05.10.2020

10 Jahre Impact Hub Vienna: Das ist die bisherige Bilanz der Plattform

Der Impact Hub Vienna wurde im Jahr 2010 mit dem Ziel gegründet, soziale und nachhaltige Startups in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen. Im Zuge des zehnjährigen Jubiläums gab uns Barbara Inmann, Managing Director des Impact Hub Vienna, ein ausführliches Interview zur bisherigen Bilanz.
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Impact Hub
(c) Impact Hub

Barbara Inmann, Managing Director des Impact Hub Vienna, spricht im Interview mit dem brutkasten über die bisherige !!Bilanz der Unterstützungsplattform, die zum führenden Player im Bereich Social Entrepreneurship wurde. Zudem geht sie auf aktuelle Projekte und Zukunftsvisionen des Impact Hubs ein.


Der Impact Hub besteht in Österreich seit 2010 und feiert dieses Jahr somit sein zehnjähriges Jubiläum.  Auf welche Bilanz kann der Impact Hub in Österreich seit der Gründung zurückblicken?

Impact Hub wurde 2010 gegründet mit dem Ziel soziale und nachhaltige Unternehmer und Startups durch Infrastruktur, Netzwerke und Programme in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen und Social Entrepreneurship in Österreich zu etablieren. Es ging uns darum Personen, die was verändern wollen – anstatt wie für Wien typisch zu raunzen – die Möglichkeit zu geben, das zu tun.

Über die letzten zehn Jahre entwickelte sich Impact Hub Vienna zu einer der wichtigsten Unterstützungs-Plattformen für Social Entrepreneurs in Österreich und Umgebung. Allein in Wien umfasst die aktive Community über 1.000 Innovatoren, Experten und Partner aus den unterschiedlichsten Branchen und Sektoren. Gemeinsam schaffen sie auf knapp 2000 Quadratmeter offener und innovativer Arbeitsfläche täglich neue Lösungen, die zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft beitragen. Über die vergangenen zehn Jahre wurden in dieser Community mehr als 500 neue Unternehmen gegründet, über 1500 neue Jobs in Österreich geschaffen und in zirka 250 Partnerschaften gemeinsam positive Wirkung erreicht.

Hinter all diesen Zahlen stehen natürlich viele Geschichten von Personen, die ihre Co-Gründer, Partner, Dienstleister, Investoren, Mentoren sowie neue Business-Ideen, Jobs und Möglichkeiten im Impact Hub gefunden haben. Sowie viele inspirierende Kooperationen wie mit Mohamed Yunus, Friedensnobelpreisträger und einer der bekanntesten Social Business Gründer, Unternehmen wie Deloitte, Erste Bank, Mercer und öffentlichen Organisationen wie Austria Wirtschaftsservice (aws), Bundesministerium für Klima, Klima- und Energiefonds, Stadt Wien, Wirtschaftsagentur und vielen mehr.

Was waren die wichtigsten Milestones und Projekte des Impact Hub seit seiner Gründung in Österreich?

Der erste große Meilenstein war 2010 die Eröffnung der ersten 400 Quadratmeter durch eine Gruppe von jungen Innovatoren mit dem Ziel Unternehmertum und wirtschaftliche Ansätze zur Entwicklung von Lösungen für eine gerechtere und nachhaltigere Welt einzusetzen. Und natürlich jede Erweiterung der Räumlichkeiten und das Wachstum der Community auf die heutige Größe.

Durch über 30 Akzelerations-Programme, die wir über die Zeit mit Partnern entwickelten, konnten wir nachhaltige Unternehmen in ihrer Gründung und Wachstum unterstützen. Die Bandbreite der Themen reicht hier von der Entwicklung von Lösungen für eine nachhaltige und lebenswerte Stadt (mit ÖkoBusiness Wien), über die Unterstützung und Integration von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt (mit Deloitte Future Fund) bis zu “Sustainable Fashion” (mit Impact Hub Amsterdam, Karin Granner und der Austrian Fashion Association).

Dazu zählen auch Programme, wie der Social Impact Award, der von Peter Vandor (Wirtschaftsuniversität Wien) ins Leben gerufen und mit Hilfe des Impact Hub skaliert wurde. Der Social Impact Award unterstützt vor allem junge Menschen auf ihrem Weg zum Sozialunternehmertum und ist mittlerweile als ein eigenständiges Unternehmen in über 15 Ländern mit mehr als 3000 Teilnehmern tätig.

