28.08.2015

Business Angel Gottfried Wulz: „Mein Ziel ist nicht der schnelle Exit“

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Gottfried Wulz blickt auf eine Karriere in diversen Banken zurück.

Gottfried Wulz ist Banker aus Leidenschaft. Trotz seiner steilen Karriere in diversen Banken, ist der gebürtige Kärntner seiner Heimat treu geblieben. Eigentlich hätte er überhaupt den Landwirtschaftsbetrieb der Eltern übernehmen sollen. Die Erfahrung, in einem Unternehmen aufzuwachsen, habe ihn sehr geprägt, meint er zurückblickend. Wulz besuchte die HTL für Maschinenbau in Klagenfurt und begann seine Karriere 1983 bei der Raiffeisenlandesbank Kärnten. Heute ist er Geschäftsführers der Volksbanken-Beteiligung GmbH. Und Business Angel.

Obwohl: „Business-Angel ist nicht mein Lieblingswort“, sagt Gottfried Wulz. Er sieht sich vielmehr als Partner für Jungunternehmer, als „Begleiter in der Aufbauphase, in guten wie in schlechten Zeiten“. Seit 2012 konzentriert sich Gottfried Wulz beruflich fast ­ausschließlich darauf, junge Unternehmen zu beraten. „Ich wollte zum Auslauf meiner Karriere zu ihrem Ursprung ­zurück.“

Sein „Ursprung“ sind für ihn KMU wie das elterliche Unternehmen für Landmaschinentechnik, in dem er aufgewachsen ist. „Arbeiter, Verkäufer, Buchhalter – eigentlich hab ich alles gemacht“, sagt Wulz. Dann kam die HTL für Maschinenbau und damit der Grundstein für die spätere Banker-Karriere. „Wir Techniker machen zwar tolle Erfindungen, aber die Wirtschafter sagen uns, ob etwas geht oder nicht“, zitiert er einen seiner Lehrer. Sein Fazit: „Wirtschaft studieren, um beides zu vereinen.“

Statt den elterlichen Betrieb zu übernehmen, verkaufte Gottfried Wulz seine Dissertation an eine Bank: „Nicht die Skandalbank – die habe ich abgelehnt.“ Als Steuer- und Betriebsberater begann er 1983 seine Banker-Karriere, die ihn in Kontakt mit kleinen, mittleren und großen Unternehmen brachte. „Diese Bandbreite hast du in einer Bank-Metropole wie Wien oder Frankfurt nicht“, sagt Gottfried Wulz. Ein Grund, warum es ihn nach dem studienbedingten Ausflug nach Wien nie wieder aus Kärnten weggezogen hat. Der zweite: die Lebensqualität. „Das Privileg, einen interessanten Job zu haben und ihn in Kärnten machen zu dürfen, hätte ich nie aufgegeben.“

Der „interessante Job“ brachte ihm früh Erfahrung mit Unternehmensbeteiligungen: „Damals war es als Bank einfach, Partner eines Unternehmens zu sein“, sagt Wulz. Seine erste Beteiligung an einem Unternehmen schloss Wulz während seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kärnten. Das Unternehmen nennt er nicht, aber: „Es ist mittlerweile ein Vorzeigebetrieb, hat 50 Mitarbeiter und braucht kein Fremdkapital mehr.“

Für sein Engagement als Business-Angel hat Wulz klare Regeln, etwa, dass er nur Projekte unterstützt, die nicht mit Crowdfunding arbeiten. Das Instrument sei zwar durchaus sinnvoll, für einen erfahrenen Investor sei es aber schwierig, mit unerfahrenen zusammenzuarbeiten. Zudem unterstützt er nur Unternehmen, die bereits Produkte vorzuweisen haben. „Für die Gründerphase selbst gibt es ausreichend Förderungen, die Szene in Kärnten ist gut.“

„Ich sehe so viele leuchtende Augen, so viele Menschen, die ­etwas bewegen möchten“, sagt Gottfried Wulz; das mache ihm als Business-Angel Spaß. An die 50 Unternehmer habe er in zwei ­Jahren kennengelernt, die Auswahl trifft er nach zwei Kriterien: „Die Personen müssen Engagement mitbringen, die passende Ausbildung für ihr Projekt haben und Schwerpunkte wie Technik, Vertrieb und Mitarbeiterführung innerhalb ihres Teams richtig ­verteilen.“ Und das Verständnis zwischen Berater und Unternehmer müsse da sein: „Mein Ziel ist eine langfristige Partnerschaft, nicht der schnelle Exit.“ Das Ziel von Gottfried Wulz sind übrigens zehn Unternehmensbeteiligungen, allerdings: „nicht im Bereich Apps – da bin ich nicht zu Hause.“

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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