15.07.2020

Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

Im Rahmen des digitalen 5G-Summit erläuterten die CEOs der heimischen Telcos ihre aktuellen Pläne in Bezug auf 5G-Ausbau und TKG-Novelle.
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  • Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet - darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Vorfeld des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.
  • Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt.
  • Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein.
  • Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.
  • Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte.
  • Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Rahmen des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.

Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt. Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein. Bis 2022 soll Österreich laut Plänen der Stakeholder „an die Spitze des 5G-Ausbaus in Europa kommen“, es soll eine Flächendeckung von 98 Prozent erreicht werden.

Kein 5G-Dämpfer durch Corona

Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Lockdown konnten die Entwicklung dabei nur kurzfristig bremsen, wie Marcus Grausam, CEO von A1 Telekom Austria, im Rahmen der Pressekonferenz sagt: Zwar gab es kurz Verzögerungen bei der Erteilung von Genehmigungen und in der Tätigkeit der Baufirmen, nun wurde jedoch der Normalbetrieb wieder aufgenommen.

Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom, sieht den Lockdown überdies als Zeichen dafür, wie essentiell Telekommunikationsinfrastruktur für Österreich ist: „Der durch die erste Welle der Coronakrise verursachte wirtschaftliche und teilweise gesellschaftliche Shutdown hat gezeigt, dass die Versorgung mit hochverfügbarem mobilen Breitband zu einer existenziellen Frage für Österreich geworden ist“, sagt er: „Die Verlagerung von weiten Teilen unseres Wirtschaftslebens ins Homeoffice hat uns die Möglichkeiten unserer mobilen Breitbandversorgung vor Augen geführt, die zu den besten Europas gehört.“ Wenn man aus der Krise lerne, dann müsse man auch dementsprechend in die Weiterentwicklung investieren.

Deutsche Telekom hat Huawei im Boot

Diskutiert wurde in diesem Kontext auch ein tagesaktuelles Thema: Das Verbot von Technologie des chinesischen Unternehmens Huawei beim Ausbau des 5G-Netzes, welches zuletzt in Großbritannien ausgesprochen wurde. Hier meldete sich erneut Bierwirth zu Wort, da Magenta jener der drei Betreiber ist, welcher Technologie von Huawei im eigenen 5G-Netz einsetzt.

Man habe konzernweit – also innerhalb der Deutschen Telekom – die Entscheidung getroffen, Huawei nicht auszuschließen, sagt Bierwirth. Allerdings setze man auf eine Multi-Vendoren-Strategie, bei der mehrere unterschiedliche Hardware-Anbieter im Bereich des 5G-Netzes zum Zug kommen. Dadurch können sensible Bereiche geschützt werden und Antennentechnologie bei Bedarf ausgetauscht werden, so Bierwirth.

Bierwirth zeigt sich hier auch erfreut über den Ansatz der österreichischen Regierung, im Gegensatz zu jener in London nicht einzelne Anbieter zu verbieten. Dies werfe Großbritannien im 5G-Ausbau um zwei bis drei Jahre zurück. „Das ist eine gefährliche Wette in einem Land, das ohnehin stark vom Brexit betroffen ist“, so Bierwirth. Zugleich verweist er darauf, dass man für den Ausbau der nächsten Generation – also: 6G – die Entwicklung europäischer Technologie und Anbieter unterstützen solle.

5G in Österreich: Gemeinsam statt einsam

Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.

Jan Trionow, CEO von Drei Österreich, spricht in diesem Kontext von „5G-Turbos“, die es laut ihm zu zünden gilt, um ein besseres und effizienteres Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu erwirken: „Der erste betrifft eine massive Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Telekomindustrie, Bund, Ländern und Gemeinden zur besseren Koordination des Ausbaues. Die INTERNETOFFENSIVE schlägt dazu die Errichtung einer nationalen 5G-Task-Force vor, in die die Gemeinden stark eingebunden werden sollen“, sagt er: „Zweitens kann unserer Meinung nach durch eine verstärkte anwenderorientierte Breitbandförderung seitens der Telekomunternehmen besser auf die Bedürfnisse der Gesellschaft eingegangen werden. Drittens muss eine Kooperationsplattform der 5G-Infrastruktur-Unternehmen zulässig gemacht werden, um im ländlichen Raum den Ausbau gemeinsam fördern zu können.“

Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte. Auch erwarten sich die Telcos ein stärkeres Entgegenkommen von Grundstückseigentümern wie der ÖBB, der Asfinag und den Bundesforsten beim weiteren Ausbau des Netzes.

Das neue TKG soll die Telco-Weichen stellen

Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

Das derzeit in Ausarbeitung befindliche neue Telekomgesetz, „muss Voraussetzung für die 5G-Führerschaft beinhalten“, wie Grausam erläutert: „Besonders die Themen Reduktion von Frequenzgebühren, europäisch wettbewerbsfähige Standortmieten, Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Zulassung von kooperativem Ausbau der Mobilfunkunternehmen entscheiden, ob die 5G-Strategie und damit die geschätzten Milliarden Euro Investitionen aus der Telekombranche in den 5G-Rollout ihre Wirkung entfalten können.“

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Tokapi: Wiener NFT-Marktplatz kooperiert mit Kunsthistorischem Museum

Der NFT-Marktplatz Tokapi und Künstler Seerlight lancieren in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum ein Kunstprojekt.
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(c) Seerlight, 2023, Tokapi/ KHM-Museumsverband - "Hunters in the Snow": NFT-Kunstwerk inspiriert von Pieter Bruegel d.Ä.

Der Marktplatz für Non-Fungible-Tokens (NFTs) Tokapi launcht in Kooperation mit Künstler:innen des digitalen Bereichs und dem Kunsthistorischen Museum ein neues Kunstprojekt. Inspiriert von „alten Meistern, antiken Skulpturen oder auch der Architektur des Museums“ kamen Kunstwerke heraus, die in streng limitierter Auflage erhältlich sind.

Tokapi: Kooperation mit Seerlight

Der erste „Digital Renaissance NFT-Drop“ wird am heutigen Donnerstag (19 Uhr) gelauncht und entstand in Kooperation mit dem Künstler Ronald Kuang, besser bekannt unter dem Pseudonym „Seerlight“, aus Los Angeles. Er ist Mitbegründer der NFT-Sammlung „Capsule House“ und erreicht über seine Social-Media-Kanäle mehr als 1,5 Mio Menschen.

Seerlight hat sich für seine zwei Arbeiten, die im Rahmen des Projekts gelauncht werden, von der Architektur des Kunsthistorischen Museums und dem Gemälde „Die Jäger im Schnee“ von Pieter Bruegel d. Ä. inspirieren lassen.

„Ich freue mich, dass eine NFT-Größe wie Seerlight der Einladung gefolgt ist, sich von unseren reichhaltigen Sammlungen und der Architektur unseres Hauses für ein digitales Kunstwerk inspirieren zu lassen, um ein NFT-Einzelwerk und eine Edition auf den Markt zu bringen“, sagt Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM-Museumsverbands, zu der Kooperation.

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Der „KHM X Seerlight“-Drop stellt somit den Auftakt einer längerfristigen Zusammenarbeit zwischen Tokapi und dem Kunsthistorischen Museum dar, wie es heißt.

„Der Dialog zwischen der zeitgenössischen und der alten Kunst ist mir seit Jahren ein besonderes Anliegen, das spiegelt sich nicht nur in unserem Ausstellungs- und Vortragsprogramm wider, sondern auch in Editionen, die wir in den letzten Jahren gemeinsam mit zeitgenössischen Künstler:innen verwirklicht haben“, erklärt Haag weiter. „Den nächsten Schritt dazu in die digitale Welt zu setzen ist zwar ein Novum für uns, aber ebenso eine logische Entwicklung in einer Zeit der fortschreitenden Digitalisierung.“

Tokapi-Founder: „Reise ins Web3“

Daniel Lenikus, Mitbegründer und Geschäftsführer von Tokapi, fungiert als Kurator des Projektes „Digital Renaissance“. Er trifft die Auswahl der Künstler:innen und bietet ihnen in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum die Möglichkeit, die Sammlungen und die Räumlichkeiten im Detail zu studieren.

„Es ist eine Ehre, eine so angesehene Institution wie das KHM auf seiner Reise ins Web3, das Internet der Zukunft, zu begleiten. Mit dieser Kooperation wollen wir zeigen, wie das Zusammenspiel von Alt und Neu aussehen kann. Zusammen mit Seerlight setzen wir einen bedeutenden Meilenstein für digitale Kunst und NFTs“, sagt er.

Die NFT-Kunstwerke können über die Plattform Tokapi erworben werden. Das Kunsthistorische Museum stellt dafür relevante Bildrechte und Datenmaterial zur Verfügung. Derzeit ist geplant, pro Quartal einen neuen NFT-Drop zu lancieren.

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Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

  • Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Vorfeld des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.
  • Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt.
  • Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein.
  • Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.
  • Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte.
  • Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

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