28.08.2018

PhagoMed: Mehr als 4 Mio. Euro Finanzierung für Wiener BioTech

PhagoMed hat für die Entwicklung einer alternativen Therapie gegen antibiotikaresistente Bakterien insgesamt mehr als vier Millionen Euro an Förderungen und privaten Investments erhalten. Im Gespräch mit dem brutkasten spricht CEO und Co-Founder Alexander Belcredi über Phagen als Alternative zu Antibiotika und die Pläne des Unternehmens.
/artikel/biotech-phagomed
PhagoMed, Phagen, BioTech, HealthTech
(C) Fotolia/ BillionPhotos.com - PhagoMed nutzt Finanzierung zur Weiterentwicklung alternativer Behandlungsformen mit Phagen.

PhagoMed ist ein BioTech-Unternehmen, das am Vienna Biocenter angesiedelt ist. Mit der Entwicklung einer alternativen Therapie gegen antibiotikaresistente Bakterien konnte man nun mehr als vier Millionen Euro an Förderungen und privaten Investments lukrieren. Das Geld soll nun zur präklinischen Entwicklung von drei Arzneimittelkandidaten verwendet werden.

+++ CubileHealth: “Mittlerer sechsstelliger” Betrag für Tiroler MedTech-Startup +++

„Antibiotika-Krise“

„Phagen sind als Technologie altbekannt, derzeit gibt es aber keine zugelassenen Arzneimittel auf Basis von Phagen“, erzählt Alexander Belcredi im Gespräch. Jährlich sterben EU-weit 25.000 Patienten an Erkrankungen, die multiresistente Bakterien auslösen, bei denen Antibiotika unwirksam geworden sind. Belcredi spricht in diesem Zusammenhang von einer Antibiotika-Krise. „Phagen könnten insbesondere Patienten helfen, bei denen Antibiotika versagen“, sagt er. Sein Kollege und Mitgründer von PhagoMed Burkhard Wippermann ergänzt: „Phagen können Bakterien sehr effizient zerstören und greifen dabei auf einen Wirkmechanismus zurück, der unabhängig von einer Antibiotika-Resistenz greift.“

PhagoMed, Antibiotika, Behandlung, Alternative Behandlung, Phagen
(c) HTZ_Braunschweig – PhagoMed nutzt Phagen um multiresistente Bakterien zu eliminieren.

PhagoMed: Phagen gegen bakterielle Biofilme

Die im November 2017  gegründete PhagoMed möchte mit Hilfe einer dreiteiligen Finanzierung den Phagen-Therapie-Ansatz weiterentwickeln. Das Unternehmen setzt dazu auf den Studien von Wippermann sowie der anderen Mitgründer auf und entwickelt derzeit drei Arzneimittelkandidaten auf der Basis von Phagen. Ein Fokusbereich ist die Behandlung von infizierten künstlichen Gelenken, die als schwer behandelbar gelten. Multiresistente Bakterien bilden oftmals einen Belag, der als Biofilm bezeichnet wird und die Wirkung von Antibiotika reduziert. Phagen sollen hierbei in der Lage sein, jene bakteriellen Biofilme abzubauen und die multiresistenten Bakterien zu töten.

Phagomed: Alexander Belcredi
(c) Phagomed: Alexander Belcredi

Finanzierung

Grundstein der dreiteiligen Finanzierung bildet eine Förderung der FFG. Sie unterstützt das Forschungsprojekt, das mit einem Gesamtvolumen von 3,5 Millionen Euro bis 2021 angesetzt ist, zu 70 Prozent (2,45 Mio. Euro). Private Investoren stellen zusätzlich 750.000 Euro an Seed-Finanzierung zur Verfügung. Als dritter Kapitalgeber beteiligte sich die aws-mit einem Seed-Financing in Höhe von 800.000 Euro.

Über Phagen
Phagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien befallen. Phagen vermehren sich, indem sie Bakterien mit ihrer DNA infizieren und dann die Bakterienzelle zur Herstellung neuer Phagen umprogrammieren. Sobald ausreichend neue Phagen vorhanden sind, zerstören sie mittels eigens produzierter Enzyme die Bakterienzellwände und führen so zum Zelltod. Individuelle Phagen wirken nur gegen ein sehr eingeschränktes Spektrum an Bakterien (typischerweise nur innerhalb einer Spezies).


