18.10.2021

Zirp: Insekten-Burger von Wiener Startup in über 800 Supermarktfilialen erhältlich

Das Wiener Startup Zirp hat dieses Jahr Österreichs erstes Insekten-Burger-Pattie auf den Markt gebracht. Nun erfolgt österreichweit die Listung bei Billa und Billa Plus in über 800 Supermarktfilialen.
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Zirp
(c) Zirp

Insekten gelten aufgrund ihrer hochwertigen Proteine als ein wahres Superfood. Diesen Umstand macht sich seit 2011 das Wiener Startup Zirp rund um Gründer Christoph Thomann zu Nutzen. Das Startup gilt als Pionier im Bereich der Entomophagie – so nennt man den Verzehr von Insekten. In den letzten Jahren hat das Unternehmen zahlreiche Produkte in dieser Nische auf den Markt – angefangen von puren Insekten-Snacks über Proteinmehle bis hin zum Energie-Riegel.

Dieses Jahr im Sommer legte Zirp mit dem sogenannten “Eat For Future Burger Patty” nach und brachte erstmalig ein Burger-Pattie auf den Markt, das zu 40 Prozent aus Buffalowürmern besteht. Zudem konnte das Startup für die Markt-Expansion 2021 eine Anschlussfinanzierung von Biogena rund um Albert Schmidbauer sichern – eine erste Beteiligung erfolgte bereits 2020.

Zirp schafft Listung im Einzelhandel

Und die Markt-Expansion nimmt Fahrt auf. Wie das Startup am Montag bekannt gegeben hat, werden die Burger Patties in 200g Packungen zu je zwei Stück in den Tiefkühlregalen von über 800 Billa und Billa Plus Märkten angeboten. 

In Kombination mit Champignons, Erbsenprotein und einer eigens kreierten Rezeptur entsteht laut Gründer Thomann ein herzhaftsaftiger Geschmack, der zwar an Fleisch erinnert, aber nicht den Anspruch hat Fleisch 1:1 zu imitieren. “Letzten Endes ist der Insektenburger eine eigene Kategorie, die sich auch geschmacklich von plant-based Produkten abhebt”, so der Gründer.

Neuer Rechtsrahmen sorgt für Aufwind

Eine im Mai 2021 erfolgte Erstzulassung des Mehlwurms als neuartiges Lebensmittel (Novel Food) durch die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit), sorgte laut dem Startup europaweit für Aufwind in der Branche. So wurde beispielsweise auch in Österreich der Rechtsrahmen für die Nutzung aller noch in Zulassung befindlicher Insektenarten als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln entsprechend angepasst.

“Dass nun auch in Europa Rechtssicherheit herrscht, gibt uns nun endlich grünes Licht, unser zukunftsfähiges Burger Patty, einem breiten Publikum zugänglich zu machen”, so Thomann über den neuen Rechtsrahmen und Marktchancen. Zudem wolle künftig unter der Dachmarke Eat for Future gemeinsam mit anderen Playern aus der Lebensmittelbranche an Lösungen für eine zukunftsfähige Ernährung arbeiten.


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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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