09.02.2022

“Zum Glück werde ich auf der Straße noch nicht angesprochen” – Bitpanda CTO Christian Trummer im Interview

Erstmals war Bitpanda CTO Christian Trummer zum Einzelinterview im brutkasten-Studio zu Gast und berichtet über seinen Alltag im Krypto-Startup und wie er dort hin kam.
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Christian Trummer
(c) brutkasten. Christian Trummer, CTO Bitpanda

Der Co-Founder des ersten Unicorns Österreichs wurde vom brutkasten zum “Innovator of the Year” 2021 in der Kategorie “Startup & Spinoff” ausgezeichnet. Anlass genug, um mit ihm bei einem Einzelinterview über seinen Werdegang von der Kindheit auf dem steirischen Bauernhof zum CTO eines Krypto-Startups zu sprechen.

Das 2014 gegründete Startup Bitpanda schrieb letztes Jahr als Österreichs erstes Unicorn Geschichte. Während man die beiden Mitgründer Paul Klanschek und Eric Demuth relativ regelmäßig in den Medien sieht, scheint der Dritte im Bunde, Christian Trummer, seltener in der Öffentlichkeit zu stehen. Im Interview mit brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki erklärt Trummer dazu, dass er zwar durchaus gerne mal mit dem Founder-Team auftritt, seinen Fokus ansonsten aber lieber auf die Skalierung und das Produktbauen im Hintergrund lege. Die Prominenz im Alltag bleibe zum Glück auch noch aus. Trummer hat kein Problem damit, dass er bisher noch nicht auf der Straße erkannt wird. Was ihn allerdings freue, ist die Möglichkeit, sein Fachwissen bei verschiedenen CTO-Meetups weiterzugeben, wo er in letzter Zeit öfter eingeladen werde.

Gegenüber Manager:innen zu Beginn eher kritisch eingestellt

“Ich bin wahrscheinlich eher so der typische Startup-CTO”, meint Trummer, denn er erfülle durchaus das klassische Techniker-Klischee, der gerne vor dem Computer sitzt. Als erster Programmierer von Bitpanda habe er das System von Grund auf gebaut und programmiert. Durch die ständige Weiterentwicklung des Unternehmens und einen regelmäßig neu gesetzten Fokus habe sich in den Jahren seit der Gründung aber auch vieles verändert. Seine Berufsbezeichnung würde sich beispielsweise ca. alle sechs Monate ändern, so Trummer. Nachdem er in der Zeit bis zum Launch von Montag bis Sonntag vor dem Computer gesessen habe, seien später der Austausch mit den Kund:innen und das Ausbauen von Schwachstellen hinzu gekommen. Mit dem Wachstum von Bitpanda und einem immer größer werdenden Team gesellten sich dann Hiring-Prozesse und im nächsten Schritt der Aufbau von Organisationsstrukturen hinzu.

Trummer erklärt im Interview, dass er Manager:innen gegenüber zu Beginn eher kritisch eingestellt gewesen sei. Dann habe er aber erkannt, dass neben Programmierer:innen eben auch Engineering-Manager:innen ab einer gewissen Unternehmensgröße für das Team wichtig sind. Aus diesem Grund liege der aktuelle Fokus bei Bitpanda auch darauf, eine gute Engineering-Culture aufzubauen. Der CTO ist aber nach wie vor froh, dass er im Unternehmen noch keine reine Manager-Rolle einnimmt. Auch wenn bei den neuen Produkten von ihm keine Codezeilen mehr dabei sind, bereitet es ihm Freude, wenn er ab und zu für interne Angelegenheiten eine paar Zeilen Code programmieren kann.

Von der steirischen Schweinemast zum CTO

Das Interesse am “Coden” hat Christian Trummer schon früh entdeckt. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in der Steiermark. Dort hätten sie eine Schweinemast und Ackerbau betrieben, wo er nicht nur gerne auf dem Traktor, sondern auch vor dem Computer gesessen sei.

“Programmieren war eines der ersten Dinge, die ich am Computer versucht habe, zu lernen. Das hat sich dann immer weiter entwickelt”, meint Trummer. Die Landwirtschaft zu übernehmen war nicht sein Weg, er wollte lieber irgendetwas mit Computern bauen.

Beim Blick in die Zukunft und der Frage, was nach einem IPO von Bitpanda kommt, stellt Christian Trummer klar, dass er keine “Zehnjahrespläne” macht, sondern alles auf sich zukommen lassen will. Für die näheren Schritte könne er aber sagen, dass in erster Linie ein starkes Wachstum geplant sei, wobei sich das Team in diesem Jahr noch verdoppeln wolle. Da viele Features und Produkte implementiert werden müssen, sollen vor allem die Produkt- und Engineering-Teams ausgebaut werden.

Christian Trummer: Von der Kindheit am Schweinemastbetrieb zum Unicorn-Gründer

DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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