mutter erhalten haben. Lediglich 38 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer nennen an dieser Stelle den Vater”, sagt Resch.  

Finanzbildung sollte Teil des Lehrplans sein

Die zweite Säule der Finanzbildung ist das Selbststudium, das vor allem über das Internet passiere, so Resch. Jeweils deutlich mehr als die Hälfte der Befragten gab an, sich das Finanzwissen “selbst beigebracht” zu haben. “Finanzbildung sollte daher spätestens nach der Volksschule fixer Bestandteil des Lehrplans werden”, so der Bankenverbands-Generalsekretär. Es gehe darum, junge Menschen auf grundlegende Rechte und Pflichten in Finanzfragen vorzubereiten und Grundlagenwissen in konkreten Fällen wie Kreditverträgen zu vermitteln. Der Verband arbeite bereits jetzt eng mit dem Bildungsministerium zusammen. Als Beispiele nannte Resch das Planspiel “Schulbanker” oder das European Money Quiz. 

Einen Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigte die Umfrage aber doch recht deutlich: Frauen blicken weniger optimistisch in die Zukunft. Einerseits haben mehr Frauen angegeben, in der Coronazeit mehr finanzielle Sorgen zu haben, weniger risikobereit zu sein und Ausgaben stärker zu hinterfragen. Besonders aber blicken Frauen pessimistisch auf die Zeit der Pension. Nur 36 Prozent der befragten Frauen gaben an, in Zukunft mit einer guten finanziellen Situation zu rechnen – bei Männern waren es immerhin 45 Prozent. 

Deine ungelesenen Artikel:
vor 13 Stunden

Was das Bitcoin-Halving wirklich bedeutet

Crypto Weekly #138. In der Nacht auf Samstag steht das vierte Halving in der Bitcoin-Geschichte an. Welche Auswirkungen hat es wirklich?
/artikel/crypto-weekly-138
vor 13 Stunden

Was das Bitcoin-Halving wirklich bedeutet

Crypto Weekly #138. In der Nacht auf Samstag steht das vierte Halving in der Bitcoin-Geschichte an. Welche Auswirkungen hat es wirklich?
/artikel/crypto-weekly-138
Crypto Weekly, Bitcoin Halving
Foto: Adobe Stock
Crypto Weekly
Abonniere unser wöchentliches Krypto-Briefing – was passiert gerade in der Branche und was bewegt den Markt?
Jeden Freitag

Die Kurstafel:

​⚠️ Das Bitcoin-Halving steht unmittelbar bevor

Es steht jetzt endgültig bevor: das vierte Bitcoin-Halving wird in der Nacht auf Samstag über die Bühne gehen. Beim Halving wird die Belohnung, die Miner erhalten, um neue Blöcke zu Bitcoin-Blockchain hinzufügen, halbiert. Die Folge: Es kommen weniger neue Bitcoins in den Umlauf als es ohne Halving der Fall wäre. Diesmal sinkt diese “Ausschüttung” von 6,25 Bitcoin auf 3,125 Bitcoin.

Wer gut im Kopfrechnen ist, kann es sich schon herleiten: Nachdem es das vierte Halving ist, ist die Belohnung zunächst von 50 auf 25 (im Jahr 2012), dann von 25 auf 12,5 (im Jahr 2016) und zuletzt 2020 von 12,5 auf 6,25 gesunken. Das Halving ist dabei aber nicht über einen Zeitraum definiert, allerdings dennoch klar vorherbestimmt: Es findet alle 210.000 Blöcke statt - was in der Praxis aktuell (bei einer Blockzeit von zehn Minuten)  auf etwa vier Jahre hinausläuft.

Das Halving spielt eine extrem wichtige Rolle für die Geldpolitik von Bitcoin. Denn dass die Menge aller jemals bestehender Bitcoin begrenzt ist, ist eines der zentralen Merkmale von Bitcoin. Und geht Hand in Hand mit einer deterministischen Geldpolitik. Es entscheidet keine Zentralbank nach eigenem Ermessen, wie viele Bitcoin in Umlauf kommen. Sondern es ist im Code vorgegeben. 

