26.07.2021

Auslage unter Wasser: Division 4 und die Rückkehr der Schaufenster

In Zeiten des e-Commerce und mit der Pandemie im Genick ist das Strawanzen durch Einkaufsstraßen zu einer Mangelware geworden. Das Netz mit seinen Shops bietet beinahe alles, was man benötigt. Analoges Shopping und der stationäre Handel sind daher mitunter von Kreativität und Innovation abhängig. Wie Division 4 und "Die Schaufensterinnen" mit ihrem aktuellen Projekt zeigen.
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Schaufenster, Division 4, gerngross, Meer
(c) Robert Fritz - Division 4 und Patricia Fontanesi wollen mit dem "Schaufenster unter Wasser" die Möglichkeiten der kreativen Auslage zeigen.

Es ist die Ära der Onlineshops. Was vorher US-Giganten wie Amazon vorbehalten war, hat mit dem Pandemiebeginn eine Wandlung erfahren, die getrieben war vom Zwang der Digitalisierung und einem allgemeinen Fokus auf Shopping im Netz. Viele Unternehmen in Österreich verfügen nun über Online-Shops, “Click & Collect”-Funktionen, Payment-Solutions oder Lieferservices. Selbst die Politik wurde hellhörig und versuchte mit dem einen oder anderem Projekt, siehe Kaufhaus Österreich, mehr oder weniger erfolgreich auf diesen Digitalisierungszug aufzuspringen. Während die Digitalministerin von Online-Bummeln sprach, wurde das tatsächliche Flanieren durch Einkaufstraßen, auch coronabedingt, zurückgedrängt. Das Schaufenster an sich schien an Bedeutung verloren zu haben, sieht man sich die Auslagen in diversen Bezirken an. Ein Umstand, den Patricia Fontanesi von “Die Schaufensterinnen” und Alexander Zoubek, Division 4 Geschäftsführer, anders sehen. Und das Schaufenster als Kommunikationskanal etablieren wollen.

Bunmmler sehen nämlich aktuell lauf der Mariahilferstraße in Wien eine über zehn Meter lange Schaufenster Front “unter Wasser”, die zum Shopping-Center Gerngross gehört und den Projektnamen “Meer ist gern GROSS” trägt. Gezeigt wird eine Meereskulisse wie aus “Findet Nemo” oder der kleinen Meerjungfrau Arielle, inklusive Taucher und Fische, lila Korallenriffe und Riesenhaie, so die Idee.

Schaufenster als Geschichtenerzähler

Entwickelt wurde das Projekt von der Agentur Division 4. Geschäftsführer Alexander Zoubek dazu: “Für jede Story gibt es den richtigen Kommunikationskanal. Diesmal war es für uns ein riesiges Schaufenster, das uns eine wunderbare Bühne für ‘Meer ist gern GROSS’ geliefert hat. Wir wollen mit unserer Schaufenstergestaltung in eine andere Welt bringen und die Gerngross-Kunden dazu einladen mit uns abzutauchen. Gerade weil das Reisen derzeit nur eingeschränkt möglich ist, wollen wir in diese andere Welt entführen und beim ‘windows-shopping’ Geschichten erzählen.”

Schaufenster
(c) Fontanesi – Patricia Fontanesi: “Schaufenster sind eine große Möglichkeit sein Geschäft zu positionieren.”

Verantwortlich für die Umsetzung des Schaufensterprojekts war Patricia Fontanesi von “Die Schaufensterinnen”. Der Werbegestalterin ging es hier in erster Linie darum, eine sommerliche Auslagengestaltung zu finden, mit der sich viele Shops repräsentieren lassen, wie sie sagt: “Vor allem auch etwas Exotisches und Ausgefallenes zu finden, da Reisen momentan eingeschränkt sind.”

Unterschätzte Möglichkeiten für stationären Handel?

Laut Fontanesi unterschätzt der heimische Einzelhandel im internationalen Vergleich die Möglichkeiten des Schaufensterkonzepts, da es ihnen zu kostspielig sei. Sie verwehrt sich gegen die Idee, das Schaufenster als Relikt alter Zeiten zu beachten, nicht bloß, weil es ihr Metier ist, sondern weil der stationäre Handel damit auch Impulse setzen kann. “Schaufenster sprechen auf einer emotionalen Ebene an, regenauch an, neue Produkte sehen zu wollen und stärken das Kaufvorhaben”, sagt sie. “Es stellt eine große Chance dar, seine Marke und sein Geschäft zu positionieren. Wien wacht da langsam auf.”

Schaufenster
(c) Robert Fritz – Die Agentur Division 4 möchte mit der Aktion auch Awareness für den Meeresschutz schaffen.

