12.03.2021

Krypto: Das waren die wichtigsten News der Woche

Bitpanda, Blockfi, Paypal, Binance - wir sehen uns noch einmal an, was diese Woche in der Krypto-Welt geschehe ist.
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Paul Klanschek, Eric Demuth und Christian Trummer haben ein Unicorn geschaffen
Paul Klanschek, Eric Demuth und Christian Trummer haben ein Unicorn geschaffen | © Bitpanda

Es ist diese Woche wieder ziemlich viel passiert in der Krypto-Welt – sowohl in Österreich als auch international. Aber bevor wir uns die wichtigsten News anschauen, werfen wir einen Blick auf die Kursentwicklung einiger der größten Krytowährungen in den vergangenen sieben Tagen.

Die Kurstafel:

  • Bitcoin: ~ 56.000 Dollar / + 18 % gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche
  • Ethereum: ~1.750 Dollar / + 18 %
  • Binance Coin: ~260 Dollar / + 18 %
  • Polkadot: ~35 Dollar / + 7 %
  • XRP: ~ 0,4 Dollar / – 5 %

Alle Daten stammen von Coinmarketcap und sind am Stand von Freitagnachmittag.

Vor allem für die drei Coins mit der höchsten Marktkapitalisierung (BTC, ETH, BNB) war es wieder eine starke Woche. Bitcoin etwa stand am Freitagnachmittag nur 4 Prozent unter dem Allzeithoch von rund 58.600 Dollar. Auch bei ETH und BNB ist es die vergangenen sieben Tage deutlich nach oben gegangen – hier waren die Rekordstände zuletzt rund 14 bzw. etwa 22 Prozent entfernt.

Erste Detail zu Bitpandas Aktienplänen

Diese Story hat diese Woche besonders für Aufsehen gesorgt: Dass Bitpanda daran arbeitet, seinen Kunden Investments in Aktien zu ermöglichen, war schon länger bekannt. Am Dienstag gab es nun aber erste Details: Mitte April dürfte es mit “Bitpanda Stocks” losgehen. Investiert werden kann zunächst einmal in eine Beta-Auswahl an Unternehmen und ETFs. Diese wird dann in den Folgemonaten laufend ergänzt.

Wichtig außerdem: Man wird dabei auch in Teilaktien investieren könenn – ab 1 Euro und provisionsfrei. Noch nicht bekannt ist zum jetzigen Zeitpunkt, mit welchen Finanzprodukten genau die Lösung umgesetzt wird. Klar ist jedoch: Es wird über Instrumente laufen, die die Kurse von Aktien und ETFs tracken. Ein direkter Handel mit Aktien ist nicht geplant. Hier geht’s zu unserem Artikel.

NFT-Wahnsinn hält an: 69 Mio. Dollar für ein JPEG

69 Mio. US-Dollar für ein JPG, wie es die Financial Times formulierte, sind der vorläufige Höhepunkt des Wahnsinns um Non-Fungable Tokens (NFTs). Beim traditionsreichen britischen Auktionshaus Christie’s wurde am Donnerstag das rein digitale Werk “Everydays: The First 5000 Days” des US-Künstlers Beeple für diesen Beitrag versteigert. Die Hintergründe gibt es in in unserem Artikel.

Blockfi wird zum Unicorn

Der aktuelle Krypto-Boom schlägt sich auch in den Unternehmensbewertungen nieder – jüngstes Beispiel dazu: Das 2017 gegründete Startup, das Krypto-Kredite vermittelt, hat am Donnerstag den Abschluss einer 350 Mio. Dollar schweren Series-D-Runde verkündet.

Die Bewertung: 3 Mrd. Dollar. Bei der vorigen Runde im August, als 50 Mio. Dollar aufgenommen worden waren, lag diese noch bei 450 Mio. Dollar.

