14.07.2022

Diese digitalen Tools sollen künftig die Finanzverwaltung effizienter machen

Ein Redesign von FinanzOnline, Videotermine und die Etablierung des Once Only Prinzips sollen das digitale Angebot der Finanzverwaltung künftig attraktiver machen. Im Rahmen einer Veranstaltung des Finanzministeriums wurden die neuesten Tools & Features vorgestellt.
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Tursky
Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky | © BMF, Aigner

Die Finanzverwaltung gehört neben A1 zum mittlerweile größten Kundenservice-Anbieter in Österreich. Täglich gehen rund 35.000 Anrufe von Bürger:innen ein, die sich über ihre Arbeitnehmerveranlagung, Einkommensteuererklärung & Co informieren wollen. Um die steigende Anzahl an Anfragen zu bewältigen, setzt die Finanzverwaltung bereits seit mehreren Jahren auf den Ausbau ihrer digitalen Services. 

Das wichtigste E-Government-Portal der Finanzverwaltung stellt dabei FinanzOnline dar, das laut dem Finanzministerium aktuell von 5,6 Millionen Personen online genutzt wird. Über die Plattform kann der gesamte Prozess der Steuererklärung rund um die Uhr von zu Hause erledigt werden. Seit 2003 wurden so schon 250 Millionen Erklärungen und Anträge online eingebracht.

Redesign von FinanzOnline für Unternehmer:innen

2020 erfolgte für Privatpersonen ein Redesign der Plattform FinanzOnline. Nun sollen auch Unternehmer:innen von einer erhöhten Usability profitieren, wie Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky am Dienstag bei einer internen Veranstaltung des Finanzministeriums angekündigt hat. Konkret geht es um die Abwicklung der Einkommensteuererklärung. Künftig soll sich das Dashboard beim Einstieg individualisiert gestalten lassen. So sollen Nutzer:innen beim Login nur mehr jene Fragen beantworten müssen, die sie auch persönlich betreffen. Personen, die beispielsweise umsatzsteuerbefreit sind oder keine Kinder haben, müssen derartige Fragen nicht mehr beantworten. “Mein Grundsatz ist es, die Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen. Mir ist hierbei wichtig, die Menschen zu begeistern und mitzunehmen und die Verwaltung dorthin zu bringen, wo die Menschen sind. Fast alle Behördengänge sollen bis 2024 auch digital möglich sein”, so Tursky.

FinanzOnline [+]

Ein digitales Tool, das bereits jetzt in der Finanzverwaltung zur Anwendung kommt, ist die App FinanzOnline [+]. Zielgruppe der App sind Privatpersonen, die steuerlich relevante Ausgaben, wie Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen, elektronisch erfassen wollen. Über die Smartphone-App können Belege eingescannt werden, damit am Ende des Jahres eine rasche Erstellung der Arbeitnehmerveranlagung möglich wird. Ein besonderes Feature: Nutzer:innen werden unterschiedliche Erfassungskategorien angezeigt, die mit einer Stichwortsuche verknüpft sind. So sollen Anwender:innen möglichst rasch die richtige Kategorie für die Belegerfassung finden. Weiters wird auch der Datenaustausch mit den IT-Systemen der Finanzverwaltung, wie Stamm- und Kontaktdatenabholung, Übermittlung der Arbeitnehmerveranlagung, unterstützt.

© BMF, Aigner

Chatbot und Videotelefonie 

Neben einem Redesign von FinanzOnline und der App FinanzOnline [+] möchte die Finanzverwaltung künftig auch verstärkt auf einen Chatbot setzen. Bereits seit September 2019 unterstützt der sogenannte Chatbot Fred Nutzer:innen auf FinanzOnline bei ihren Anliegen. Seit dem Launch konnten so über 3,5 Millionen Anfragen beantwortet werden, wobei Fred laut dem Finanzministerium bei rund 70 Prozent der Fälle gezielt weiterhelfen konnte. Zudem befindet sich aktuell auch VoiceBot-Prototyp in Entwicklung, der Sprachbefehle entgegennehmen kann. 

