27.08.2021

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

Kürzlich holte sich das Spinoff Cutanos ein Seed-Investment von KHAN Technology Transfer, High-Tech Gründerfonds und IST cube.
/artikel/cutanos-nadellose-impfung
Die beiden Cutanos-Gründer Christoph Rademacher und Robert Wawrzinek | (c) M. Denis
Die beiden Cutanos-Gründer Christoph Rademacher und Robert Wawrzinek | (c) M. Denis

Wie bei den meisten BioTechs klingt das, was das erst Anfang 2021 gegründete Wiener Startup Cutanos macht, für Laien ziemlich komplex und jedenfalls unverständlich: Es schafft Antigenen über einen künstlich hergestellten Liganden Zugang zum Rezeptor Langerin in Langerhans-Zellen in der Epidermis. Vereinfacht ausgedrückt: Das Unternehmen entwickelt eine Technologie, mit der Impfstoffe dank spezieller Moleküle gezielt zu besonders geeigneten Rezeptoren in der obersten Hautschicht geführt werden, die dann für die Produktion von Antikörpern sorgen.

Das am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung im deutschen Potsdam entwickelte Verfahren soll gleich mehrere Vorteile bringen: Die Einbringung in die obersten Hautschicht kann ohne Nadeln erfolgen und wegen der gezielten Ansprache der einen Rezeptoren-Art ist nicht nur deutlich weniger Impfstoff notwendig, sondern es werden auch Nebenwirkungen durch die Reaktion “falscher” Rezeptoren auf die Substanz verhindert. Das System sei mit verschiedenen Impfstoff-Systemen kompatibel, darunter auch mit der mRNA-Technologie, die etwa bei Biontech gegen Corona zum Einsatz kommt. Auch der Einsatz gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen wird damit angepeilt.

Erste Finanzierungsrunde für Cutanos

Kürzlich schloss Cutanos seine erste Finanzierungsrunde ab. KHAN Technology Transfer, High-Tech Gründerfonds und IST cube stiegen mit einem nicht näher genannten Betrag ein. Mit dem Kapital werde man die Entwicklung der Technologie vorantreiben, heißt es vom Startup. Co-Founder Christoph Rademacher, seines Zeichens Professor an der Universität Wien, kommentiert: “Die einzigartige Technologieplattform von Cutanos hat das Potenzial, völlig neue Wege in der Impfstoffentwicklung und in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen zu beschreiten. Um dieses breite Anwendungsspektrum abzudecken, wird Cutanos auch mit hochkarätigen Partnern aus der Pharmabranche zusammenarbeiten”. An die Bedürfnisse der Kunden könne man die Technologie individuell anpassen.

Markus Wanko, Managing Partner von IST cube, meint: “Cutanos ist ein weiteres Beispiel für hochinnovative akademische Spin-offs in Österreich, vor allem im Bereich der Biowissenschaften. Die neue Verabreichungsplattform hat großes Potenzial sowohl im Impfstoff- als auch im Autoimmunbereich und wir freuen uns darauf, das Cutanos-Team bei seiner Entwicklung zu unterstützen”.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 2 Stunden

simplify.art: Wiener CultureTech-Startup meldet Konkurs an

simplify.art bietet ein Management-System für Künstler:innen und Sammler:innen. Das Wiener trive studio hält mehr als ein Viertel der Anteile.
/artikel/simplify-art-konkurs-trive-studio
vor 2 Stunden

simplify.art: Wiener CultureTech-Startup meldet Konkurs an

simplify.art bietet ein Management-System für Künstler:innen und Sammler:innen. Das Wiener trive studio hält mehr als ein Viertel der Anteile.
/artikel/simplify-art-konkurs-trive-studio
simplify.art, AI, Kunstmarktplatz
(c) Sophie Kirchner - Victoria Dejaco und Glenn Vanbanvinckhove von simplify.art.

“Noch sehr oft bestehen Sammlungsdatenbanken aus Excel-Listen. Man kann sich nicht vorstellen, dass Sammlungen, die Millionen von Euro wert sind, über Listen händisch gemanagt werden. Ein Alptraum für alle, die diese Informationen warten oder teilen müssen”, erklärte Victoria Dejaco, Gründerin des Wiener Startups simplify.art, vor etwas mehr als einem Jahr anlässlich einer 700.000 Euro schweren Finanzierungsrunde.