⇒ Homepage des BioTech-Unternehmens

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
18.04.2025

Saturo setzt nicht mehr auf Personalisierung, sondern auf spezifische Produkte

Das Wiener Startup Saturo bringt ein neues proteinhaltiges sowie veganes Produkt auf den Markt, das speziell für Personen konzipiert ist, die abnehmen wollen. Damit reagiert Saturo auf die Nachfrage der Kund:innen.
/artikel/saturo-setzt-nicht-mehr-auf-personalisierung-sondern-auf-spezifische-produkte
18.04.2025

Saturo setzt nicht mehr auf Personalisierung, sondern auf spezifische Produkte

Das Wiener Startup Saturo bringt ein neues proteinhaltiges sowie veganes Produkt auf den Markt, das speziell für Personen konzipiert ist, die abnehmen wollen. Damit reagiert Saturo auf die Nachfrage der Kund:innen.
/artikel/saturo-setzt-nicht-mehr-auf-personalisierung-sondern-auf-spezifische-produkte
CEO und Gründer von Saturo, Jörg Hauke (c) Saturo
CEO und Gründer von Saturo, Jörg Hauke (c) Saturo

Saturo ersetzt ganze Mahlzeiten durch Drinks, die alle Nährstoffe enthalten, die der Körper braucht, so das Versprechen. Mit dieser Idee hat Saturo vor rund zwei Jahren einen der bekanntesten österreichischen Mikronährstoff-Player als Investor gewonnen, wie brutkasten damals berichtete. Biogena sicherte sich mit einer sechsstelligen Eurosumme rund 3,7 Prozent an dem Startup – und ist auch nach wie vor an Bord. Haupteigentümer der Firma Saturo ist Gründer und CEO Jörg Hauke. Eine weitere Finanzierungsrunde wurde bislang nicht durchgeführt.

Vertriebsstrategie: Online stark, stationär ausbaufähig

Die Produkte von Saturo sind aktuell nur in wenigen ausgewählten Billa Pflanzilla Shops in Wien erhältlich. Das Hauptgeschäft wird demnach weiterhin über den unternehmenseigenen Onlineshop sowie über Amazon abgewickelt. Mit dem neuen Produkt solle sich das aber ändern, so Georg Aßlaber von Saturo zu brutkasten. Das Ziel sei es, die Präsenz im Einzelhandel deutlich zu verstärken.

Das neue Produkt ist das Ergebnis einer zielgruppenspezifischen Lösung: Wie brutkasten berichtete, war ja eigentlich geplant, personalisierte Drinks anzubieten, um damit allen Kund:innen gerecht zu werden. Das habe auch über gut zwei Jahre funktioniert, so Aßlaber zu brutkasten: „Wir hatten einen Fragebogen wo die User:innen Daten wie Größe, Gewicht, Alter sowie auch die Ziele eingeben konnte. Die Ziele waren beispielsweise Gewichtszu- oder abnahme oder Muskelaufbau“. Es habe sich dann in den zwei Jahren allerdings herauskristallisiert, dass die meisten Personen ähnliche Ziele verfolgen. So hat Saturo darauf reagiert, indem die Firma jetzt keine personalisierten Drinks mehr anbietet, sondern viel mehr auf die Nachfrage reagiert.

„Logistischer Aufwand war zu groß“

Die Umstellung hatte auch logistische Gründe: „Die Auswertung aller Fragebögen waren doch sehr aufwendig“, sagt Aßlaber zu brutkasten. So gibt es jetzt eben den neuen „Saturo Weight Loss Powder“, der speziell für Personen entwickelt wurde, die abnehmen wollen. Dabei wurde darauf geachtet, weniger Zucker und dafür einen höheren Proteinanteil zu verwenden. „Außerdem haben wir darauf geachtet, mehr natürliche Zutaten zu verwenden und haben alles, was nicht unbedingt benötigt wird, aus der Rezeptur gestrichen“, so Aßlaber. Neben dem Abnehm-Drink soll es auch noch Drinks geben, die die Gewichtszunahme erleichtern sowie solche, die beispielsweise den Muskelaufbau erleichtern.

