20.05.2015

Brutkasten.Interview mit GoButler: Spaßkönig Joko als persönlicher Butler

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© GoButler/Claudius Pflug: Das Gründerteam rund um GoButler

Der Smoking sitzt, die Masche ist gerade gerichtet, das Haar streng nach hinten gekämmt und die Schuhe blitzen. Gelacht wird nur, wenn danach gefragt wird, es geht um Diskretion und Zurückhaltung. Die Rede ist von einem Butler, der die Wünsche im Haushalt der besser verdienenden Gesellschaft führt – ohne die Miene zu verziehen oder sich gar in den Vordergrund zu rücken. Nicht so, wie bei “Dinner for one”, dem Film, der Jahr aus, Jahr ein, die Gemüter zum Jahreswechsel erhellt. Der ist veraltet. Heutzutage übernimmt der Butler nicht nur das Gäste empfangen und das Servieren. Er ist Sekretär, Organisator, Dolmetscher, Chauffeur, Lieferant oder sogar Bodyguard. Ganz schön teuer kann es werden, das “Butler-Dasein” – auf beiden Seiten. Einerseits, wenn man zum Butler werden möchte – die Ausbildung kostet etwa im Plaza Hotel Brüssel knapp 7000 Euro für vier Wochen – und andererseits, wenn man sich einen solchen leisten möchte.

Zumindest bis kürzlich. Denn jetzt kostet der eigene Butler genau so viel: Gar nichts. Möglich macht das ein Startup aus Berlin namens – nein, nicht James oder Edward – GoButler. Sie verschicken Blumen oder reservieren Tische. Rund um die Uhr erfüllen die Gründer rund um den Dienst die Wünsche ihrer User. Als Business Angel und Mitgründer konnte Joko Winterscheidt gewonnen werden. Der deutsche Moderator ist aus dem Fernsehen bekannt und vor allem aufgrund seiner Witzeleien im Duo als Joko und Klaas. Den Dienst gibt es seit März auch in Österreich.

Navid Hadzaad hatte die Idee zuerst und beantwortet dem Brutkasten, welche kuriosen Anfragen bis jetzt bei GoButler eingegangen sind und welche Marketingstrategie hinter GoButler steckt. Außerdem erklärt er, wie GoButler Joko gefunden hat – oder umgekehrt.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Navid Hadzaad: Wir erledigen alltägliche und nicht-alltägliche Dinge für unsere Nutzer – wir kümmern uns um Essensbestellungen, Reisebuchungen oder auch die Recherche und Bestellung des nächsten Laptops. Für unsere Nutzer sehen wir uns als persönlichen Assistenten, der 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr verfügbar ist – per SMS aber trotzdem persönlich. Wir möchten unseren Nutzern das Leben erleichtern und Zeit ersparen. Wir sehen uns als Meta-Aggregator über den Zugang zu allen Produkten und Dienstleistungen – online und offline.

Wie verdient ihr Geld? 

Wir erhalten eine Provision von den Dienstleistern, über die wir die Bestellungen abwickeln. Ganz wichtig: für die Nutzer ist GoButler komplett kostenfrei. Die Pizza oder der Flug kosten bei uns genauso viel, wie wenn der Nutzer selbst die Buchung vornehmen würde.

Wer hatte die Idee und wieso? War Magic – der US-Anbieter – Vorbild für GoButler?

Wir haben im Gründerteam schon länger an der Idee eines persönlichen Assistenten gearbeitet. Wir sehen uns als „Volks-Butler“ – als Butler für jedermann. Magic war nicht das erste Startup, das den Dienst angeboten hat. Versuche gab es in den letzten Jahren immer wieder. Das Problem an dem Konzept ist nicht der Launch, sondern die Skalierung. 100 oder 10.000 Requests am Tag mit der gleichen Qualität zu bearbeiten – das können wir heute. Wir sind übrigens jetzt schon größer als Magic. Wir sind der Market Maker.

Die kurioseste Anfrage bisher?

Siehe Screenshots:

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 Wie kam es zum Gründer-Team?

Wir, also das Gründerteam, welches aus Jens Urbaniak, Maximilian Deilmann und mir besteht, waren vorher in Führungspositionen von verschiedenen Unternehmen der Rocket Internet SE tätig und kannten uns daher. Die Idee, einen innovativen und benutzerfreundlicheren Buchungskanal für jede Art von Produkt und Dienstleistung zu entwickeln, hat uns im Gründerteam schon länger beschäftigt.

Joko Winterscheidt konnte als Investor gewonnen werden – wie kam es dazu? 

Jens, einer von uns Gründern, kennt Joko schon seit längerem und hat ihm von GoButler erzählt. Er war sofort von dem Service begeistert und so haben wir sehr bald den größeren Plan geschmiedet. Joko war von Anfang an dabei und nicht nur Investor, sondern Mitgründer. Er ist für die Bereiche Marketing und PR verantwortlich.

Eure Marketingstrategie?

Wir setzen nicht auf einzelne Marketingmaßnahmen. Für den größten Bekanntheitsschub sorgte bisher auch keine PR-Aktion, sondern die Erfahrungen die Kunden mit unserem Service hatten und über Mund-zu-Mund-Propoganda gestreut haben. Das Produkt steht über allem.

Habt ihr neben Joko bereits Finanzierung? Wie seid/geht ihr an die Investoren-Suche heran, Cold Calling oder übers Netzwerk?

Neben Joko können wir namenhafte Angel-Investoren wie Cherry Ventures (ein Fonds der Zalando- und Quandoo-Gründer), Jan Beckers (Gründer von Hitfox) und Gunther Schmidt (Gründer von eKomi) aufweisen. Durch unser starkes Netzwerk entstehen immer wieder neue interessante Geschäftsmöglichkeiten.

Wie lange dauert die Bearbeitung einer Bestellung? 

Eine pauschale Antwort kann man darauf nicht geben, das hängt von der Komplexität der Anfrage ab. Eine Pizzabestellung läuft natürlich schneller ab, als eine aufwendige Recherche zu einer dreiwöchigen Urlaubsreise.

Wie viele User habt ihr bis jetzt versus wie viele Mitarbeiter? Ich stelle mir vor, dass die Bearbeitung einer Anfrage bis zu Stunden in Anspruch nehmen kann?

Derzeit sind wir insgesamt 60 Mitarbeiter – 15 davon sind in unserem New Yorker Büro und bedienen den nordamerikanischen Markt. 45 Mitarbeiter in Berlin bedienen unsere weiteren Märkte. Insgesamt haben wir bisher 250.000 Anfragen bearbeitet.

Eure bisherigen Learnings?

Uns gibt es ja erst seit zehn Wochen – zum Glück haben wir bisher noch nicht viel falsch gemacht. Das liegt daran, dass wir uns intensiv mit jeder noch so kleinen Herausforderungen befassen und insbesondere Ratschläge zu Themen einholen, bei denen wir selbst nicht Experten sind.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch Langfristig?

Unsere DNA ist, Dinge zu so schnell wie möglich zu machen. Wir sind jetzt gut 60 Leute, davon 15 in New York. In kürzester Zeit werden wir auch in den USA weiter aufstocken. Die Geschwindigkeit macht uns keine Angst, wir haben Erfahrung mit rapidem Company-Wachstum. Langfristig möchten wir die Plattform sein, an die sich jeder mit seinen alltäglichen Anliegen wendet und über welche diese Anliegen erfolgreich abgewickelt werden. Wir wollen uns durch einen erstklassigen, innovativen Service in den Köpfen unserer Nutzer mehr und mehr einprägen.

Habt ihr vor weiter zu expandieren?  

GoButler ist bereits in 13 Länder – wie Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Frankreich, Italien, Spanien etc. – verfügbar. In Österreich übrigens schon seit dem Launch am 6. März.

Vielen Dank.

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Richard Eibl, Thaddäus Leutzendorff und Julius Richter (c) Padronus, fairesLeben

“Unser Ziel ist es, Menschen ihrer Rechte bewusst zu machen und diese auch fair durchzusetzen”, schreibt CEO und Gründer Thaddäus Leutzendorff. Nach diesem Claim operiert das Wiener LegalTech fairesLeben seit seiner Gründung im Juni 2020.

Die heimischen Gesetze ermöglichen es viel häufiger, sich verlorenes oder zu viel bezahltes Geld zurückzuholen, als man meinen würde. Das Startup fairesLeben will seinen Kund:innen genau dabei helfen – berichtete brutkasten schon im Februar 2022. Schon damals wurde das Startup in einer Finanzierungsrunde mit sieben Millionen Euro bewertet.

Die “fairenSpinoffs” des Startups

In einem brutkasten Gastbeitrag schrieb CEO Leutzendorff bereits über das Thema Sexismus im Netz – und wie die Anlaufstelle “fairesNetz” des Startups Betroffenen die Möglichkeit bietet, Hasskommentare zu melden. Über die Plattform fairesLeben können sich Kund:innen außerdem Verluste aus illegalen Online-Casinos zurückholen (“fairesSpiel”). Weitere Zweigstellen des LegalTechs sind “faireMiete” zur Senkung von Altbaumieten, “fairesRecht” als Schnittstelle zwischen Mandant:innen und Anwält:innen, sowie “faireDaten”, “faires Gaming” und “fairesTrading”.

Das LegalTech tritt in seinen Fachbereichen als Prozessfinanzierer auf: Die fairesLeben ABC GmbH finanziert und fördert Kund:innnen bei der Geltendmachung ihrer rechtlichen Ansprüche gegen Gegenparteien. Die Unterstützung bei der Durchsetzung der diesbezüglichen Rechte soll Kund:innen bei einer Liquiditätsbeschaffung helfen.

Fünfte Pre-Seed-Finanzierungsrunde in drei Jahren

Nun kommuniziert das Startup seine fünfte Pre-Seed-Finanzierungsrunde in drei Jahren: Im Mittepunkt stand dieses Mal die fairesNetz GmbH – eines der oben genannten Spinoffs des Unternehmens. Das Investment, ein sechsstelliger Betrag, wurde von den langjährigen Kooperationspartnern Richard Eibl und Julius Richter, den Gründern von Mietheld und Padronus, getätigt, heißt es in einer Aussendung.

Der Schritt von langjährigen Kooperationspartnern zu Investoren sei “ein bedeutender”: “Das Fachwissen und das umfangreiche Netzwerk der beiden Investoren, die als erfahrene Prozessfinanzierer seit zehn Jahren in der Branche tätig sind, bieten für fairesNetz einen unschätzbaren Wert”, so der CEO.

“Beleidigungen und Bedrohungen im Internet nehmen drastisch zu”, erklärt Leutzendorff und meint weiter: “Wir haben über die vergangenen 18 Monate hart an einer Lösung gearbeitet, um Betroffene zu schützen und Täter:innen auszuforschen und zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei profitieren wir von den neuen legistischen Mitteln, die der europäische und österreichische Gesetzgeber geschaffen haben, um gegen Hass im Netz rechtlich vorzugehen.”

So funktioniert “fairesNetz”

Das Herzstück des Unternehmens sei eine selbst entwickelte Software, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz Inhalte auf Social-Media-Profilen von Kund:innen prüft. Bei der Identifizierung schädlicher Inhalte werden die Täter:innen ausgeforscht und rechtliche Schritte eingeleitet.

Die Software von “fairesNetz” sei erst seit drei Monaten live, heißt es vom Startup. Trotz der relativ kurzen Laufzeit vertritt das Unternehmen bereits Kund:innen in Deutschland und Österreich. Täglich sollen um die 2.000 Inhalte geprüft werden, heißt es.

“Das Zeitalter von Künstlicher Intelligenz macht es uns überhaupt erst möglich, die Massen an Hassnachrichten und Hasskommentaren effizient und zielgerichtet zu verarbeiten”, so Thaddäus Leutzendorff.

Bis zu Strafanzeigen und Schadenersätzen

Konkret können Betroffene der Anlaufstelle “fairesNetz” anhand von Fragen eine Meldung übermitteln. FairesNetz überprüft das übermittelte Posting auf Inhalt, Gewichtung und Umsetzbarkeit. Über kooperierende Rechtsanwälte wird der Postende abgemahnt, wobei es bei schweren Drohungen zu Strafanzeigen der Schadenersatzzahlungen kommen kann. 

Für Kund:innen entsteht laut Startup kein Aufwand, das Startup selbst kümmert sich mit seinen Partnern um den Prozess. Auch Kostenrisiken sind ausgeschlossen – Hilfe erhalten Hilfesuchende in Österreich und Deutschland kostenlos und digital, heißt es. 

“Wenn du also Hass-Nachrichten bekommst, kannst du diese ganz einfach und mit wenig Aufwand an uns weiterleiten und wir kümmern uns um die gesamte Abwicklung und die Kosten des weiteren Vorgehens. Dabei fallen für dich also keine Ausgaben an”, erklärt das Startup seinen Prozess auf seiner Website.

Investment soll Marketing und Vertrieb pushen

Mit dem neuen Investment soll vor allem das Marketing und der Vertrieb von “fairesNetz” vorangetrieben werden, um den Kundenstamm zu vergrößern. Indes wolle man eine eigene künstliche Intelligenz trainieren, die auf den Use-Case der Identifizierung von Hass im Netz spezialisiert ist.

Unterstützt werden sollen Persönlichkeiten, “die sich öffentlich präsentieren”, “egal ob Sportler:innen, Influencer:innen oder Politiker:innen”, sagt Leutzendorff. Die Liste all jener, “die täglich Hass erleben müssen, ist leider endlos”, meint der CEO. Das Investment soll den “Kampf gegen Hass im Netz fortsetzen”, und die Dienste von “fairesNetz” weiter aufbauen.

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