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Das FFG Programm Spin-off Fellowship richtet sich seit 2018 an österreichische Forscherinnen und Forscher, die sich mit ihrer Geschäftsidee selbstständig machen möchten. Mit dem Förderprogramm sollen an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen frühzeitig Impulse gesetzt werden, um die idealen Rahmenbedingung für künftige Spin-offs zu schaffen.
Erster virtueller Demo Day
Im Rahmen eines Demo Days, der am 3. Dezember stattfand, holte die FFG die Projekte & Geschäftsideen der Fellows erstmalig vor den Vorhang, um sie der Startup- und Investoren-Community zu präsentieren. Aufgrund der Covid19-Bestimmungen fand der Demo Day mit rund 100 Teilnehmern vollständig im digitalen Raum statt. In Kooperation mit dem brutkasten setzte die FFG den Demo Day als digitales Event um.
Nach den Begrüßungsworten durch Sektionschefin Barbara Weitgruber vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) gab FFG-Programmleiter Markus Pröll-Schobel einen Überblick über den Output des Spin-off Fellowship Programms. In bislang drei Runden gab es seit 2018 laut der FFG über 90 Einreichungen, von denen insgesamt 24 Projekte zur Förderung empfohlen wurden. Aus den geförderten Projekten sind bislang vier erfolgreiche Ausgründungen entstanden.
Die Pitches und Insights von Bitmovin-Gründer
Im Anschluss fand eine Pitch-Session statt, in der die Programmteilnehmer ihre Projekte und Geschäftsideen präsentierten. Von den insgesamt 24 Projekten waren im Rahmen des Demo Days 16 Projekte vertreten, die den Teilnehmern darüber hinaus in einer virtuellen Expo für Fragen und Antworten zur Verfügung standen.
Zudem gab Stefan Lederer, Co-Founder und CEO von Bitmovin, einen Einblick zu den Anfängen der Erfolgsgeschichte seines Scaleups, das ursprünglich als Spin-Off an der Universität Klagenfurt gegründet wurde und im Jahr 2018 sich ein 30 Millionen US-Dollar schweres Investment sichern konnte. Mittlerweile befindet sich der Firmensitz von Bitmovin in San Francisco.
Panel Discussion
Den Höhepunkt des Spin-off Demo Day bildete ein Panel mit Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der FFG, sowie Christian Hill und Gerhard Prossliner von der BRAVE Analytics GmbH.
Hill und Prossliner von der Arbeitsgruppe Nanomedizin des Lehrstuhls für Biophysik entwickeln zusammen mit ihrem Team am Gottfried Schatz Forschungszentrum der Medizinischen Universität Graz die neue OF2i Messgeräte-Technologie (kurz für OptoFluidic Force induction) zur hochpräzisen und kontinuierlichen online Charakterisierung von Nanopartikeln.
Learnings aus einem Rückschlag
Hill und Prossliner gaben den Teilnehmern einen Einblick, welche Learnings sie im Zuge der Antragstellung für das Spin-off Fellowship-Programm gemacht haben und wie aus einer Doktorarbeit ein erfolgreiches Spin-off entstand.
BRAVE Analytics wurde im Zuge der ersten Antragstellung für das Programm abgelehnt. Nach zahlreichen Gesprächen und Feedback der FFG schärften Hill und Prossliner ihr Projekt nach und wurden schlussendlich in der zweiten Runde in das Programm aufgenommen. “Wir waren bei der ersten Antragstellung viel zu technisch und haben schlussendlich den Komplexitätsgrad reduziert”, so Hill über die Learnings. Im Rahmen des Programms legten sie einen stärkeren Fokus auf die aktuelle Marktsituation und definierten den konkreten Nutzen ihrer Technologie für die künftigen Anwender.
Komplexe Technologien zur Marktreife führen
FFG-Geschäftsführerin Egerth betonte im Rahmen des Panels, dass es in Österreich nicht an technischem Know-How mangelt, dennoch gibt es in Bezug auf die Go-to-Market Strategien noch großen Aufholbedarf. “Hochkomplexe Technologien müssen schlussendlich als Produkte auf den Markt gebracht werden”, so Egerth.
Damit dies auch gelingt, bedarf es im Vorfeld laut der FFG-Geschäftsführerin unter anderem einer Bewertung der Patentsituation und Finanzierbarkeit der Projekte. Zudem gibt es laut Egerth insbesondere im Life Science-Bereich zahlreiche rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Die FFG möchte dahingehend nicht nur mit Geld, sondern auch mit Know-How, das über Mentoren vermittelt wird, Unterstützung bieten. Als Vorbild dient dabei das “ETH Pioneer Fellowship”-Programm der ETH Zürich.
Sessions am Nachmittag
Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer zudem noch in separaten Sessions über die Themen Fundraising und Förderungen austauschen und sich bei virtuellen Messeständen vernetzen.
Durch den Tag führten als Moderatoren Dejan Jovicevic, Herausgeber des Brutkastens und Werner Müller, Verantwortlicher für “Startup Services” bei der FFG, der sich über den Output des ersten virtuellen Demo Day sehr zufrieden zeigte: “Wir haben im Rahmen des Demo Days eine Reihe an Projekten gesehen, die ein breites Themenspektrum abdecken – angefangen von Life Science über Verfahrenstechnologien bis hin zu innovativen Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit.”
Tipp der Redaktion
In der dreiteiligen Video-Q&A-Serie für Startups geht Werner Müller, Verantwortlicher für “Startup Services” bei der FFG, auf grundlegende Fragestellungen zum Förderangebot der FFG ein – mehr darüber könnt ihr hier erfahren.