Neben der “Wiederbelebung” des Schaufensters steht hinter dieser Aktion auch ein Umweltaspekt. Das Meer ist laut Zoubek ein bedrohtes Ökosystem, das Hilfe braucht. Deshalb war es Division 4 auch ein Anliegen, mit diesen Bildern auf die neue Meeresschutzausstellung im “Haus des Meeres” aufmerksam zu machen.

Awareness für ein fragiles System

“Jeder, der schon einmal mit dem Kopf unter Wasser geschwommen, geschnorchelt oder getaucht ist, kennt das: Die Unterwasserwelt hat ihren ganz eigenen und besonderen Reiz und ist eine Welt für sich. Gleichzeitig ist das Meer mit seinen Bewohnern mehr denn je bedroht. Daher war die Kooperation mit dem Haus des Meeres naheliegend, nicht nur, weil es sich unweit des Gerngross befindet. Bunte exotische Fische, leuchtende Korallen und Haie in einer tiefblauen Unterwasserkulisse – all das bringt uns zum Träumen und lässt uns an unbeschwerte Sommertage denken. Es ist aber auch wichtig, daran zu denken, wie fragil dieses System ist und dass wir alle es in der Hand haben, das Meer und seine Bewohner zu schützen”, so Zoubek.

Anmerkung: Das “Haus des Meeres” eröffnete im Juli dieses Jahres im neuen Glaszubau ein komplettes Stockwerk unter dem Titel “Wir und das Meer” und möchte damit ein Statement setzen: “Schützen wir, was wir lieben!”, lautet es laut Aussendung. “Zudem werden in Zukunft auch Führungen angeboten, um den Besuchern das Meer als sensibles Ökosystem, das durch Überfischung und Verschmutzung unter starkem Druck steht, näher zu bringen. Bilder, Videos und viele interaktive Spiele sollen sowohl Erwachsene als auch Kinder mit allen Sinnen an den Schutz der Meere und ihrer Bewohner heranführen.

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Sasha Lipman und Petra Capin | (c) tech2impact

Bei der Wiener Growth-Hacking-Agentur Hackabu leitete Sasha Lipman mit “Impact” von 2018 bis 2019 bereits einen Accelerator für Impact-Tech-Startups. 2020 startete sie von Wien aus mit tech2impact schlussendlich ihr eigenes Projekt, ein internationales Mentoring-Programm für Startups, die ein impact-orientiertes Geschäftsmodell verfolgen (brutkasten berichtete).

Später wurde das Mentoring-Programm zu einem Accelerator weiterentwickelt. Zudem baute tech2impact über die Jahre ein internationales Netzwerk mit über 1.000 Mitgliedern auf und kooperierte mit zahlreichen Organisationen – darunter etwa dem Roten Kreuz in Österreich oder der Ukraine.

tech2impact stellt sich neu auf

Nun folgt eine Neuausrichtung von tech2impact, wie Lipman am Donnerstag bekannt gab. Dazu heißt es in einer Aussendung: “Im Zuge einer neuen Ära der zweckorientierten Innovation revolutioniert tech2impact seine Mitgliederstruktur und geht von einem unternehmenszentrierten zu einem personenorientierten Modell über.”

Konkret werden künftig drei Dienstleistungsschienen angeboten. Dazu zählt unter anderem tech2impact HUB. Über das globale Netzwerk sollen sich Innovator:innen international vernetzten könne. Die zweite Schiene umfasst mit EDGE ein neues Mentorenprogramm, das persönliche und berufliche Wachstum von Innovator:innen fördern soll. Und schlussendlich werden über tech2impact BOOST Innovationsdienstleistungen für Unternehmen angeboten.

Dazu heißt es: “tech2impact unterstützt Unternehmen bei der Einführung zweckorientierter Praktiken, fördert die Innovations- und Unternehmerkultur durch Intrapreneurship-Programme und erleichtert die Zusammenarbeit mit Startups.”

Die neue Doppelspitze

Neben der Neuausrichtung holte sich Lipman laut Aussendung mit Petra Capin auch eine neue “Mitgründerin” an Bord. Sie ist allerdings bereits seit Feber 2022 als Investor Relations Manager für tech2impact tätig. Zuvor war sie ein Jahr als Partnership Manager für die Blockpit AG tätig. Dazu heißt es weiters: “Mit ihrer Expertise in Finanzen und Geschäftsentwicklung sowie ihrer Begeisterung für persönliche Entwicklung, wird Petra zusammen mit Sasha Lipman die Führung von tech2impact übernehmen, um zielgerichtete Innovationen voranzutreiben.


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