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Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein österreichischer Banker in die Chefetage einer der größten deutschen Banken wechselt: Genau diesen Schritt wird der bisherige Privatkundenvorstand der Erste Group und Erste Bank Österreich, Thomas Schaufler, nun gehen. Mit 1. Jänner 2022 wird er im Vorstand der Commerzbank für Privat- und Unternehmerkunden zuständig sein. Dies bestätigten beiden Banken in Aussendungen.
Nicht zuletzt wegen seiner Auftritte beim 4gamechangers-Festival ist der 51-Jährige auch in der heimischen Startup-Szene alles andere als ein Unbekannter. In die Erste Bank kam er bereits 1997, nachdem die GiroCredit von dieser übernommen wurde. Dort hatte er vier Jahre zuvor seine Karriere als Bankberater gestartet. Über die Jahre nahm er unterschiedliche Führungspositionen im Retailvertrieb und dem Wertpapiergeschäft ein. 2016 wurde er Vorstandsmitglied der Erste Bank Österreich, seit Jänner 2021 war er zusätzlich auch im Vorstand der Erste Group.
Neben der Ernennung Schauflers kommunizierte die Commerzbank eine weitere Personalie: Jörg Oliveri del Castillo-Schulz wird neuer Chief Operating Officer (COO). Er tritt damit die Nachfolge des bisherigen IT-Vorstands Jörg Hessenmüller an, der wegen eines gescheiterten Großprojekts zu Auslagerung der Wertpapierabwicklung schwer in die Kritik gekommen ist.
Schaufler legt Funktionen Ende Oktober zurück
“Das neu formierte Vorstandsteam verbindet langjährige Managementerfahrung mit profunder Fachexpertise und sichert darüber hinaus den notwendigen Fokus auf die Umsetzung der Strategie 2024”, wurde Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Gottschalk in einer Aussendung zitiert. Schaufler wird bei der Commerzbank auf zumindest eine weitere Österreicherin treffen: Die frühere Notenbankerin Gertrude Tumpel-Gugerell sitzt dort im Aufsichtsrat.
Seine Funktionen bei der Erste wird Schaufler bereits mit Ende Oktober zurücklegen. Erste-Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Rödler dankte Schaufler in einer Aussendung für seine “langjährige Aufbauarbeit im österreichischen Retailbanking”. Im Konzern wird der für Corporates & Markets zuständige Vorstand Ingo Bleier Schauflers Agenden interimistisch übernehmen. In der Erste Bank Österreich wandert die Zuständigkeit für das Retailsbusiness bis auf Weiteres zu Firmenkundenvorstand Willibald Cernko.
Bei der Commerzbank wird Schaufler für rund 11 Millionen Privat- und Unternehmerkunden zuständig sein. Die Bank wickelt nach eigenen Angaben rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab. Im Firmenkundengeschäft ist sie international in knapp 40 Länder aktiv. Gemessen am Börsenwert ist die Erste Group allerdings deutlich größer als die Commerzbank: Die Erste kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 15 Mrd. Euro, die Commerzbank auf knapp 7 Mrd. Euro.