Zukunftsreise: Außenwirtschaft schickt FinTechs nach Lagos und Nairobi
Im Rahmen einer "Zukunftsreise" der Außenwirtschaft Austria kann man im April die boomende FinTech-Startup-Szenen in den afrikanischen Metropolen Lagos und Nairobi genauer unter die Lupe nehmen.
In den letzten fünf Jahren hat sich in Lagos, der einwohnerreichsten Stadt Afrikas (22 Millionen Einwohner), eine boomende Startup-Szene gebildet, die die nigerianische Hauptstadt neben Kapstadt und Nairobi in den Rang eines Tech- und Innovation-Hubs erhoben hat. Die FinTech-Startups sind hier wichtige Akteure. Sie lösen mit innovativen Ansätzen lokale Probleme im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Lagos ist daher die erste Station der im April von der Außenwirtschaft Austria veranstalteten “Zukunftsreise” zum Thema FinTech.
Die zweite Station ist die kenianische Hauptstadt. Nairobi hat erst seit kurzem seinen Ruf als “Silicon Savannah” begründet. Inzwischen nutzt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Metropole lokale Software für mobile Zahlungen, Bankdienstleistungen, die Buchung von Taxis, etc. Die ICT-Branche ist heute der in Kenia am schnellsten wachsende Teil der Wirtschaft.
Zukunftsreise: Dialog und Gedankenaustausch
Die Zukunftsreise vom 15. – 20. April gibt einen Einblick in die aktuellen FinTech-Entwicklungen in Nigeria und Kenia sowie die zukünftigen Trends auf dem afrikanischen Kontinent. Den österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird ausreichend Gelegenheit zu interaktivem Dialog und Gedankenaustausch mit lokalen Trendsettern und Startups ermöglicht. Begleitet werden die Programme von einer Branchen-Expertin in Nigeria und einem Branchen-Experten in Kenia, welche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch für individuelle Beratungen zur Verfügung stehen.
Die Veranstaltung erfolgt im Rahmen der Internationalisierungsoffensive go-international, einer Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich.
Details
Teilnahmegebühren: 1100 Euro für Mitglieder und 2200 Euro für Nichtmitglieder
Plasmateria: Hermann und Niki Futter investieren in Wiener Beschichtungs-Startup
Auch Karl Büche, Markus Ertler und Michael Edtmayer beteiligen sich an Plasmateria, die sich auf die Beschichtung von Bauteil-Innenflächen spezialisiert haben.
Plasmateria: Hermann und Niki Futter investieren in Wiener Beschichtungs-Startup
Auch Karl Büche, Markus Ertler und Michael Edtmayer beteiligen sich an Plasmateria, die sich auf die Beschichtung von Bauteil-Innenflächen spezialisiert haben.
Die Investmentgruppe Angels United von Karl Büche, Markus Ertler, Niki Futter, Hermann Futter und Michael Edtmayer hat einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag in das Wiener Startup Plasmateria investiert. Das Investment der Business Angels wird von aws Start-up Invest gehebelt.
Plasmateria: Alternative für bisherige Verfahren
Plasmateria wurde von Bernhard Kohlhauser und Martin Jaros gegründet und hat etwas geschafft, was man in der Branche nicht für möglich gehalten hat. Das Startup fokussiert auf eine Entwicklung innerhalb der PVD (Physical Vapor Deposition)-Technologie. Finanziert mit Unterstützung von aws Preseed sowie aws Seedfinancing konnten die Founder beweisen, dass auch Bauteil-Innenflächen bis zu einem Durchmesser von nur vier Millimetern mit PVD beschichtet werden können.
Konkret entwickelt Plasmateria neuartige Beschichtungstechnologien für Innenflächen als eine umweltfreundliche Alternative zu bisherigen Verfahren, welche größtenteils durch das Verbot von hexavalentem Chrom durch die EU betroffen sind.
Die Oberflächentechnologie der Wiener biete dementsprechend nicht nur eine grüne Alternative zur galvanischen Verchromung von Innenflächen, sondern könne auch die Lebensdauer von Bauteilen durch moderne keramische Beschichtungen verbessern. Klassische Verchromungsprozesse sind umweltgefährdend und dürfen in der EU nur mit Ausnahmegenehmigungen weiter eingesetzt werden. Plasmateria setzt daher auf ihr Plasma-basiertes PVD-Verfahren, das in der Lage ist, vergleichbare Chrombeschichtungen gänzlich ohne die Verwendung von problematischen Chemikalien abzuscheiden, wie es heißt.
“Game Changer”
“Plasmateria ist ein echter Game-Changer in der Beschichtungsindustrie”, sagt Karl Büche, der bei diesem Investment den Lead der Angels United innehat. “In den letzten Jahrzehnten war hier technologischer Stillstand. Es gab weder grundlegende Innovation bei den Verfahren noch merkliche Bewegungen bei den Anbietern und in der gesamten Struktur dieser Industrie. Das Gründerteam besteht aus ausgewiesenen Experten, die viel Erfahrung in der Industrie gesammelt haben und motiviert sind, ihr Wissen für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Das Timing von Plasmateria ist, nicht zuletzt durch das EU-Verbot bestehender Verfahren, hervorragend.”
Die Beschichtungstechnologien von Plasmateria zielen, wie betont wird, nicht darauf ab, Marktteilnehmer zu verdrängen, sondern neue Anwendungsgebiete zu eröffnen. Besonders spannend sei vor allem der Einsatz der IDC-Technologie im Bereich der wasserstoffbasierten Energie- und Mobilitätslösungen. Hier könnten keramische Beschichtungen dazu beitragen, Leitungen und andere Innenflächen mit Diffusionsbarrieren zu versiegeln, um Materialversprödung und den Verlust von Wasserstoff zu minimieren.
Zu den potenziellen Anwendungsbereichen der neuen Beschichtungsverfahren gehören unter anderem Formwerkzeuge, Extruder, Stoßdämpfer, Aktuatoren, Gleit- oder Wälzlager und Wärmetauscher. Durch den Einsatz der IDC-Technologie können auch Bauteile beschichtet werden, die bislang nicht für solche Verfahren geeignet waren.
Plasmateria mit dreiphasigem Markteintritt
Das Startup plant seinen gestaffelten Markteintritt in drei Phasen. In der ersten Phase wird eine umweltfreundliche Alternative zur Chrombeschichtung angeboten, die bis hinunter auf fünf Millimeter Innendurchmesser angewendet werden kann. In weiteren Schritten sollen keramische Beschichtungen sowie spezielle Lösungen wie Wasserstoffdiffusions-Barrieren und Schichten für größere Bauteile folgen.
“Mit Angels United holen wir uns ein Team aus erfahrenen Unternehmern mit exzellentem Netzwerk und viel Erfahrung beim Company Building ins Boot”, sagt Co-Founder Kohlhauser. “Zusammen werden wir mit Plasmateria ein Unternehmen bauen, welches für frischen Wind in der Beschichtungsindustrie sorgen wird. Wir haben ehrgeizige Pläne für nachhaltige Oberflächentechniken – auch über die Innenbeschichtungen hinaus.”
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