Und ein jährlicher Meilenstein sind sicher unsere Impact Days, eine Konferenz, die den europäischen Impact Sektor zusammenbringt – für nächstes Jahr kann der 24. und 25. Juni schon vorgemerkt werden.

Wie hat sich die Zusammensetzung der Startups seit der Gründung verändert und welche Erfolgsbeispiele kann der Impact Hub in der Betreuung von Startups vorweisen?

Die Zusammensetzung der Startups in der Community hat sich vor allem was die Reife und das Alter der Startups betrifft geändert, was auch die Entwicklung des Sektors allgemein zeigt. Mittlerweile sind über 30 Prozent der Startups über fünf Jahre alt, knappe zehn Prozent zehn Jahre und mehr.

Einige Beispiele von Unternehmen, die über die letzten zehn Jahren mit uns gewachsen sind, sind aWATTar, ein Energieanbieter mit dem Ziel Österreich und mittlerweile auch Deutschland ausschließlich mit erneuerbarer Energie zu versorgen. whatchado, eine Karriereplattform für Berufseinsteiger, die 2011 den Social Impact Award gewonnen haben oder die Vollpension, Generationenkaffeehaus und gemütlicher Verweilort mit zwei Standorten in Wien.

Auch die Anzahl der angestellten Mitarbeiter hat sich von null auf eins in unseren frühen Jahren auf im Durchschnitt vier Vollzeitäquivalente erhöht, was zeigt, dass der Sektor auch einen immer größeren Beitrag zur Schaffung von innovativen und interessanten Berufsmöglichkeiten bietet, sowie in vielen Fällen auch an der Arbeitsmarktintegration von unterschiedlichsten Gruppen beteiligt ist.

So führt MTOP Unternehmen und geflüchtete Menschen am Arbeitsmarkt zusammen, die Austrian Coding School bietet neunmonatige Trainings für Softwareentwicklung und Coding für Arbeitssuchende an, WisR ist eine Karriereplattform für “Senior Talents” über 55 und Shades Tours gibt Obdachlosen, Geflüchteten und Personen mit Drogenvergangenheit eine neue Chance am Arbeitsmarkt und bildet durch spannende Touren gleichzeitig die Öffentlichkeit.

Bzgl. der Fokusthemen erkennen wir einen Trend zu mehr Gründungen, die im Klima-Umfeld angesiedelt sind, während der Bereich Bildung und Soziale Gerechtigkeit weiterhin hohe Relevanz zeigt. Im Bereich Klima finden sich viele Gründungen im Bereich Food: Rebel Meat (Reduktion von Fleisch), Legendary Vish (3D gedruckter Fish), Alpengummi (Kaugummi aus natürlichen Rohstoffen statt Rohöl);  Mobilität: wie triply und hex.drive (Softwärelösungen für nachhaltige Mobilität); lokale Produktion: markta (online Markt für lokale Bio-Produkte), Unverschwendet (Verarbeitung von überschüssigen Obst und Gemüse) und Hut und Stiel (Züchtung von Schwammerln aus Kaffeesud in den Kellern Österreichs) sowie in der Baubranche: Baukarussell (Wiederverwertung von Bauteilen bei Abriss) oder mixtresting (neue Co2-neutralere Mischungen von Zement).

Wie würdest du den USP des Impact Hub in Österreich beschreiben?

Unser Haupt-USP liegt in unserer diversen Community und dem gemeinsamen Ziel für die Herausforderungen der heutigen Zeit Lösungen zu finden. Durch Partner aus unterschiedlichsten Sektoren schaffen wir den Zusammenschluss über Sektorgrenzen hinweg, was für große Herausforderungen wie Klima, Bildung, inklusive Gesellschaften notwendig ist.

Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung (durchschnittlich zehn wertvolle Kontakte im Jahr pro Mitglied) und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.

Als weltweit führendes Netzwerk für soziale und ökologische Innovationen mit Standorten in mehr als 100 Städten und 50 Ländern geben wir zusätzlich die Möglichkeit sich global zu vernetzen, unterstützen bei Skalierung und bieten länderübergreifende Programme, wie FABB, ein Programm für nachhaltige Mode mit Impact Hub Amsterdam oder HiReach, ein europaweites Programm zu Mobilitätslösungen für Randgruppen mit Zugang zu internationalen Peers, Partnern, Experten und Investoren an.