PayPal kauft Krypto-Startup

PayPal gilt schon länger als Hoffnungsträger, was die Mainstream-Adaption von Kryptowährungen angeht – spätestens seit der US-Zahlungsdiensleister im vergangenen Herbst angekündigt hatte, Kryptowährungen auf seiner Plattform zu unterstützen.

Vergangenen Montag wurde nun ein weiterer Schritt bekannt – die Übernahme des israelischen Krypto-Startups Curv, dass sich der sicheren cloud-basierten Verwahrung von Krypto-Assets verschrieben hat. Der Kaufpreis dürfte bei unter 200 Mio. Dollar gelegen sein, zitiert TechCrunch einen Insider. Andere Quellen gehen jedoch von einem sogar noch höheren Betrag aus.

Offene Positionen bei Bitcoin-Futures auf Rekordhoch

Immer mehr Kapital fließt auch in Bitcoin-Terminkontrakte. Diese ermöglichen das Investieren in die Kryptowährung ohne direkt Coins kaufen und halten zu müssen – was vor allem für institutionelle Investoren wie Vermögensverwalter interessant sein kann. Die offenen Positionen auf den wichtigsten Handelsplätzen erreichten am Donnerstag ein weiteres Rekordhoch. 20 Mrd. Dollar sind demnach investiert.

Kontroverse um Aussagen von Wiener-Börse-Chef

Eine Kontroverse in der heimischen Krypto-Community lösten unterdessen Aussagen von Wiener-Börse-Chef Christoph Boschan zu Bitcoin aus. In einem Interview mit der Tageszeitung “Die Presse” sagte Boschan, die Krypowährung sei „extrem wichtig für den kriminellen Zahlungsverkehr“. Wenn die Wiener Börse angriffen werde, komme die Zahlungsaufforderung ausschließlich in Bitcoin, führte er weiter aus.

Stellvertretend für die Kritik aus der Community haben wir mit “Cryptorobby” Schwertner gesprochen, der in einem vielachteten LinkedIn-Posting seinem Ärger über die Aussagen Luft gemacht hatte. “Das Statement ist nicht nur inhaltlich falsch, es zeigt auch, dass der Chef der Wiener Börse offenbar wenig Ahnung von Blockchain und der Transparenz von Bitcoin hat”, sagte Schwertner in unserem Interview.

Ehemaliger US-Senator wird Binance-Lobbyist

Mag sein, dass der Name Maxwell Baucus nur eingefleischten US-Politik-Nerds ein Begriff ist – tatsächlich ist der 79-Jährige aber durchaus ein politisches Schwergewicht. Immerhin saß er zwischen 1978 und 2014 als demokratischer Abgeordneter im US-Senat und war danach noch drei Jahre lang Botschafter in China. Am Donnnerstag wurde er nun von der chinesischen Krypto-Börse Binance als “government relations”-Berater – also Lobbyist – vorgestellt.

Binance ist derzeit nicht offiziell am US-Markt aktiv. Der Schritt könnte jedoch ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen dies ändern möchte. Er werde Binance dabei helfen, sich durch die komplexen politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen zu bewegen, die entscheidend für eine breite Adaption von Kryptowährungen seien, sagte Baucus in einer Stellungnahme.

Das es für Baucus einiges zu tun geben wird, zeigte sich dann schon am Freitagnachmittag. Da wurde bekannt, dass Binance von der US-Behörde Commodity Futures Trading Commission untersucht wird. Geprüft wird, ob die Börse es US-Bürgern erlaubt hat, Trades auf der Plattform auszuführen.

…und die verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins

Damit kommen wir mit unserem Rückblick zum Ende – aber zum Abschluss werfen wir noch einen kurzen Blick auf die verrücktesten Kursbewegungen bei Altcoins. Vier von Coinmarketcap erfasste Kryptowährungen haben sich seit vergangenem Freitagnachmittag verdoppelt oder mehr – das sind sie:

  • Chiliz (CHZ): +355 %
  • SKALE Network (SKL) +241 %
  • Theta Fuel (TFUEL): +157 %
  • Polygon (MATIC): +103 %

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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