Ihr Unternehmen will dieses Problem lösen und bietet noch weitere Features für Künstler:innen und Sammler:innen. Vor einiger Zeit kam etwa ein AI-kuratierter Marktplatz hinzu. Letztlich will simplify.art den ganzen Weg von der Archivierung von Kunstsammlungen über das Zeigen, Anbieten und Verkaufen von Kunstwerken bis zum Transport zu den neuen Besitzer:innen abdecken. Zusätzlich waren noch weitere Funktionen in Planung.

Wiener trive studio bei 700.000 Euro-Runde für simplify.art dabei

Das Potenzial überzeugte vergangenes Jahr auch das Wiener Startup-Studio trive studio rund um Martin Sirlinger, im Rahmen der oben genannten Finanzierungsrunde beim Unternehmen einzusteigen. Aktuell hält es laut Firmenbuchdaten knapp mehr als ein Viertel der Anteile. Victoria Dejaco und Co-Founder Glenn Vanbanvinckhove besitzen gemeinsam rund 60 Prozent des Unternehmens, dazu kommen zwei kleinere Anteilseigner. Zusätzlich zum Eigenkapital-Investment bekam das Startup auch eine FFG-Förderung.

Konkursantrag: Darlehensrückzahlung wurde zum Problem

Diese Förderung mit Darlehensanteil wurde für das Startup nun zum Problem. Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV vermelden, brachte simplify.art heute einen Konkursantrag ein. Eine Fortführung der GmbH ist also nicht vorgesehen.

Wie Gründerin Dejaco gegenüber brutkasten sagt, habe sich simplify.art eigentlich zuletzt in Übernahmeverhandlungen befunden. Das noch offene FFG-Darlehen sei dabei aber zum Stolperstein geworden. Zum finanziellen Engpass kam es letztlich, weil bereits einkalkuliertes Kapital von einem Investor trotz aufrechtem Vertrag nicht ausgezahlt wurde.

“Ich betreibe eine gut laufende Galerie und konzentriere mich nun gerne wieder auf ein Unternehmen”

Dejaco kann der Situation auch etwas positives abgewinnen: “Ich betreibe eine gut laufende Galerie und konzentriere mich nun gerne wieder auf ein Unternehmen. simplify.art hat mich in den vergangenen Jahren 60 Stunden pro Woche gekostet und es ist viel weniger dabei herausgekommen, als bei der Galerie, die ich nur nebenbei betreut habe”, so die Gründerin.

Startup-Szene wird simlify.art-Gründerin “nicht abgehen”

Auch die Startup-Szene werde ihr nicht abgehen. Wohl aber ihr aktueller Co-Founder und ihr Team. “Wir hatten zuletzt ein gutes Jahr mit einem Team, in dem alle am gleichen Strang zogen”, sagt Dejaco. Das sei nicht immer so gewesen. Dafür habe man nach sehr hilfreichen Investor:innen in den Anfangsjahren zuletzt die oben genannten Probleme mit ausbleibenden Auszahlungen gehabt. “Ich hatte das ganze Glück, das man als Startup-Gründerin haben kann: unterstützende Investor:innen und ein tolles Team. Bloß leider nacheinander und nicht gleichzeitig”, resümiert die Gründerin.

Schade findet Dejaco auch, bestimmte Pläne, die mit simplify.art im Werden waren, nicht mehr umsetzen zu können, etwa ein Algorithmus, der die umfassenden Daten der Plattform nutzt, um Prognosen zur Entwicklung einzelner Künstler:innen abzugeben. “Ich bin immer noch überzeugt, dass das eine Jahrhundertidee für den Kunstmarkt gewesen wäre. Aber in Österreich hat keiner die Zeit, die Nerve und die Weitsicht für Dinge, die so lange brauchen”, so die Gründerin.

Nach Pluz Care-Exit und Emma Wanderer-Konkurs verliert trive studio letzte Beteiligung

Erst im Jänner dieses Jahrs meldete die aktuell einzige andere trive-studio-Beteiligung, Emma Wanderer, ebenfalls Konkurs an – die Liquidation wurde mittlerweile angeordnet. Schon im Sommer 2023 war die Beteiligung Pluz Care an das Wiener Startup Teledoc verkauft worden. Ursprünglich hatte trive studio angekündigt, in vier Jahren acht Startups gründen zu wollen. Vergangenen Sommer verließ Mitgründerin Lena Köninger das Startup-Studio.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cutanos: Wiener Startup entwickelt nadellose Impfung mit weniger Verbrauch