03.12.2015

Direct Sales: Wiener Jungunternehmer übernimmt Vertrieb für Startups

Der Vertrieb ist für Startups in der Regel der Schlüssel zum Wachstum. Der Aufbau eines erfahrenen Sales-Teams kostet allerdings Zeit und ist als Jungunternehmen meist nicht so einfach. Hier setzt ein Wiener Jungunternehmer an, der anderen Startups beim Vertrieb helfen will.
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(c) Direct Sales. Troppers Team soll 2016 auf 30 Mitarbeiter anwachsen.

Der gebürtige Steirer Philip Tropper hat nach mehrjähriger Erfahrung als Verkäufer in Wien eine eigene Sales-Agentur gegründet, an die Startups den gesamten Vertrieb auslagern können. Das Ziel von „Direct Sales“ ist es, Produkte oder Dienstleistungen möglichst schnell in einen Markt zu bringen. Tropper will sich dabei nicht nur auf Österreich beschränken. Viele heimische Startups schauen schnell über den Tellerrand und Direct Sales will auch bei der Expansion ins Ausland helfen. Die Agentur bietet die Auslagerung des kompletten Sales-Departments an, inklusive Strategieplanung und Vertriebsteam.

Return on Investment nach drei Monaten

Unter den Kunden des Jungunternehmens findet sich auch das Wiener Startup MeinKauf, bei dem Tropper vor Direct Sales Verkäufer war. Direct-Sales-Kunden konzentrieren sich auf den DACH-Raum, mit einem Kunden in den Vereinigten Emiraten sammelt das Team aber auch bereits internationale Erfahrungen. „Ein starker Vertrieb macht sich sehr schnell in den Umsätzen bemerkbar“, so Tropper. Laut Kunden zahle sich die Investition spätestens nach drei Monaten aus. Derzeit ist das Vertriebsteam von Tropper 10 Mitarbeiter stark – 2016 soll die Mannschaft auf 30 Mitarbeiter wachsen.

 

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(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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