Und weil neue Bitcoin eben als “Block-Subvention” für Miner entstehen, hängt die Anzahl der im Umlauf befindlichen Coins klarerweise direkt davon ab, wie viele Bitcoin diese “Belohnung” ausmacht. Mit dem Halving ist sichergestellt, dass die Anzahl der neu entstehenden Coins langfristig sinkt. Wichtig dabei: Es sinkt nicht die Gesamtzahl der Bitcoin - es kommen weiterhin neue dazu, nur eben nicht mehr so viele wie vorher.

​📈 Warum das Halving den Bitcoin-Kurs antreiben könnte…

Soweit einmal die Auswirkungen des Halvings auf die in Umlauf kommenden Bitcoin. Für viele, die am Markt aktiv sind, ist aber ein anderer Aspekt interessanter: Wie wirkt sich das Halving auf den Bitcoin-Kurs aus? 

Und auch hier gibt es Theorien, die in Crypto Weekly auch immer wieder diskutiert worden sind. Eine der populärsten Annahmen: Auf das Halving folgt ein Bullenmarkt mit steigenden Kursen. 

Bei den vergangenen drei Halvings war dies - mit einigen Monaten Verzögerung - auch tatsächlich der Fall. Drei Fälle sind aber statistisch nicht viel und die zeitliche Verzögerung macht es noch einmal schwieriger, Kausalitäten herzuleiten. Zumal Bitcoin sich im Jahr 2024 unter völlig anderen Rahmenbedingungen bewegt als in den Jahren 2012, 2016 und 2020.

Anstatt uns von der Vergangenheit leiten zu lassen, werfen wir doch einen Blick auf die Logik hinter der Annahme. Die lautet im Wesentlichen: Wenn weniger Bitcoin in Umlauf kommen, werden sie wertvoller. 

🤔 …und warum vielleicht auch nicht

Aber diese Begründung hat gewisse Probleme: Einerseits sinkt ja das Bitcoin-Angebot nicht, sondern es kommen weiterhin neue dazu. Andererseits ist es beim Bitcoin-Kurs so wie bei jedem anderen Asset: Er wird nicht monokausal vom Angebot bestimmt - ebenso entscheidend ist auch die Nachfrage. Und die hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab - die mitunter sogar völlig außerhalb des Kryptomarkts angesiedelt sind. Etwa, wenn makroökonomische oder geopolitische Entwicklungen die Nachfrage nach sämtlichen “Risk Assets” dämpfen. 

Dazu kommt: Dass das Halving kommt, ist bekannt. Wahrscheinlich gibt es nur sehr wenige Ereignisse in der Finanzwelt, deren Eintreten mit dermaßen geringer Unsicherheit vorhergesagt werden kann. Und kursrelevante Ereignisse, die bereits bekannt sind, sind im Normalfall bereits im Kurs widergespiegelt. 

Natürlich kann man trefflich darüber diskutieren, ob der Kryptomarkt einen effizienten Markt darstellt. Aber grundsätzlich ist die geschilderte Annahme plausibel: Wer ein iPhone verkauft, von dem man sicher weiß, dass es in drei Monaten kaputt geht, wird dafür einen geringeren Preis erzielen als wenn dies nicht der Fall ist. Der Käufer weiß, dass das passieren wird - und preist es dementsprechend ein. Analog dazu läuft es an den Finanzmärkten. 

Heißt das nun also, dass das Halving keine Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben wird? So einfach ist es dann auch wieder nicht. Wie schon in Crypto Weekly #124 geschildert, kann das Halving bis zu einem gewissen Grad auch zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden: Wenn alle auf einen Kursanstieg setzen, kommt er dann tatsächlich - zumindest vorübergehend. Der Kurs wird in einem solchen Fall also nicht vom Halving selbst getrieben, sondern von der Wahrnehmung des Halvings durch die Trader:innen. 

Entscheidend dabei ist aber: Die kurzfristige Kursreaktion auf das Halving ist jedenfalls spekulativ getrieben. Und spekulativ getriebene Marktbewegungen können schnell in die eine wie auch in die andere Richtung gehen. Wie sich das Bitcoin-Halving kurzfristig auf den Kurs auswirken wird, werden wir morgen wissen. Zuverlässig voraussagen, lässt es sich jedenfalls nicht.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Finanzwissen: Österreicher:innen lernen bei ihren Müttern