Der Impact Hub in Österreich ist in das globale Netzwerk aus 100 Standorten eingebunden. Wie funktioniert die internationale Zusammenarbeit?

Neben den gerade erwähnten internationalen Programmen und Skalierungsmöglichkeiten, können auch die Standorte & Infrastruktur von unseren Mitgliedern weltweit genutzt werden. So, ist es für Wiener Mitglieder auch möglich in Sao Paolo,  New York, Berlin, Johannesburg, Taipei oder einem der anderen 100 Standorte zu arbeiten.

Zusätzlich können wir durch die intensive Zusammenarbeit auf einen großen Know-How Pool zurückgreifen und uns vor allem in herausfordernden Zeiten, wie dieses Jahr durch COVID-19 gegenseitig unterstützen, Best-Cases teilen und implementieren.

Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und Organisationen wie OECD, UN, EU und World Economic Forum arbeiten wir auch an der Etablierung von Richtlinien und Policies, um die Unterstützung und Relevanz des Sektors allgemein zu erhöhen.

Wie hat sich der Stellenwert von Social Entrepreneurship in Österreich in den letzten zehn Jahren verändert? 

Während vor zehn Jahren Social Entrepreneurship noch fast unbekannt war am österreichischen Markt und auch in Deutschland sich erst erste Unterstützungs-Plattformen formten, sehen wir heute eine Vielzahl an Förderprogrammen von privaten und öffentlichen Organisationen z.B. aws Creative Impact, FFG- oder Wirtschaftsagentur-Förderungen, etliche private Awards und Akzeleratoren von Unternehmen und Universitäten, eigene Forschungszentren wie das Social Entrepreneurship Center der Wirtschaftsuniversität sowie Lehrveranstaltungen an unterschiedlichsten Universitäten.

Mittlerweile geht man von über 2000 Sozialunternehmen in Österreich aus, die ein wichtiger Motor für einen ökologischen, inklusiven und digitalen ökonomischen Wandel sind und so wichtige Innovationen und Arbeitsplätze für die Zukunft sichern. Vor allem auch in Krisenzeiten wie durch COVID-19 bringen Sozialunternehmen durch ihre Agilität und Kreativität schnell Lösungen wie z.B. neue digitale Formen der Kommunikation und Konzepte für Online Lernen als Unterstützung zu Face-to-Face Bildung (“Blended Learning”), neue Versorgungskonzepte im Bereich Food oder Energie (online, regional und nachhaltig), Konzepte zur Einbindung von Randgruppen, spezielle Schutzausrüstung, ressourcenschonende Produktion durch Recycling und Upcycling, Experimente mit neuartigen Geschäftsmodellen und vieles mehr.

Leider fehlt es allerdings noch an einer breiten und öffentlichen Anerkennung des Sektors, was dazu führt, dass diese wichtige Innovationskraft bei öffentlichen Förderungen oft nicht speziell berücksichtigt wird oder durch ihre spezielle Form, die wirtschaftlichen Erfolg mit sozialen und nachhaltigen Zielen verbindet, nicht zu den jeweiligen Kriterien passt. Hier braucht es dringend eine stärkere gemeinsame Positionierung und Stimme, die durch SENA (Social Entrepreneurship Network Austria) gerade aufgebaut werden soll.

Wie schätzt du den aktuellen Status Quo von Social Entrepreneurship in Österreich im internationalen Vergleich ein?

Auch wenn sich der Sektor in den letzten Jahren positiv entwickelt hat, ist die Relevanz von Social Entrepreneurship in Österreich noch zu gering und die positive Kraft, die von diesem Sektor ausgeht, wird zu wenig beachtet und gefördert. Im jetzigen Regierungsprogramm findet sich zwar erstmals ein kleiner Absatz zu Social Entrepreneurship, es braucht hier jedoch weitere Maßnahmen zur Unterstützung.

Im deutschen Bundestag wurde am 29. Mai 2020 zum Beispiel ein Paket mit dem Titel „Soziale Innovationen stärker fördern und Potenziale effizienter nutzen” beschlossen und damit auch die nötige finanzielle Unterstützung gesichert. Das Paket beinhaltet viele Themen, die auch in Österreich seit Jahren in zehn Kernpositionen gefordert werden, wie z.B. den Ausbau und Entwicklung von Finanzierungsformen, Reformierung steuerlicher Rahmenbedingungen für Sozialunternehmen, Entwicklung und Ausbau von Bildungs- und Inkubationsformaten sowie lokaler Infrastruktur. Ein besonders wichtiges Thema ist hier auch die fehlende Infrastruktur in ländlichen Regionen.

Zusätzlich gibt es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Österreich keine klare Kennzeichnung für “nachhaltige Unternehmen”. Die zuletzt veröffentlichte EU-Studie zum Thema Social Entrepreneurship und deren Ökosysteme zeigt auf, dass viele Länder bereits spezielle Rechtsformen oder zumindest offizielle Kennzeichnungen eingeführt haben. Dies würde vor allem im Förderwesen und auch in der Kommunikation unterstützen und Klarheit schaffen.

Insgesamt gibt es also noch viel zu tun und es braucht auch einen starken Zusammenschluss des Sektors sowie eine stärkere Zusammenarbeit auf Bundesebene.

Welche zukünftigen Projekte möchte der Impact Hub umsetzen und welche Ziele verfolgt der Impact-Hub für die nächsten zehn Jahre?

Wir sehen weltweit, dass sich unsere politischen, ökologisch, sozialen und wirtschaftlichen Systeme neu erfinden und z.B. Demokratie und das kapitalistische Wirtschaftssystem mit vielen Herausforderungen kämpfen.

In den letzten Jahren hat Impact Hub sich daher darauf fokussiert ein Netzwerk von Innovatoren und Unternehmern aufzubauen, die an Lösungen für diese Herausforderungen arbeiten. Die nächsten zehn Jahre wird es darum gehen, diese Lösungen in die Breite zu bringen, noch mehr Spieler einzubeziehen und nachhaltiges Unternehmertum als Norm zu verankern.

Kurz gesagt: soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit muss Mainstream werden, wir müssen in Systemen statt Silos denken und all gemeinsam an dem Ziel einer lebenswerten, gerechten und nachhaltigen Welt arbeiten. In den letzten Jahren hat ein Umdenken begonnen, es muss jedoch schnell, systemisch und gemeinsam gehandelt werden, um Auswirkungen wie zum Beispiel durch den Klimawandel rechtzeitig einzudämmen.

Konkret für den Impact Hub heißt das, neben der weitergehenden Arbeit mit und für Sozialunternehmen:

  • Neue Innovationsdienstleistungen für etablierte Unternehmen und Organisationen, um die Nachhaltigen Entwicklungsziele umzusetzen und mit Innovator*innen zusammenzuarbeiten
  • Eine Ausdehnung der Tätigkeiten in andere Regionen in Österreich mit Schwerpunkt auf den ländlichen Raum und weitere Standorte in Wien
  • Setzung von Schwerpunktthemen zur intensiveren Vernetzung und gemeinsamen Arbeit mit relevanten Akteuren. Erstes Fokusthema hier ist Klima und die Schaffung eines spezifischen Netzwerks und Ortes, mit dem Ziel Lösungen für Klimaneutralität zu erarbeiten. Hier gibt es bereits die ersten Partnerschaften und Gespräche zum Aufbau eines Campus für Klima-Innovationen und Climate Labs.

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Speedinvest-Partner Markus Lang über die Notwendigkeit eines Dachfonds in Österreich

Interview. Auf der invest-austria-conference haben wir mit Markus Lang, Partner bei Speedinvest und Board Member bei invest.austria, über die mögliche Ausgestaltung eines Dachfonds in Österreich gesprochen. Zudem äußert sich Lang auch zur europäischen Technologiesouveränität vor dem Hintergrund der jüngsten US-Wahlen.
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Markus Lang im Rahmen der invest.austria conference | brutkasten / martin pacher

Die Forderung nach einem Dachfonds besteht in Österreich seit längerer Zeit. Während in anderen europäischen Ländern vergleichbare Fondsmodelle bereits etabliert wurden, fehlt es in Österreich bislang an einer solchen Struktur. Ein Dachfonds funktioniert als Fund-of-Funds, bei dem das Kapital in verschiedene Venture-Capital-Fonds investiert wird, die wiederum gezielt in heimische Startups und Technologieunternehmen investieren.

Hierzulande setzt sich invest.austria im Rahmen ihrer Vision 2030 für die Schaffung eines Dachfonds ein, um den Kapitalzugang für Startups und etablierte Unternehmen zu verbessern. Auch bei der jüngsten invest.austria-conference am vergangen Mittwoch in Wien stand dieses Thema im Zentrum der Diskussion (brutkasten berichtete).

Im Interview mit Markus Lang, Partner bei Speedinvest und Board Member von invest.austria, sprachen wir über eine mögliche Ausgestaltung eines solchen Fondsmodells und die potenziellen Auswirkungen auf das österreichische Innovationsökosystem.


brutkasten: Warum brauchen wir aus deiner Sicht einen Dachfonds in Österreich?

Markus Lang: Ein erfolgreiches Ökosystem braucht zwei Dinge: Kapital und Talent. Während Österreich zweifelsfrei über viel Talent verfügt, gibt es im Bereich Kapital noch deutlichen Aufholbedarf, insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und globalen Märkten. Ein Dachfonds würde institutionelle Investoren verstärkt motivieren, in Venture Capital und Private Equity zu investieren, und so mehr Kapital, das in heimische Unternehmen fließt, freisetzen. Unser zukünftiger Wohlstand wird entscheidend davon abhängen, ob wir Hightech in Österreich ausreichend finanzieren können. Dazu zählen nicht nur Startups, sondern auch etablierte Unternehmen. Ein bewährtes Mittel, wie wir im europäischen Vergleich sehen, sind diese Dachfonds-Konzepte (Fund-of-Funds). Mit staatlicher Unterstützung setzen sie einen Stimulus, damit in weiterer Folge privates Kapital in den Markt fließen kann.

Du sprichst den staatlichen Support an. Wie müsste dieser deiner Meinung nach erfolgen? 

Für mich ist entscheidend, dass ein Management-Team vorhanden ist, das nach wirtschaftlichen Kriterien weitgehend frei agieren kann. Wichtig ist, dass das Fundmanagement die Entscheidungen so treffen kann, wie institutionelle Anleger es erwarten, und dass die öffentliche Einflussnahme minimal bleibt.

Eine Möglichkeit wäre ein finanzielles Commitment der öffentlichen Hand, um diesen Fonds zu ankern, ohne ihn allein zu tragen. Ebenso wichtig wäre ein Setup, das einerseits die Interessen der Steuerzahler wahrt, andererseits aber attraktiv genug ist, um institutionelle Anleger und Fondsmanager anzuziehen. Es gibt in Europa zahlreiche erfolgreiche Beispiele – mit dem nötigen Willen und etwas Rücksicht auf österreichische Besonderheiten ließe sich so ein Modell auch hier umsetzen. Aber dafür braucht es Mut – und die Infrastruktur, also der institutionelle Rahmen, muss jedenfalls von der öffentlichen Hand gesetzt werden.

Aktuell wird sehr viel darüber diskutiert, wo dieser Dachfonds am besten angesiedelt werden soll. Unter anderem wird dabei die Austria Wirtschaftsservice (aws) ins Spiel gebracht. Wie siehst du das?

Das österreichische Startup-Ökosystem wäre nicht dort, wo es heute ist, ohne die Austria Wirtschaftsservice (aws). Sie ist zweifellos einer der wichtigsten Unterstützer für Startups in Österreich. Für mich ist es essenziell, dass das Fondsmanagement nach marktwirtschaftlichen Kriterien entscheidet. Entscheidend ist schlussendlich, dass man hier mit dem Mindset eines Fund-of-Fund-Managers herangeht und nicht wie eine Förderbank agiert. Wenn dieses Mindset und die nötige Handlungsfreiheit in der aws, der ÖBAG oder einer neuen Entity gegeben sind, dann ist der Standort egal – Hauptsache, es wird professionell und marktnah geführt.

Wie viel staatliche Einflussnahme kann ein Dachfonds vertragen?  

Eine perfekte Lösung, bei der der Staat involviert ist, aber keinerlei Einfluss nimmt, ist unrealistisch. Es ist nicht ehrlich, staatliche Unterstützung zu fordern und zugleich vollständige Unabhängigkeit zu erwarten. Ich glaube jedoch fest an ein Modell, in dem Staat und private Investoren in einer Public-Private-Partnership zusammenarbeiten, da es auf vielen Ebenen sinnvoll ist. Der Staat stellt den institutionellen Rahmen und aus meiner Sicht auch ein Ankerticket für den Dachfonds, die Mehrheit des Kapitals kommt jedoch von privaten Investoren. Wenn man ein solches Projekt richtig aufsetzt, hat es nicht nur nachhaltig positiven Einfluss auf das Tech-Ökosystem in Österreich, sondern verdient der Republik auch gutes Geld. Hierfür gibt es international unzählige Beispiele auch aus anderen kleineren europäischen Ländern wie Portugal oder den baltischen Staaten.

Was das Management angeht, ist weniger entscheidend, wo der Fonds angesiedelt ist, sondern wer ihn führt. Entscheidend ist, dass erfahrene Personen aus dem privaten oder halböffentlichen Fundmanagement das Mandat und die Freiheit haben, ihre hohen Standards zu halten, ohne in einen starren regulatorischen Rahmen zu agieren, der die Flexibilität des Fonds einschränkt.

Der European Investment Fund (EIF) ist ein hervorragendes Beispiel: Er verwaltet öffentliches Geld, hat aber unter institutionellen Anlegern einen hervorragenden Ruf und gilt als Qualitätsindikator. Bei Speedinvest haben wir erlebt, wie der Prozess mit dem EIF als Gütesiegel bei privaten Anlegern wirkt – auch wenn er manchmal langwierig ist. Diese Mischung aus öffentlichem Engagement und privatem Qualitätsanspruch ist entscheidend für den Erfolg eines solchen Fonds.

Die Grundintention eines Dachfonds in Österreich sollte die Stärkung des heimischen Startup-Ökosystems sein. Ein zu starker nationalstaatlicher Fokus könnte jedoch die Attraktivität für Investoren mindern, oder? 

Es gibt verschiedene Modelle, die die Balance finden müssen zwischen der Freiheit, die ein privater Fundmanager braucht, und den Anforderungen, die mit der Investition von staatlichen Geldern verbunden sind. Ein privater Fundmanager muss genügend Flexibilität haben, um Investoren an Bord zu holen, denn das Produkt muss attraktiv sein. Gleichzeitig ist es verständlich, dass bei einem Beteiligungsvehikel, in das auch Steuerzahlergeld fließt, ein Interesse besteht, dieses Kapital innerhalb Österreichs zu investieren.

In Europa gibt es unterschiedliche Modelle. In größeren Ländern wird ein Ansatz genutzt, bei dem ein Fondsmanager vom Dachfonds etwa zehn Millionen Euro erhält und sich im Gegenzug verpflichtet, über die Laufzeit des Fonds dieselbe Summe im jeweiligen Land zu investieren. Dies ermöglicht es Fonds aus anderen Ländern auf das Kapital zuzugreifen, solange sie eine überzeugende Investmentstrategie vorweisen und die Investition in Österreich tätigen. Gleichzeitig wird man das nicht so 1:1 in Österreich umsetzen können, weil der Markt noch sehr klein ist und eine solche Regel wohl Fondsmanager zu sehr einschränkt. Ein anderer Ansatz wäre, die “Österreich-Komponente” über den Standort der Fondsmanager zu definieren und damit Österreich als Fondsstandort zu positionieren. 

Hierbei gibt es oft unterschiedliche Ansichten: Private Fondsmanager bevorzugen ein breiter gefasstes Modell, während die Politik eher auf ein stärker Österreich fokussiertes Modell drängt. Ein Kompromiss wäre notwendig, um beide Seiten zufriedenzustellen. Den “Wachstumfsfonds Deutschland” verwaltet durch die KfW Capital könnte man aber als Blueprint heranziehen und dann mit ein paar Änderungen für die Eigenheiten des österreichischen Marktes schnell umsetzen.

Auf der invest.austria-Konferenz wurde unter anderem von erfolgreichen Dachfonds-Modellen in anderen europäischen Ländern gesprochen. Warum gibt es in Österreich bis dato noch keinen Dachfonds?

Am Ende des Tages – und das wurde auch auf der Konferenz im Panel deutlich – ist die Initialzündung für die Umsetzung eines solchen Modells eine, die von öffentlicher Seite kommen muss. Aktuell gibt es zur neuen Regierungsbildung ein positives Momentum und wir wollen auch weiterhin alles daran setzen, um das Konzept voranzutreiben. 

Ich bin überzeugt, dass eine zentrale Frage unseres wirtschaftlichen Wohlstands davon abhängt, ob wir Schlüssel-Talente im Tech-Bereich nach Österreich holen, hier halten und Unternehmen aufbauen. Es geht nicht nur um Startups, sondern auch um Innovation in etablierten Unternehmen.

Frankreich ist hier ein inspirierendes Beispiel. Innerhalb weniger Jahre ist das Land von einer Randposition zu einem der europäischen Innovationszentren geworden. Durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Kapitalbereitstellung und Regulierung hat Frankreich gezeigt, dass ein starkes Ökosystem entstehen kann. Heute wollen alle, die im Tech-Bereich tätig sind, in Frankreich präsent sein. Das zeigt, dass man nicht 50 Jahre braucht, um hier Fortschritte zu erzielen – wenn man das Thema ernst nimmt und mutig ist.

Mit invest.austria lobbyiert ihr mit der Vision 2030 politisch für den Dachfonds. Welches Feedback habt ihr bisher von Seiten der Politik erhalten?

In den letzten sechs Monaten haben wir mit allen politischen Parteien gesprochen. Das gehört zu den Kern-Aufgaben von invest.austria. Ich denke, es ist sinnvoll, mit allen im Parlament vertretenen Parteien ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln. Insgesamt standen alle Parteien dem Thema offen gegenüber. Natürlich gibt es Unterschiede in der Tiefe des Verständnisses, die Parteien bringen je nach ihrer bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema unterschiedliche Perspektiven mit.

Grundsätzlich findet jeder das Thema spannend, aber die langfristige Bedeutung, die Investitionen in fünf oder zehn Jahren für den Wirtschaftsstandort Österreich haben können, ist noch nicht bei allen vollständig angekommen – das ist ein Punkt, den wir noch verdeutlichen müssen. Dennoch sehe ich durchweg positive Signale. Letztlich wird es darauf ankommen, wie das Regierungsprogramm aussieht und wer im Finanz- sowie im Wirtschaftsministerium sitzt.

In Europa wird vielfach das Fehlen des viel besagten IPO-Fensters beklagt. Wie bewertest du aktuell die Situation?

In Europa waren IPOs in den letzten zehn Jahren eher ein Randthema, wenn es um Liquidität und Exits geht. Erfolgreicher waren oft Unternehmensverkäufe an etablierte Unternehmen, was die wichtige Rolle von Startups für Innovation unterstreicht. Startups schaffen direkte Innovation, indem sie eigenständig wachsen und Arbeitsplätze schaffen. Gleichzeitig bringen sie durch Übernahmen Innovation in traditionelle Unternehmen, was langfristig ebenfalls zur wirtschaftlichen Dynamik beiträgt.

Ich denke, dass Trade-Sales in absehbarer Zukunft in Europa eine wesentliche Rolle spielen werden. Dennoch brauchen wir dringend harmonisierte Kapitalmärkte und eine echte Kapitalmarktunion. Es wäre großartig, wenn die neue EU-Kommission Themen wie die Kapitalmarktunion als zentrale Priorität setzt – erste Anzeichen deuten darauf hin. Es gibt enorme Hürden, etwa sprachliche und kulturelle Unterschiede, aber meine Frage ist immer: Was ist die Alternative? Aufgeben ist die schlechteste aller Alternativen und das funktioniert in einer zunehmend globalisierten Welt immer schlechter.

Die US-Wahlen sind geschlagen. Donald Trump wird der neue US-Präsident. Wie wird sich dies deiner Meinung nach auf den europäischen Wirtschafts- und Innovationsstandort auswirken?

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Europa in Zukunft stärker auf sich selbst gestellt sein wird. Der Wahlkampf deutete bereits darauf hin, dass eine „America-first“-Politik kommen wird, die wenig weltoffen ist. Das bedeutet, dass Europa umso entschlossener, schneller und autonomer agieren muss – insbesondere in Bereichen wie Technologieführerschaft, Kapitalmarktunion und Investitionen in Technologie. Ohne solche Maßnahmen riskieren wir, als Verlierer aus dieser Entwicklung hervorzugehen. Der Druck auf Europa wird weiter steigen, und wie es heißt: „Unter Druck entstehen Diamanten.“ Vielleicht kann dieser Druck in schwierigen Zeiten dabei helfen, schneller zu Lösungen zu kommen.


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AI Summaries

10 Jahre Impact Hub Vienna: Das ist die bisherige Bilanz der Plattform

  • Barbara Inmann, Managing Director des Impact Hub Vienna, spricht im Interview mit dem Brutkasten über die bisherige Bilanz des Impact Hub Vienna, der 2010 gegründet und mittlerweile zur führenden Unterstützungsplattform für Social Entrepreneurship in Österreich wurde.
  • Zudem geht Inmann auf die aktuelle Projekte und die künftige Zielsetzung ein.
  • Impact Hub wurde 2010 gegründet mit dem Ziel soziale und nachhaltige Unternehmer und Startups durch Infrastruktur, Netzwerke und Programme in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen und Social Entrepreneurship in Österreich zu etablieren.
  • Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.
  • Ein besonders wichtiges Thema ist hier auch die fehlende Infrastruktur in ländlichen Regionen.
  • Zusätzlich gibt es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Österreich keine klare Kennzeichnung für “nachhaltige Unternehmen”.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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10 Jahre Impact Hub Vienna: Das ist die bisherige Bilanz der Plattform

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  • Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.
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  • Impact Hub wurde 2010 gegründet mit dem Ziel soziale und nachhaltige Unternehmer und Startups durch Infrastruktur, Netzwerke und Programme in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen und Social Entrepreneurship in Österreich zu etablieren.
  • Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.
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10 Jahre Impact Hub Vienna: Das ist die bisherige Bilanz der Plattform

  • Barbara Inmann, Managing Director des Impact Hub Vienna, spricht im Interview mit dem Brutkasten über die bisherige Bilanz des Impact Hub Vienna, der 2010 gegründet und mittlerweile zur führenden Unterstützungsplattform für Social Entrepreneurship in Österreich wurde.
  • Zudem geht Inmann auf die aktuelle Projekte und die künftige Zielsetzung ein.
  • Impact Hub wurde 2010 gegründet mit dem Ziel soziale und nachhaltige Unternehmer und Startups durch Infrastruktur, Netzwerke und Programme in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen und Social Entrepreneurship in Österreich zu etablieren.
  • Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.
  • Ein besonders wichtiges Thema ist hier auch die fehlende Infrastruktur in ländlichen Regionen.
  • Zusätzlich gibt es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Österreich keine klare Kennzeichnung für “nachhaltige Unternehmen”.

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10 Jahre Impact Hub Vienna: Das ist die bisherige Bilanz der Plattform

  • Barbara Inmann, Managing Director des Impact Hub Vienna, spricht im Interview mit dem Brutkasten über die bisherige Bilanz des Impact Hub Vienna, der 2010 gegründet und mittlerweile zur führenden Unterstützungsplattform für Social Entrepreneurship in Österreich wurde.
  • Zudem geht Inmann auf die aktuelle Projekte und die künftige Zielsetzung ein.
  • Impact Hub wurde 2010 gegründet mit dem Ziel soziale und nachhaltige Unternehmer und Startups durch Infrastruktur, Netzwerke und Programme in der Gründungs- und Wachstumsphase zu unterstützen und Social Entrepreneurship in Österreich zu etablieren.
  • Unsere Mitglieder schätzen besonders die Möglichkeit des Austausches, Lernens und Inspiration durch ein laufendes Veranstaltungsangebot, die gezielte Vernetzung und auch die Unterstützung im Aufbau des Unternehmens, z.B. sehen 35 Prozent Impact Hub als unterstützend im Bereich Umsatzgenerierung, über 50 Proeznt im Bereich Zugang zu Neukunden und Partnern, und knapp 60 Prozent im Bereich Sichtbarkeit und Kommunikation.
  • Ein besonders wichtiges Thema ist hier auch die fehlende Infrastruktur in ländlichen Regionen.
  • Zusätzlich gibt es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Österreich keine klare Kennzeichnung für “nachhaltige Unternehmen”.