02.12.2022

Zeitreihen, Cloud und Energiemarkt: HAKOM bietet Lösungen für große Datenmengen

HAKOM arbeitet mit Zeitreihen und bietet eine Technologie an, auf deren Basis man schnell Lösungen für den Energiemarkt entwickeln kann. Unter anderem konnten sie Microsoft als Partner für sich überzeugen.
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Die HAKOM Co-Founder Thomas Hasleder und Stefan Komornyik © Meinrad Hofer
Die HAKOM Co-Founder Thomas Hasleder und Stefan Komornyik © Meinrad Hofer
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Der Begriff “Zeitreihen” ist für viele zwar schwer greifbar, betrifft unseren Alltag aber mehr, als man denken mag. Egal ob es um die Pulsfrequenz des Fitnesstrackers, um die Zimmertemperatur beim Smart Home Device, oder um den Regensensor im eigenen Garten geht – “Irgendwo ist man immer mit Zeitreihen konfrontiert”, meint Stefan Komornyik, Managing Partner beim Tech-Unternehmen HAKOM. Sie selbst konzentrieren sich in ihrer Arbeit als Technologieanbieter auf den Energiemarkt. Dieser ist vor allem in aktuellen Krisenzeiten von einem Umschwung geprägt.

Was sind Zeitreihen?

Gerade in der Energiebranche ist man –  bspw. aufgrund von aktuellen Trends – mit sehr großen Datenmengen konfrontiert. Der Löwenanteil dieser Daten sei laut Komornyik Zeitreihen. “Life is a Time Series”, schreibt sich das Unternehmen daher als Leitspruch auf die Fahne, denn die Relevanz werde oft übersehen. 

Zeitreihen erklärt Stefan Komornyik folgendermaßen: “Das sind Daten, die in Sensoren gemessen und gleichzeitig mit einem Zeitstempel versehen werden. Das kann bspw. der Stromverbrauch oder die Stromerzeugung sein. Auch meteorologische Informationen gehören unter anderem dazu.” Das österreichische Unternehmen arbeitet bereits seit vielen Jahren in der Softwareentwicklung für den Energiemarkt und hat dabei Systeme entwickelt, die unter anderem den Stromverbrauch voraussagen, oder auch Kraftwerke optimieren können.

Kund:innen im Energiemarkt

Das 1991 gegründete Unternehmen hat seine Ausrichtung mit der Zeit stets erweitert. “Vor circa sieben Jahren haben wir entschieden, uns als Technologie-Anbieter aufzustellen. Wir kennen uns mit dem Thema Zeitreihen sehr gut aus und sind davon überzeugt, dass eine standardisierte Technologie hier wichtig ist, um in der Softwareentwicklung schnell voranzukommen”, erklärt Komornyik im brutkasten-Interview. Ihre Kund:innen lassen sich aktuell in zwei Gruppen aufteilen: Auf der einen Seite verweist der Mitgründer auf Energieversorger, auf der anderen Seite würden sich Softwareanbieter als Kundengruppe ergeben. 

“Als Technologieanbieter ist mehr oder weniger der Globus der Markt”, erklärt er zudem mit Blick auf die Expansionsstrategie von HAKOM. Abgesehen vom deutschsprachigen Raum hätten sie bereits Kund:innen in den USA, Israel, Skandinavien und Osteuropa gewonnen.

HAKOM und Microsoft

Als Technologiepartner konnte HAKOM außerdem den Hard- und Softwareentwickler Microsoft für sich gewinnen. Die Technologie des Unternehmens basiere dementsprechend auf einer Microsoft-Entwicklungsplattform, HAKOM halte dabei den ISV-Status (Independent Software Vendor-Status). 

Ihre Cloud-Plattform, die über Microsoft Azure läuft, hat HAKOM Mitte dieses Jahres gestartet. Dadurch habe sich zusätzlich eine Zusammenarbeit im Vertrieb mit den Microsoft-Key-Accounts ergeben. “Das ist für uns ein Meilenstein, da wir damit nicht nur unsere Technologie anbieten, sondern zusätzlich auch die Lösung für unsere Kund:innen auf Azure betreiben können. Indem wir das Storage der Zeitreihen mit abbilden, nehmen wir eine weitere Last von den Schultern unserer Kund:innen”, meint Stefan Komornyik hierzu.

Verfügbarkeit und Skalierbarkeit spielen große Rolle bei Cloud-Lösungen

Mit Blick auf den Status von Cloud-Lösungen erkennt HAKOM ein Umdenken in der Gesellschaft und auch in der Energiewirtschaft, das immer weiter voranschreitet. “Die Cloud ist ein Muss, an dem du nicht vorbeikommst”, ist der Managing Partner überzeugt. Besonders im Energiemarkt beobachte er etwas, das man bei HAKOM als “Energy Data Jungle” bezeichne. Dabei handelt es sich um Daten mit unterschiedlichen Formaten und Quellen. Um diese miteinander zu verbinden, würde man sinnvollerweise die Cloud als Speicherort nutzen, da hier die Zugänglichkeit am größten sei. Als weiteren Vorteil verweist Komornyik auf die praktisch unendliche Skalierbarkeit in der Cloud.

Energiekrise als Chance

Die aktuelle Energiekrise beobachtet HAKOM aufmerksam. Stefan Komornyik sieht sie auch als Chance für die Energiewende. Zwar hat das Unternehmen seinen Kundenstamm auch im konventionellen Energiemarkt wie Gas und Kohle, das größte Wachstumspotenzial sehen sie allerdings im Bereich der erneuerbaren Energien. “Die Krise soll ein Ansporn sein, jene Trends zu beschleunigen, die ohnehin schon bestanden haben. Ich denke, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energiewende jetzt noch stärker vorhanden ist”, erklärt Komornyik im Gespräch. Ihre Technologie soll den Hersteller:innen ermöglichen, wesentlich schneller Lösungen für diesen Bereich zu entwickeln.

Scaleup-Programm auf Basis der Cloud-Plattform

Als unmittelbar nächsten Schritt beschreibt HAKOM den Aufbau eines Scaleup-Programms auf Basis ihrer Cloud-Plattform. Dieses beziehe sich auf sämtliche Prozesse von der Produkteinführung über das Marketing bis hin zu Sales, was komplett standardisiert werden soll. Auch die Expansion in weitere Länder stehe auf dem Plan. 

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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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