30.06.2020

670 Millionen Euro Investment für EduTech-App-Startup

Mit einer 750 Millionen US-Dollar (ca. 670 Mio. Euro) Serie E-Finanzierungsrunde stockt das chinesische EduTech-Startup Zuoyebang auf insgesamt 1,33 Milliarden investierte US-Dollar auf.
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Zuoyebang - chinesisches EduTech-Startup holt 750 Millionen US-Dollar Kapital
(c) Adobe Stock - ohishiftl

Im Corona-Lockdown war auch hierzulande EduTech eine jener Branchen, die sich besonders hervorgetan haben. Doch wie so oft gilt: andernorts passiert selbiges einige Dimensionen größer. Und “andernorts” ist wie so oft China. Dort holte sich das Startup Zuoyebang in einer Serie E-Finanzierungsrunde nun stolze 750 Millionen US-Dollar Investment (ca. 670 Millionen Euro). Dabei kommt es laut Reuters auf eine Bewertung von 6,5 Milliarden US-Dollar.

+++ China: Ein Tech-Konjunkturpaket, um die USA endgültig zu überholen +++

SoftBank und Sequoia unter Bestandsinvestoren

Es war nicht die erste Mega-Runde für das 2015 aus dem Suchmaschinen-Riesen Baidu ausgegründete Startup, das sich mit seiner App an eine breite Altersgruppe zwischen Kindergarten- und Matura-Alter richtet. Der US-VC Tiger Global und die Hong Konger Investment-Gesellschaft FountainVest Partners übernahmen den Lead in der aktuellen Runde. Mehrere Bestandsinvestoren, darunter SoftBank, Sequoia Capital China, Xiang He Capital und der staatliche Fonds Katars zogen mit. Das bislang insgesamt in das EduTech investierte Kapital wird so auf 1,33 Milliarden US-Dollar erhöht.

Zuoyebang-KI löst abfotografierte Aufgabenstellungen

Die Zuoyebang-App, in der Online-Kurse und Live-Lektionen angeboten werden, bietet den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit, ein Foto einer Aufgabenstellung hochzuladen und liefert dann die Lösung. Laut Startup passiert das mittels KI-Algorithmus. Die App hat laut Angaben des Startups rund 170 Millionen monatlich aktive, davon etwa 50 Millionen täglich aktive Nutzer. Zwölf Millionen User nutzen das Premium-Angebot und sind somit zahlende Kunden.

Konkurrent Yuanfudao ist noch mehr wert

Zuoyebang ist aber nicht das einzige chinesische EduTech-Startup in dieser Dimension. Mit Yuanfudao schloss ein Konkurrent mit einem recht ähnlichen Produkt erst im März sogar eine noch größere Kapitalrunde (eine Milliarde US-Dollar) zu einer noch höheren Bewertung (7,8 Milliarden US-Dollar) ab. Dort hatten Tencent und Hillhouse Capital den Lead.

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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670 Millionen Euro Investment für EduTech-App-Startup

  • Im Corona-Lockdown war auch hierzulande EduTech eine jener Branchen, die sich besonders hervorgetan haben.
  • In China holte sich nun das Startup Zuoyebang in einer Serie E-Finanzierungsrunde nun stolze 750 Millionen US-Dollar Investment.
  • Dabei kommt es laut Reuters auf eine Bewertung von 6,5 Milliarden US-Dollar.
  • Der US-VC Tiger Global und die Hong Konger Investment-Gesellschaft FountainVest Partners übernahmen den Lead in der aktuellen Runde.
  • Mehrere Bestandsinvestoren, darunter SoftBank, Sequoia Capital China, Xiang He Capital und der staatliche Fonds Katars zogen mit.
  • Die App hat laut Angaben des Startups rund 170 Millionen monatlich aktive, davon etwa 50 Millionen täglich aktive Nutzer.

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  • Dabei kommt es laut Reuters auf eine Bewertung von 6,5 Milliarden US-Dollar.
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