18.04.2025

Saturo setzt nicht mehr auf Personalisierung, sondern auf spezifische Produkte

Das Wiener Startup Saturo bringt ein neues proteinhaltiges sowie veganes Produkt auf den Markt, das speziell für Personen konzipiert ist, die abnehmen wollen. Damit reagiert Saturo auf die Nachfrage der Kund:innen.
18.04.2025

Saturo setzt nicht mehr auf Personalisierung, sondern auf spezifische Produkte

Das Wiener Startup Saturo bringt ein neues proteinhaltiges sowie veganes Produkt auf den Markt, das speziell für Personen konzipiert ist, die abnehmen wollen. Damit reagiert Saturo auf die Nachfrage der Kund:innen.
CEO und Gründer von Saturo, Jörg Hauke (c) Saturo
CEO und Gründer von Saturo, Jörg Hauke (c) Saturo

Saturo ersetzt ganze Mahlzeiten durch Drinks, die alle Nährstoffe enthalten, die der Körper braucht, so das Versprechen. Mit dieser Idee hat Saturo vor rund zwei Jahren einen der bekanntesten österreichischen Mikronährstoff-Player als Investor gewonnen, wie brutkasten damals berichtete. Biogena sicherte sich mit einer sechsstelligen Eurosumme rund 3,7 Prozent an dem Startup – und ist auch nach wie vor an Bord. Haupteigentümer der Firma Saturo ist Gründer und CEO Jörg Hauke. Eine weitere Finanzierungsrunde wurde bislang nicht durchgeführt.

Vertriebsstrategie: Online stark, stationär ausbaufähig

Die Produkte von Saturo sind aktuell nur in wenigen ausgewählten Billa Pflanzilla Shops in Wien erhältlich. Das Hauptgeschäft wird demnach weiterhin über den unternehmenseigenen Onlineshop sowie über Amazon abgewickelt. Mit dem neuen Produkt solle sich das aber ändern, so Georg Aßlaber von Saturo zu brutkasten. Das Ziel sei es, die Präsenz im Einzelhandel deutlich zu verstärken.

Das neue Produkt ist das Ergebnis einer zielgruppenspezifischen Lösung: Wie brutkasten berichtete, war ja eigentlich geplant, personalisierte Drinks anzubieten, um damit allen Kund:innen gerecht zu werden. Das habe auch über gut zwei Jahre funktioniert, so Aßlaber zu brutkasten: „Wir hatten einen Fragebogen wo die User:innen Daten wie Größe, Gewicht, Alter sowie auch die Ziele eingeben konnte. Die Ziele waren beispielsweise Gewichtszu- oder abnahme oder Muskelaufbau“. Es habe sich dann in den zwei Jahren allerdings herauskristallisiert, dass die meisten Personen ähnliche Ziele verfolgen. So hat Saturo darauf reagiert, indem die Firma jetzt keine personalisierten Drinks mehr anbietet, sondern viel mehr auf die Nachfrage reagiert.

„Logistischer Aufwand war zu groß“

Die Umstellung hatte auch logistische Gründe: „Die Auswertung aller Fragebögen waren doch sehr aufwendig“, sagt Aßlaber zu brutkasten. So gibt es jetzt eben den neuen „Saturo Weight Loss Powder“, der speziell für Personen entwickelt wurde, die abnehmen wollen. Dabei wurde darauf geachtet, weniger Zucker und dafür einen höheren Proteinanteil zu verwenden. „Außerdem haben wir darauf geachtet, mehr natürliche Zutaten zu verwenden und haben alles, was nicht unbedingt benötigt wird, aus der Rezeptur gestrichen“, so Aßlaber. Neben dem Abnehm-Drink soll es auch noch Drinks geben, die die Gewichtszunahme erleichtern sowie solche, die beispielsweise den Muskelaufbau erleichtern.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag