26.05.2015

Business Angel Michael Altrichter: “Es mangelt nicht an Ideen, sondern an guten Leuten”

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(c) Michael Altrichter

Michael Altrichter weiß wovon er spricht, wenn er sagt, dass es im Startup Höhen und Tiefen gibt. Der Business Angel, den man etwa aus der Puls4 TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” kennt, ist Gründer von den Bezahldienstanbietern paysafecard und Payolution – mit dem Startup machte Altrichter den schnellsten Exit Österreichs. In nur fünf Monaten führte er das Startup von der Gründung zum Verkauf.

Der Serial Entrepreneur gründetete das Unternehmen paysafecard im Jahr 2000. Damals, als die Dotcom-Blase kurz vorm Platzen war. “Eigentlich ist sie in den USA schon geplatzt gewesen und wir hatten gerade noch die erste Runde geclosed”, meint Altrichter, der sich bewusst ist, dass im Startup eben auch das Quentchen “Glück” dazugehört. Nur einen Monat später hätten die jungen Gründer keinen Cent für paysafecard bekommen.

Ein Produkt, das Aussichten auf Erfolg hat, muss einen großen Markt haben und einzigartig sein. Und wichtig sei es im Kopf zu haben, dass man keine Kopie sein kann. Am Beispiel runtastic: Wäre das gleiche Produkt zur gleichen Zeit mit anderen Gründern noch einmal da, wo es am Anfang stand, es wäre wahrscheinlich nicht so erfolgreich geworden.

Mit dem Brutkasten spricht Michael Altrichter darüber wie es ist, sein eigenes Geld zu investieren und wie sich der Moment anfühlt, wenn man realisiert, dass man sein Unternehmen tatsächlich verkauft hat.

Ist es als Business Angel nicht unheimlich schwierig sein eigenes Geld in ein Team und eine Idee zu stecken?

Nein, für mich persönlich gilt das nicht. Beim eigenen investierten Geld bin ich nicht so sensibel, wie beim Geld meiner Business Partner und Freunde. Das ist meine größte Sorge, wenn die mit investieren und dann etwas schief geht. Wenn mein eigenes Geld flöten geht, dann ist es eben passiert.

Wie sind Sie denn zum Business Angel “Dasein” gekommen?

Ich denke, ich hatte den typischen Leben- oder Leidensweg im Startup hinter mir. Ich habe ja selbst mit 28 Jahren mein erstes Unternehmen gegründet, die paysafecard. Ich war 10 Jahre lang im Vorstand und hab in dieser Zeit alle Höhen und Tiefen eines Startups mitgemacht. Ich nenne es immer die “Rollercoaster-Fahrt”: von “Hurra”, wir starten voll durch und werden Milliardäre, zu “Oh Gott!”, wir sind fast pleite. Und alle Phasen dazwischen. Ich denke, wenn man das durchmacht und erlebt, wie es ist, Leute, die man eingestellt hat, feuern zu müssen, weil es wirtschaftlich nicht mehr geht, und kurz darauf mit einem neuen Team erneut durchstartet, dann hat man das Rüstzeug für einen Business Angel und ist gut vorbereitet. Diesen Weg lernt man auf keiner Uni.

Sie haben payolution zum schnellsten Exit in Österreich geführt. Wie fühlt man sich dann?

Ja, stimmt. Ich hatte das Vergnügen, ein weiteres Unternehmen zu gründen und zu begleiten: payolution, das innerhalb von nur 5 Monaten vom Start zum Verkauf geführt wurde. Klar, das Gefühl prägt sich ein. Die ganze Euphorie und Stimmung. Ich weiß die Abläufe des Deals noch, als wie wenn er gestern passiert ist. Von den ersten Gesprächen bis hin zu den Verträgen und zur Unterschrift… Und bis das Geld dann tatsächlich am Konto ist, hat man emotional den Deal bereits verarbeitet.

Der “Oh mein Gott”- Moment, wo man sich allen Luxus gönnen möchte, der ist dann wieder vorbei gewesen? Wie ging es weiter?

Ja, der war dann, als das Geld aufs Konto kam schon wieder abgeklungen. Aber die beiden Exits – beim ersten ist mehr Geld zur Veranlagung über geblieben – ist ein weiterer Grund, wieso ich Business Angel geworden bin. Nachdem ich ein Haus gebaut habe, habe ich in der Immobilien-Branche investiert, aber das war mir zu fad. Und zu langsam. Dann habe ich mich am Aktienmarkt probiert und hab immer falsch gesetzt – da kann man von außen nichts beeinflussen und außerdem war ich zu wenig drin.

Es hat sich dann ergeben, dass ich auf das erste Projekt gestoßen bin, bei dem ich als Business Angel aktiv wurde, die Wikifolio. Dort konnte ich mich sowohl mit meinem Geld, als auch meinem Know-How und meiner Erfahrung einbringen. Und es hat mir unheimlich Spaß gemacht, mit den Foundern zusammen ein Produkt von ganz klein, groß aufzuziehen. Da liegt meine Leidenschaft: Von wüsten Ideen weg ein Startup aufzubauen.

Sind Sie denn im FinTech geblieben?

Ich bin dem Internet und Apps treu geblieben. FinTech, bis auf zwei Ausnahmen, nicht mehr. Dank 10 Jahren paysafecard weiß ich, wie schwierig es ist, das Bezahlverhalten der Kunden im Internet zu verändern. Ich muss im Nachhinein sagen, dass unser Vorhaben damals, als wir gestartet haben, schon fast blauäugig war: Wir jungen Founder, die einer Idee ohne Kapital hinterherjagen und den Markt aufmischen wollen. FinTech also eher nicht mehr.

Sie machen ja bei der Puls4 Startup Show mit. Wieso? Ist das Star-Investoren Image denn hilfreich?

Ich weiß nicht, ob “Star” das richtige Wort ist. Auf jeden Fall spielt Kalkül mit. Erstens möchte ich tatsächlich, dass Österreich davon erfährt, dass es Startups gibt. Damit sich mehr Gründer trauen, durchzustarten. Auf der anderen Seite, damit sich mehr Privatleute bereit erklären, in Startups zu investieren. Natürlich gehört bei einem Fernsehformat ein bisschen Show dazu, aber die Grundelemente, die überall im Startup gelten, sind da: Der Pitch, die Investoren, die schlussendlich entscheiden. Wer da mitmacht und einen guten Pitch trotz der ganzen Nervosität abliefert, der hat es echt drauf. Alleine um diese Gründer zu finden, zahlt es sich aus.

Natürlich hilft es mir auch, wenn man mich in der Branche kennt. Dadurch kommt man zu interessanten und spannenden Deals. Immerhin haben sich bei Puls 4 über 700 beworben, 32 Startups kamen in die Show.

Wie lange brauchen Sie um sich für ein Investment zu entscheiden?

Die schnellste Entscheidung habe ich bei einem Glas Wein getroffen. Das war bei Hitbox. Als mir Martin Klimscha von der Idee und seinem Background erzählt hat, wusste ich es bereits. Die zweitschnellste war über Nacht bei rublys. Da habe ich doch eine Nacht drüber geschlafen, wusste es aber im Endeffekt schon davor. Und beide Unternehmen sind höchst erfolgreich, was wieder einmal zeigt, dass die schnellen Entscheidungen trefflicher sind als lang abgewogene Entscheidungen.

Welche Qualitäten muss ein Entrepreneur haben, damit sie investieren – neben einer guten Idee?

Ja, die Idee ist fast schon Nebensache geworden. Bei der Persönlichkeit des Founders geht es um zwei wesentliche Eigenschaften: Das Wollen und das Können.

Das erste kann man relativ schnell abklären: ist der Gründer bereit, voll für sein Unternehmen zu kämpfen, oder betrachtet er es eher als Nebenjob? Das sieht man, wenn jemand brennt und vor lauter Enthusiasmus sprüht.

Ob er tatsächlich das Können hat, ist schon schwieriger festzustellen: ist der Gründer tatsächlich in der Lage, dass, was er verspricht, auch umzusetzen?

Da gibt es leider Fälle, wo man später drauf kommt, dass der Founder nicht ausreichend gerüstet ist für seine Position- oder, noch schlimmer, das ganze Team. Es ist fast unmöglich gute Leute nachträglich zu holen, die nicht im Founder Team drin waren.. Denn, zahlen kann man sie nicht, weil das Geld nicht da ist und Shares sind in dem Unternehmensstatus, wo es knapp ist, ob es nicht überhaupt schief geht, auch nicht verlockend.

Wieso haben Sie keinen “normalen” Karriereweg gewählt und wollten selbstständig sein?

Das wäre mir viel zu fad. Natürlich habe ich auch Glück gehabt. Ich hab nur zwei Jahre nach meinem Studium gearbeitet, bevor ich paysafecard gegründet habe. Für mich persönlich habe ich die perfekte Karriere hinter mir. Natürlich gab es Zeiten, in denen ich 7 Tage lang, rund um die Uhr gearbeitete habe. Aber ich bin zufrieden, ich kann heute tun und lassen was ich will, bin finanziell gut aufgestellt, hab eine tolle Familie mit zwei Kindern. Vor allem kann ich das tun, was mir Spaß macht, nämlich immer wieder neue Startups mitaufbauen und das Team mit meinem Know-How, Netzwerk und meinem Geld unterstützen.

Ziele?

Ich bin in den letzten Jahren familienorientierter geworden. Mein großer Fokus ist die Familie, wir haben ein Haus gebaut, vor einigen Jahren geheiratet und nun möchte ich meine Kinder aufwachsen sehen. Und nebenbei als Business Angel tätig sein – hoffentlich so erfolgreich wie bisher.

 In wie vielen sind Sie denn investiert?

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Schafft man es, alle Startups gleichzeitig zu beraten?

Nein. Also, Ja und Nein. Bei einem Drittel bin ich im Lead, bei einem so halb aktiv und bei einem Drittel Privatinvestor und nicht aktiv, da gibt es andere Lead Investoren, denen ich mit meinem Geld folge.

Planen Sie neue Investments?

Nein. Allerdings habe ich das vor der letzten Staffel „2 Minunten 2 Millionen“ auch gesagt und da stand ich bei 12 Startups. Ganze sieben sind dazu gekommen. Aber ich muss darauf achten, den richtigen Weg zwischen Familie/Privatleben und dem Geschäftsleben zu finden.

Geht jemand wie Sie herum und sieht überall auf der Straße neue Geschäftsideen?

Es mangelt nicht an Ideen, sondern an guten Leuten. Eigentlich gehe ich herum und suche nach den guten Leuten. Ideen kann ich 100 aufzählen, aber es geht um die Umsetzung und das ist der kritische Punkt.

Thema Learnings. Wenn Sie zurück blicken, was hat sich eingeprägt?

Startup bedeutet durchhalten. Ich habe bei meinem ersten Unternehmen oft genug geglaubt: “so geht es nicht mehr weiter” oder “es kann nicht sein, dass uns irgendjemand noch einmal Geld dafür gibt”, aber, siehe da, doch! – Und es ging schlussendlich wieder weiter. Dieses Durchhaltevermögen ist unbedingt notwendig. Bei der zweiten Gründung wusste ich dann schon, dass es solche Phasen gibt und war darauf vorbereitet, dass einem schon mal der Boden unter den Füßen weggezogen werden kann.

Ein weiteres Learning: es geht auch viel um Glück. Ich hab natürlich viele Unternehmen gesehen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren – auch bei paysafecard war es haarscharf und wir wären insolvent gewesen. Es gehört dazu, dass man zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Leuten die richtige Idee umsetzt. Etwas, das man leider nicht steuern kann.

Noch ein Tipp: Geld mutig raisen und dem Investor eine Vision zeigen. Am besten in mehreren Tranchen raisen. Und wenn man es hat, sofort überlegen, ob man die Gelder so ausgibt wie geplant, oder nicht. Denn leider kommen die Umsätze fast nie so, wie geplant. Das soll nicht heißen, dass man immer sparen muss oder seinem Investor verheimlichen soll, dass man doch ein wenig anders kalkuliert. Aber der rapid growth bringt viele Gründer um: Sie haben einen forschen plan, bekommen viel Geld und verblasen es auch Mangels besserer Kenntnis: Sie sind zu spät draufgekommen, dass man anders skalieren muss.

Wieso nie Amerika?

Ich denke, das hat sich einfach nicht ergeben. Außerdem bin ich schon ein Patriot und ich habe hier mein Netzwerk und meine Startups finden mich. Bis dato hat sich zumindest keine US-Story ergeben, was sich aber mit rublys vielleicht ändern kann… oder wird.

Vielen Dank.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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