Um den Bürger:innen mühsame Behördengänge zu ersparen, werden seit März diesen Jahres über die Finanz-Service-Center erstmalig auch Videotermine ermöglicht. Derzeit befindet sich das Projekt in einer Pilotphase, wobei aktuell österreichweit rund 25 Mitarbeiter:innen zur Verfügung stehen. Der Service soll nun schrittweise ausgebaut werden. 

Ausbau des Once Only Prinzips 

In Zukunft soll laut Tursky auch das Once Only Prinzip in der Finanzverwaltung noch stärker ausgebaut werden. “Once Only“ steht für die einmalige Bereitstellung und Erfassung von Daten. Die öffentliche Verwaltung kann dadurch – unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und des Datenschutzes – Daten wiederverwenden und untereinander austauschen.

Ein erstes Pilotprojekt mit der Stadt Graz könnte österreichweit Schule machen. Im Zuge der Neugestaltung der Kinderbetreuungs-Anträge der Stadt Graz werden digitale Einkommensnachweise der Transparenzdatenbank über den Register- und Systemverbund (RSV) ausgehoben. Das Ergebnis: Alleine mit diesem Pilotprojekt können so mehr als 22.000 Behördenkontakte pro Jahr eingespart werden. Damit eine redundante Bekanntgabe von Daten künftig minimiert wird, soll das Projekt nun österreichweit skaliert werden.


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Johannes Luger von SEOschmiede über KI & SEO
Johannes Luger von SEOschmiede | Foto: SEOschmiede, Adobe Stock (Hintergrund)

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Welt des Online-Marketings. KI bietet Unterstützung bei der Analyse von Daten und der Erstellung von Inhalten, doch der Einsatz birgt auch Risiken für Website-Betreiber:innen.

Was sich für Onlineshops & Websites durch KI ändert

Noch bevor fortschrittliche Technologien wie ChatGPT den Markt erreichten, erleichterten Plattformen wie Fiverr, Upwork und Co. die Erstellung von Webinhalten erheblich. Diese Online-Marktplätze ermöglichten es, auf ein globales Netzwerk von Freelancer:innen zuzugreifen, die Texte, Grafiken und andere Inhalte zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Der einfache Zugang zu Inhalten und spätestens die Einführung von ChatGPT führte zu einer erheblichen Zunahme von Duplikaten und nur geringfügig modifizierten Texten im Internet, was letztlich die Qualität der Suchergebnisse beeinträchtigte.

Als Antwort darauf setzte Google mehrere Updates durch, zuletzt im März 2024, um gegen minderwertige Inhalte vorzugehen und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Um sich in diesem veränderten Umfeld hervorzuheben, ist es heutzutage entscheidend, einzigartige und originelle Inhalte zu erstellen, die sich klar von der Masse abheben. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen wird zukünftig mehr denn je mit authentischem und unverwechselbarem Content verbunden sein.

Interaktivität wird unglaublich wichtig

Interaktivität entwickelt sich aus Sicht der SEO-Agentur SEOschmiede zu einem zentralen Element einer herausragenden Nutzererfahrung. Rechner, Tools, interaktive Checklisten und Tabellen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), werden zu einem entscheidenden Faktor in der Content-Strategie. Die gute Nachricht ist, dass KI hervorragend eingesetzt werden kann, um solche interaktiven Anwendungen zu entwickeln.

In der nahen Zukunft wird entscheidend sein, welche Akteur:innen im digitalen Umfeld die Nase vorn haben werden. Aus SEO-Perspektive könnte argumentiert werden, dass Webseiten mit interaktiven Features durch längere Verweilzeiten und ihr Potenzial als linkwürdige Assets – also Inhalte, die zur Verlinkung durch andere Webseiten anregen – einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.

Dies bedeutet, dass Webseitenbetreiber:innen, die in interaktive Tools investieren und diese durch KI noch weiter verbessern, nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Nutzer:innen steigern, sondern auch ihre Sichtbarkeit und vor allem die Autorität im Internet weiter ausbauen können. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Aufmerksamkeit stetig wächst, könnte dies ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Funktioniert klassische SEO-Optimierung noch?

Die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist dynamisch, doch grundlegende Optimierungsstrategien bleiben auch in Zeiten von ChatGPT und weiteren KI-Tools erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung von Title-Tags, die Strukturierung von Überschriften und weitere Faktoren wie Meta-Beschreibungen, Alt-Texte für Bilder, interne Verlinkungen sowie der Fokus auf Suchintentionen der Zielgruppen. Diese Maßnahmen sind keineswegs überholt; vielmehr bilden sie das Fundament für eine effektive SEO.

Googles primäres Ziel war und ist es, die Nutzererfahrung zu verbessern. Die Qualität und Relevanz des Contents, eine klare und logische Website-Architektur sowie eine mobilfreundliche Gestaltung sind Aspekte, die in diesem Bestreben weiterhin entscheidend sind.

Es ist möglich, dass die Bedeutung von Backlinks als Rankingfaktor zugunsten von Nutzersignalen, wie etwa der Verweildauer oder der Interaktionsrate, leicht abnimmt. Auch der Pagespeed, also die Ladezeit einer Webseite, wird wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, da dieser die Nutzerzufriedenheit direkt beeinflusst. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

SEO für ChatGPT und andere Sprachmodelle (LLMs)

Neben den etablierten Kanälen wie Suchmaschinen und Social Media entsteht mit den fortschrittlichen Sprachmodellen wie ChatGPT ein neuer, wesentlicher Bereich für das Online-Marketing. Für Expert:innen in diesem Sektor ist es unerlässlich, die Bedeutung der Optimierung in diesem neuen Umfeld zu erkennen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Menschen beginnen, direkt in LLMs (Large Language Models) nach Informationen, Dienstleistungen oder Produkten zu suchen. Die Anpassung an diese Entwicklung ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Marketingstrategien. Die Optimierung für LLMs ähnelt auf den ersten Blick der Suchmaschinenoptimierung, hat aber ihre eigenen Feinheiten und ist sehr viel dynamischer, wie einige Tests bereits zeigen konnten.

Fazit

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) im Online-Marketing präsentiert sowohl signifikante Chancen als auch Herausforderungen für die gesamte Branche. KI transformiert die Landschaft durch fortschrittliche Datenanalyse und Content-Erstellung, fordert aber gleichzeitig Website-Betreiber:innen heraus, sich durch hochwertigen Content von der Masse abzuheben. Die Integration von KI zur Entwicklung interaktiver Tools öffnet neue Wege, um Nutzerbindung und -zufriedenheit zu verbessern, was essenziell für die Steigerung der Online-Sichtbarkeit und -Autorität ist.

Obwohl die Bedeutung klassischer SEO-Techniken bestehen bleibt, zeichnet sich ein Wandel hin zu Nutzersignalen und einer agileren Optimierung von Inhalten ab. Die Anpassung an neue Technologien wie fortschrittliche Sprachmodelle, exemplarisch ChatGPT, wird zunehmend kritisch, um in der dynamischen digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Für Online-Marketer:innen, Shopbetreiber:innen und Website-Besitzer:innen bergen die aktuellen Entwicklungen sowohl enorme Chancen als auch alltägliche Herausforderungen. Der Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinenoptimierung und des Online-Marketings wird intensiver, was sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen wird.

Es ist entscheidend, sich kontinuierlich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auseinanderzusetzen und schnell auf Neuerungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, um die sich bietenden Möglichkeiten zu ergreifen und den bevorstehenden Herausforderungen effektiv zu begegnen.


Über den Autor

Johannes Luger ist Gründer und Head of SEO bei SEOschmiede. Die Agentur für SEO & Content Marketing hat Standorte in Wien und Oberösterreich. Sie ist offizieller Google Ads Partner.

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